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Berufsentscheidung auf gutem Fundament

Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer zeigt sich über die gute Annahme des Zukunftplaners erfreut. Foto: cityfoto/Petzl

29.01.2021

Der Zukunftsplaner der Wirtschaftskammer Oberösterreich hilft Schülern, ihre Stärken zu erkennen.

Knapp 5000 Jugendliche oder rund ein Drittel aller oberösterreichischen Schüler der Sekundarstufe II brechen jedes Jahr ihre begonnene Ausbildung wieder ab bzw. wechseln in eine andere. Ein Grund dafür ist, dass sie ihre eigenen Stärken zu wenig kennen. Diesem Problem begegnet die Wirtschaftskammer Oberösterreich mit einem neuen Planungstool. „Gemeinsam mit der oö.Bildungsdirektion haben wir unter dem Titel ‚ich werde … – Mein persönlicher Zukunftsplaner‘ ein neues Printprodukt und ergänzend dazu eine Website mit vielen Tools zur Persönlichkeitsbildung erarbeitet. Mit diesem persönlichen Zukunftsplaner erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, innerhalb von vier Jahren ihre Interessen, Stärken und Fähigkeiten zu entdecken sowie Berufe kennenzulernen und sich bewusst für eine Berufswahl bzw. weitere Ausbildung zu entscheiden“, erläutert Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer.Das Printprodukt bereitet unterschiedliche Themen und Schwerpunkte kindgerecht und mit handlungsorientierten Aktivitäten auf. Diese sind aufeinander aufbauend und sollen während des Schuljahrs in verschiedenen Gegenständen aufgegriffen, aber auch zu Hause bearbeitet werden. Das begleitende digitale Angebot sensibilisiert Kinder und Jugendliche darauf, welche Kompetenzen und Fachkenntnisse sie für den Berufseinstieg mitbringen sollen.

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Der Zukunftsplaner kann ab der fünften Schulstufe eingesetzt werden und begleitet Schüler vier Jahre lang.

Teil des digitalen Angebots ist zum Beispiel playmit.com. Die kostenlose Lern- und Quizplattform beinhaltet etwa 85.000 Bildungsfragen zu unterschiedlichen Bereichen wie Einschätzungsvermögen, logisches Denken, soziale Kompetenzen, Allgemeinwissen, Kopfrechnen, Sprachverständnis und digitale Grundbildung. Basis dieser Fragen bilden Bewerbungstests von Firmen. Mit dem Erwerb der Playmit-Basic-Urkunde können die Jugendlichen diese Fähigkeiten bei ihren Bewerbungen vorweisen. Bei TalentLoop wird auf Fragestellungen wie „Was interessiert mich besonders und was möchte ich in meinem Beruf ausleben?“ oder „Welche Stärken habe ich und wo kann ich sie am besten einsetzen?“ eingegangen. Durch das Einladen von Freunden und Familie erhalten die Jugendlichen ein umfassendes Bild darüber, wie andere ihren Charakter, ihre Stärken und Talente einschätzen. Spannend ist auch der Vergleich zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung.

„Unser Ziel ist, den Prozess der Persönlichkeitsbildung und das Kennenlernen der eigenen Stärken und Interessen bei Kindern und Jugendlichen möglichst früh zu starten und zielgerichtet zu begleiten. Damit soll die Phase der Berufswegentscheidung wesentlich erleichtert werden. Der Zukunftsplaner ist eine Mischung aus persönlichem Tagebuch und hochwertigen persönlichkeitsbildenden Inhalten zum Reflektieren, Notieren, kreativen Gestalten und Sammeln“, fasst WKOÖ-Vizepräsidentin Margit Angerlehner zusammen.

Gut angenommen

Das Pilotprojekt startete im Herbst 2019 mit rund 3000 Schülern (54 Klassen). Eine im April 2020 durchgeführte Online-Befragung an allen Pilotschulen brachte viele positive Rückmeldungen.

„Ich freue mich, dass unsere erste Pilotphase so viel positives Feedback gebracht hat. Unser Ziel mit diesem Werk ist, die zum Teil versteckten Stärken der Jugendlichen hervorzuholen und ihnen dadurch die Entscheidung über ihren weiteren Ausbildungsweg oder ihr Berufsleben zu erleichtern. Der Fokus liegt auf dem Heben der individuellen Potenziale. Es geht hier um die wichtige Persönlichkeitsentwicklung“, betont Werner Schlögelhofer, Leiter des Bereichs Pädagogischer Dienst in der Bildungsdirektion Oberösterreich.

Runde zwei gestartet

Mit Beginn des Schuljahrs 2020/21 wurde auch die Fortsetzung für die sechste Schulstufe fertiggestellt und den 54 Pilotschulen zur Verfügung gestellt. Während in der fünften Schulstufe der Schwerpunkt auf den Interessen und Hobbys der Kinder liegt, kommen in der sechsten Schulstufe die Charaktereigenschaften und Fähigkeiten der Kinder hinzu. Der Zukunftsplaner für die fünfte Schulstufe steht nun landesweit allen Schulen zur Verfügung.

Weitere Ausgaben geplant

In der siebten und achten Schulstufe wird der Fokus auf der Berufsorientierung und in regionalen Schwerpunkten mit Einbindung von Betrieben aus der Region liegen. Seit dem Sommersemester 2020 wird nach und nach ein Patensystem mit regionalen Betrieben aufgebaut. Von der fünften bis zur achten Schulstufe soll jeweils ein Unternehmen die Schüler begleiten. Konkret können das Exkursionen in den Betrieb sein, Vorträge, gemeinsame Projekte und dergleichen. Damit soll der Austausch zwischen Schule und regionaler Wirtschaft gefördert werden.

Der Zukunftsplaner kann unter www.ichwerde.at an allen oberösterreichischen Schulen kostenlos bestellt werden.