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Altmünster aktiv gegen Spekulantentum

Die Traunsee-Region ist einer der schönsten Wohngegenden Österreichs. Das zieht viele Menschen mit Zweitwohnsitz an. Familien aus den Gemeinden fehlt dagegen oft leistbarer Wohnraum. (Gem. Altmünster)

05.05.2021

Die Bauaktivitäten sind vielen Bewohnern ein Dorn im Auge. Auf der anderen Seite wird leistbarer Wohnraum gesucht

Bauen ist derzeit ein großes Thema in den Gemeinden rund um den Traunsee. Teilweise gibt es den Vorwurf, dass zu viel gebaut wird. Auch in Altmünster fragen sich Bewohner und Besucher, weshalb derzeit so viele Bauprojekte in verwirklicht werden.„Die Bauprojekte werden großteils auf Flächen verwirklicht, die schon viele Jahrzehnte als uneingeschränktes Bauland gewidmet sind“, erklärt Bürgermeisterin Elisabeth Feichtinger. Anders als heute habe es damals noch keine Vorgaben, in welchem Zeitraum die Flächen bebaut werden müssen, gegeben. Nun scheine die Zeit für die Eigentümer passend, die Grundstücke zu bebauen. Die Gemeinde habe in diesen Fällen auf den Zeitpunkt keinen Einfluss. „Als Bürgermeisterin bin ich zwar die oberste Baubehörde, habe aber ausschließlich über die Rechtmäßigkeit eines Bauvorhabens zu entscheiden. Entspricht das eingereichte Projekt den rechtlichen Vorgaben, so muss ich als Bürgermeisterin zustimmen. Alles andere ist Amtsmissbrauch“, erklärt Feichtinger.

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„Neue Freizeitwohnungen dürfen nicht mehr gegründet werden. Auch das wird Spekulationen eindämmen.“


Elisabeth Feichtinger, Bürgermeisterin

Gleichzeitig gehe es ihr darum, Wege zu suchen, um Fehler aus der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Deshalb habe der Gemeinderat mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ und Grünen in dieser Amtsperiode alle Möglichkeiten genutzt, um der Immobilien- spekulation entgegenzuwirken. „Wir haben durchgesetzt, dass es den Baulandsicherungsvertrag gibt, der Eigentümer verpflichtet, ein Grundstück innerhalb von fünf Jahren zu bebauen. Zusätzlich erhält die Gemeinde im Fall der Eigentumsübertragung ein Vorkaufsrecht zum im Vertrag festgelegten Verkehrswert“, sagt Feichtinger.

Neue Vorbehaltsgemeinde

Zudem müsse das Grundstück als Hauptwohnsitz verwendet werden. „Ich habe mich auch für eine weitere wichtige Maßnahme starkgemacht. Seit Beginn des Jahres sind wir Vorbehaltsgemeinde. Neue Freizeitwohnsitze dürfen in Vorbehaltsgebieten dadurch nicht mehr gegründet werden. Auch das wird Spekulationen eindämmen“, sagt die Bürgermeisterin.

Es gebe aber auch viele, die sich in Altmünster dauerhaft niederlassen wollen, oder junge Familien aus der Gemeinde, die händeringend nach leistbarem Wohnraum suchen. Für diese seien gerade die aktuell laufenden gemeinnützigen Bauprojekte ein Hoffnungsschimmer. „Ich verstehe die Bedenken der Anrainer und habe daher Maßnahmen gesetzt, die Spekulationen eindämmen und dadurch wieder zu mehr leistbarem Wohnraum in Altmünster führen sollen“, sagt Feichtinger.

Daneben habe die Gemeinde gerade für die Jugend in der „Marktstraße 30“ schöne Wohnungen zu einem sehr günstigen Preis bereitgestellt, die den Aufbau der eigenen Existenz im Heimatort erleichtern sollen.