Lade Inhalte...
BEZAHLTE ANZEIGE

Die Suche nach dem richtigen Bildungsweg

Kinder tragen Schultasche, Teenager lieber Rucksack. Foto: Hema

12.01.2021

Berufsorientierung spielt an Schulen eine wichtige Rolle, um Jugendlichen auf die nächsten Schritte in ihrem Leben vorzubereiten

In diesem Schuljahr sind viele Jugendliche am Übergang zwischen Schule und Beruf oder einer weiterführenden Schule stark gefordert. Durch den Lockdown und die coronabedingten Einschränkungen in Schule und Berufswelt sind die meisten Messen zur Berufsorientierung weggefallen oder finden nur in eingeschränktem Ausmaß virtuell statt. Gerade jetzt ist die Berufsorientierung (BO) an den Schulen umso wichtiger, denn die richtige Schule, den richtigen Beruf zu finden, ist nicht einfach.    

Infos & Workshops

Was ist der richtige Job für mich? Wo kann ich meine Stärken am besten einsetzen? Und was interessiert mich besonders? Mit solchen Fragen müssen sich die meisten Jugendlichen am Beginn ihres Berufslebens auseinandersetzen. Im Zuge des BO-Unterrichts werden, unter Berücksichtigung von Interessen und Stärken, mit den Schülern mögliche individuelle Wege für den nächsten Schritt in ihre Zukunft erkundet und begleitet. Dazu gibt es an den Mittelschulen ein ganzes Bündel an Aktivitäten. Im Zentrum steht der Unterricht in dritten und vierten Klassen. In der dritten Klasse gibt es die integrative Berufsorientierung, bei der es eine Woche lang intensiv in allen Fächern um Berufsorientierung geht. Viele Schulen arbeiten auch mit dem AMS zusammen, wo es bei den Berufsinformationstagen unter anderem um Kompetenz-Workshops geht.

In der vierten Klasse findet eine Stunde pro Woche regulärer BO-Unterricht statt. Im Zuge dieses Unterrichts wird häufig intensiver Kontakt mit der lokalen Wirtschaft gepflegt. Aber auch Veranstaltungen wie die Messe Jugend und Beruf tun ihr Bestes, Jugendlichen zumindest online einen Überblick über Berufe, Firmen und Schulen zu verschaffen. Dies funktionierte bei der Ausgabe im vergangenen Herbst beispielsweise mit Hilfe von QR-Codes, über die man per Handy zu einem bestimmten Beruf genau recherchieren konnte. Die Bundesregierung unterstützt unter anderem mit der Taskforce für Jugendbeschäftigung junge Menschen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt.

In dieser Ausnahmezeit geht es auch darum, auf verschiedenen Ebenen Erfahrungen auszutauschen. „Wir reagieren damit auf aktuelle Herausforderungen und erweitern die digitalen Skills Jugendlicher“, sagt Christine Aschbacher, Bundesministerin für Jugend und Arbeit.

Bedeutend sei auch, Jugendarbeit während des Lockdowns für Beratung und pädagogische Betreuung offen zu halten und die Projekte von Jugendorganisationen vor den Vorhang zu holen. Eltern wollen in die Berufsorientierung ihrer Kinder mehr eingebunden werden.

Eltern wollen eingebunden sein

Dafür wünschen sie sich mehr Unterstützung durch die Schule. Das ist das Ergebnis einer von den nö. Sozialpartnern gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule NÖ initiierten Studie, an der 680 Eltern teilnahmen. Um ihr Kind bei Bildungs- und Berufswahlentscheidungen bestmöglich unterstützen zu können, wünschen sich Eltern vor allem realistische Informationen darüber, wie man einen bestimmten Beruf ergreifen kann und was in verschiedenen Berufen verlangt wird. Informationen zu Eignungskriterien und Bewerbungsverfahren sowie Auswahlprozessen an Schulen, Betrieben und Hochschulen stehen dabei konkret auf der Wunschliste. Immerhin fühlen sich rund 60 Prozent der befragten Eltern mit der Auswahl an bestehenden Angeboten zu Bildungs - und Berufsorientierung überfordert. Der Wunsch nach Orientierungshilfe durch den Angebotsdschungel ist entsprechend groß. Geht es nach den Eltern, soll dieser Bedarf in erster Linie von der Schule abgedeckt werden. Das Ergebnis der Befragung dient den Initiatoren als Arbeitsauftrag.

Ziel ist, unter anderem eine Plattform zu etablieren, die einen optimalen Austausch zwischen Eltern, Kindern und Schule gewährt. Die nö. Sozialpartner fordern jetzt, dass das Fach Berufsorientierung als eigener Gegenstand in der 7. und 8. Schulstufe in allen Schultypen eingeführt wird. Berufs- und Bildungswegorientierung sollen auch in der AHS-Unterstufe durchgeführt und die Bestimmungen im AHS-Lehrplan an die der Mittelschulen angeglichen werden.