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Das Comeback eines unterschätzten Bauteils

Foto: OÖN

22.04.2021

Fensterläden haben nicht nur im Hinblick auf die Optik viele bedeutende Funktionen.

Sie sind nicht zu übersehen und ein prägendes Element eines Gebäudes: die Fensterläden. Diese stellen sozusagen die optische Veredelung einer Fassade dar und haben zugleich wichtige Funktionen. Wir haben uns die Geschichte des Bauteils etwas näher angesehen.

Von purem Schutz zu prunkvoller Deko

Der Fensterladen gehört in der Geschichte der Architektur zu einem der ältesten Bauelemente. Die ersten Fensterläden dürften bereits vor rund 4000 Jahren gebaut worden sein. Erste Bauten mit mehreren größeren Fensteröffnungen sind aus Griechenland um 2000 bis 1800 vor Christus bekannt. Die Wissenschaft geht mit großer Wahrscheinlichkeit davon aus, dass hier bereits erste Formen von Fensterläden entwickelt wurden.

Die ersten Läden wurden wahrscheinlich aus Stein und Holz gefertigt und dienten vorrangig dazu, die Innenräume vor Wind und Wetter zu schützen. Mit Einführung des Fensterglases dienten sie auch zum Schutz der Glasfront. Erst mit Einzug des Barock begann man, die Fensterläden optisch aufzuwerten. Oft wurden sie bunt gestaltet und mit sehr viel farblichem Prunk versehen. Zum Teil waren geometrische Formen zu sehen, zum Teil pflanzliche.

Konkurrent: die Jalousie

Herrschaftliche Wohngebäude und Schlösser wurden zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert mit Innen- und Außenläden versehen. Im Außenbereich hielten später die ersten Lamellenläden Einzug, was auch als Grundstein für die Erfindung der Jalousie gesehen wird. In den darauffolgenden kunstgeschichtlichen Epochen hatten Fensterläden nur eine geringe Bedeutung.

Das Comeback eines unterschätzten Bauteils-2
Acrylmalerei auf Leinen: ein Innviertler Sacherl mit grünen Fensterläden Foto: OÖN

Die erneute Beliebtheit des Fassadenelements kam erst wieder mit Beginn der 1920er Jahre auf und hielt bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg an. Mit zunehmender Bedeutung des Denkmalschutzes in den 1980er Jahren kamen Fensterläden dann wieder richtig in Mode. Erstmals beschäftigte man sich auch mit dem Erhalt und der Sanierung historischer Läden.

Mittlerweile erfreuen sich Fensterläden immer größerer Beliebtheit und werden für verschiedenste Zwecke eingesetzt: Sei es zur Verdunkelung des Innenraums, als Sicht- und Sonnenschutz oder einfach als dekoratives Element. Zusätzlich lassen die Läden je nach Ausführung frische Zugluft ins Haus. Da sie verriegelt werden können, dienen sie gleichzeitig auch als Einbruchsschutz.

"Klappläden gibt es in zahlreichen Varianten. Sie fügen sich harmonisch in ein Ortsbild ein, sind aber ebenso für die moderne Architektur geschaffen."

Josef Rachbauer, GF Fenster Rachbauer. Die Rieder Firma hat kürzlich 23 hochwertige Fensterläden auf einem Innviertler Sacherl (siehe Fotos) montiert

Moderne Fensterläden werden heute meistens aus Aluminium gefertigt. Eine nahezu unbegrenzte Farbvielfalt und Auswahl an kreativen Füllelementen machen sie genauso individuell und besonders wie früher. Auch in Sachen Automatisierung hat sich einiges getan: Integriert in Smart-Home-Systeme lassen sich moderne Fensterläden automatisch und auf Wunsch zeitgesteuert öffnen und schließen. Das erklärt, weshalb Fensterläden heute ein erneutes Comeback erleben und auch immer mehr moderne Neubaufassaden zieren.