Unter dem Motto ,,Aufbruch in eine neue Dimension - Bruckners Nullte" erleben die Zuschauer als Höhepunkt die meisterhafte Keimzelle von Bruckners symphonischem Schaffen, die ,,Nullte", in einer weltweiten Erstaufführung der Neufassung von Prof. Dr. David Chapman. Diese Aufführung verspricht eine wahre Offenbarung und einen tiefen Einblick in die Evolution von Bruckners Symphonik.
Das Motto lädt aber auch dazu ein, sich auf eine Reise zu begeben, Neues zu entdecken und manchmal ausgetretene Pfade zu verlassen Es führt zu herausragenden internationalen Künstlerinnen und Künstlern, die aus siebzehn Nationen kommen, die zusammen mit jungen Talenten aus Oberösterreich den individuellen Klang des Altomonte Orchesters formen. Eine erstmalige Sommerfrische im Schloss Tillysburg lässt den dort entdeckten und restaurierten Brucknerflügel erleben. Das Publikum wird von Severin Trogbacher zu einer ,, DisCovery" der Klangwelten Bruckners eingeladen, derer er sich bedient um daraus Neues zu schaffen. Der Chor Ad Libitum führt uns in der Basilika mit der Marienvesper von Monteverdi in ein Raum- und Klangerlebnis der neuen Dimension.
Eröffnungskonzert als "Florianer Sommergala"
Eröffnet wird die Woche am Sonntag, 13. August mit einem Gala-Konzert, bei dem das Altomonte Orchester unter der Leitung von Matthias Giesen einen schwungvollen Abend gestaltet. Im Rahmen der Reihe ,,Junge Talente Oberösterreichs" führt die Bratschistin Clara Nagl das Bratschenkonzert von Franz Anton Hoffmeister auf. Das Programm wird auch die Variationen in Es-Dur für Streicher aus dem Kitzler-Studienbuch von Anton Bruckner sowie die Symphonie für Streicher von Augustinus Franz Kropfreiter anlässlich seines 20. Todestages enthalten. Mit Haydns ,,Merkur"-Symphonie zum Abschluss unterstreichen wir die entspannte Atmosphäre dieser Festivalwoche.
Monteverdis Marienvesper
Erstmals erklingt am Marienfeiertag, dem 15. August, eines der bedeutendsten Werke der abendländischen Musik Monteverdis Il vespro della beata Vergine (,,Marienvesper") in der Basilika. In Festlichkeit und frühbarocker Pracht wird das Werk zu einem großartigen Erlebnis klingender Architektur erhoben. Heinz Ferlesch hat mit seinem Chor Ad libitum und dem Ensemble Barucco dazu ein eigenes Raum- und Klangkonzept entwickelt.
Einzigartig
Das Symphoniekonzert zwei sehr unterschiedliche der Feder Bruckners, vereinigt Werke aus zunächst den Psalm 146 für ,,sagenumwobenen" Doppelchor, Solisten und Orchester. Mit seinen Arien und prächtigen Chören ist es ein einzigartiges Werk, das Bruckner so nie in dieser Form geschrieben hat. Dazu wird heuer wieder eine Chorakademie veranstaltet, an der geübte Chorsänger und -sängerinnen teilnehmen können.
Weiters die weltweite Erstaufführung der ,,Nullten" Symphonie in der Neufassung von Prof. Dr. David Chapman: Unmittelbar nach seiner Übersiedlung nach Wien vollendete der Meister seine neue zweite Symphonie in d-Moll. Sie wird bis heute fälschlich als ,,Nullte" bezeichnet, ist aber de facto nach der I. entstanden. Viele Teile der Komposition sind radikal neuartig und kündigen bereits die revolutionären Kompositionsmodelle des späteren Bruckner an. Eine einzige lakonische Bemerkung des Dirigenten Felix Otto Dessoff bewirkte, dass der sensible junge Komponist sein Werk ,,annullierte" und auf der Titelseite die Ziffer Null hinzufügte. Die Partitur bewahrte er allerdings auf, wohlwissend, dass es sich bei seiner neuen Symphonie um eine Pionierarbeit in völlig neuen Dimensionen handelte.
Die Orgelnacht als Highlight
In der IX. Orgelnacht wird heuer wieder ein großer europäischer Bogen, sowohl im Programm als auch hinsichtlich der Herkunft der Organisten von Nord nach Süd gespannt: Österreich, Deutschland, Schweiz, Nordnorwegen und Malta. Durch die Videoübertragung in den Kirchenraum, die kulinarische Verköstigung in den Pausen sowie die Möglichkeit, alle Konzerte der Orgelnacht im Liegen (Liegestuhl), Sitzen, Stehen oder im stillen Wandeln durch die Basilika zu erleben, ist die Orgelnacht schon seit vielen Jahren zu einem Highlight der Brucknertage geworden.
Neues aus St. Florian
In seiner Komposition bedient sich der St. Florianer Komponist und Gitarrist Severin Trogbacher der musikalischen Sprache und Klangwelt Anton Bruckners, um daraus etwas Neues zu erschaffen. Es werden viele bekannte Brucknerthemen in neuem Gewand erklingen: von romantischen liebevollen Klängen, welche an Pop erinnern, zu elegischen ostinato Passagen bis hin zu jazzigen Harmonien und harten Riffs, wie man sie aus dem Hard Rock kennt. Dieser Geist, die Essenz aus Bruckners Musik, wird in ,,Bruckner Discovery" extrahiert um dann etwas Neues daraus zu schaffen. Ein Konzert, das zur Entdeckungsreise in das Klanguniversum Bruckners einlädt.
Junge Brucknertage
Das Feiertagsprogramm mit Monteverdis Marienvesper wird ergänzt um eine weitere Premiere: Das Programm BRUCKNER: SINNKLUSIV ist ganztägig für Besucher und Besucherinnen von 0 bis 99 Jahren buchbar. Ein Erlebnis für alle Sinne - von, mit und für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung mit abschließendem Konzert. Die weiteren Tage sind den Themen ,,hoamlich", groovy" und ,,stimmig" gewidmet und bieten spannende Formate rund um Anton Bruckner für Kinder zwischen fünf und vierzehn Jahren und kleine Neugierdsnasen mit Familie.
Dämmerschoppen
Der Dämmerschoppen mit dem Musikverein St. Florian und Joschi Auer am Samstag, 12. August im Stiftsgarten als Auftakt und gemütlicher Startpunkt der Reise und die erstmalige Sommerfrische ins Schloss Tillysburg um dort den neu entdeckten und restaurierten Brucknerflügel im Rahmen eines Kammerkonzertes mit dem Ballot-Quartett und Martin Nöbauer am Klavier zu erleben, runden das Programm dieser Woche stimmig ab.
Infos und Tickets
Die Tickets sind über oeticket, in allen oeticket-Verkaufsstellen und direkt im Stiftsladen im Stift St. Florian erhältlich. Alle weiteren Infos: www.oeticket.com/artist/stflorianer-brucknertage und www.brucknertage.at
Sollte es zu einer Absage kommen, werden die Kartenpreise zurückerstattet.
Anmeldung zur Teilnahme an der Chorakademie bitte per E-Mail an office@brucknertage.at