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„Eine Entdeckungsreise, die sich lohnt“

Gottfried Englbrecht Foto: Privat

14.05.2021

Gottfried Englbrecht, Ausbildungsleiter im BZL, über Attraktivität und Chancen einer Lehrausbildung.

Das Bildungszentrum Lenzing (BZL) ist verantwortlich für die Ausbildung vieler Lehrlinge. Wir haben mit Ausbildungsleiter Gottfried Englbrecht gesprochen. Wie verändert sich das Bild der Lehre? Gottfried Englbrecht: „Die Wertschätzung gegenüber der Facharbeiterausbildung nimmt zu. Bei den Jugendlichen kommt sie mittlerweile sehr gut an. Bei den Eltern gibt es noch Verbesserungsbedarf. Sie wollen, dass es ihre Kinder besser haben als sie selbst, und glauben, das würde nur mit dem Besuch einer weiterführenden Schule gelingen. Aber auch bei den Eltern bemerken wir mittlerweile ein wesentlich besseres Image.“

Wem würden Sie zu einer Lehre raten?

„Die Leute, die lieber praktisch arbeiten, sind sicher in der Wirtschaft sehr gut aufgehoben. Für Jugendliche, die stark theoretisch interessiert sind, ist es wahrscheinlich besser, eine weiterführende Schule zu besuchen. Manche Jugendliche sind des Schulbesuchs überdrüssig. Mit dem Einstieg in die Lehre müssen sie zwar auch lernen, aber es ist ein anderes Lernen in der Verbindung mit der Praxis. Wenn diese Jugendlichen in die Betriebe kommen, entwickeln sie sich meist sehr gut. Geld ist auch immer wieder ein Argument. Grundsätzlich ist es richtig, dass es ein paar Akademiker gibt, die sehr gut verdienen, aber betrachtet man das Lebenseinkommen relativiert sich das. Gute Facharbeiter verdienen sehr gut und mit einer Lehre beginnt man schon als 15-Jähriger, zu verdienen. Akademiker steigen erst viel später ins Berufsleben ein.“

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten sollte man nach der Lehre nützen?

„Lehre mit Matura ist immer wieder ein Thema. Wir weisen immer wieder auf diese und andere Möglichkeiten hin, dürfen aber niemanden überfordern. Wenn die Jugendlichen nachfragen, muss man sie unterstützen. Unternehmen bieten heute vielfach begleitete Orientierungsphasen an. Jugendliche können sich vom Lehrling zum Fachspezialisten oder zur Führungskraft entwickeln. Für junge Menschen, die sich als Fachexperten weiterbilden wollen, gibt es Orientierungsprogramme. Doch diese Jobs müssen auch entsprechend honoriert und in der Unternehmenshierarchie angesiedelt werden. Wichtig ist, dass die jungen Leute viele Erfahrungen machen können, zum Beispiel in Auslandseinsätzen. So können sie feststellen, wo sie sich wohlfühlen.“

Was hat Corona mit den Jugendlichen gemacht?

„Die lange Zeit des Homeschoolings und das Fehlen von Sozialkontakten hat zu großer Unsicherheit und teilweise zur Vereinsamung geführt. Die Spuren sind deutlich spürbar. Eine der Auswirkungen trifft sowohl die jungen Menschen selber als auch die Wirtschaft. Viele offene Lehrstellen bleiben unbesetzt. Fast alle Betriebe haben denselben Trend festgestellt: Junge Menschen melden sich für eine Lehrstelle an, erscheinen dann aber nicht zum Aufnahmetest. Wir nehmen an, dass es mehrere Gründe dafür gibt. Ewig langes Homeschooling, keine verpflichtenden Termine außer Haus und das Gefühl, nicht gebraucht zu werden, haben dazu geführt, dass manche Jugendliche jetzt einfach nicht hingegangen sind. Viele ziehen sich in die ,vertraute´ Schule zurück, statt einen aktiven Schritt hinaus in die Wirtschaft zu wagen. Alle gemeinsam müssen wir es schaffen, diese Lethargie wieder umzudrehen und die tollen Entwicklungs- und Zukunftschancen, die das Berufsleben und die Wirtschaft bieten, für junge Menschen wieder sichtbar und auch attraktiv zu machen. Denn diese ,Entdeckungsreise´ lohnt sich für alle.“

„Eine Entdeckungsreise, die sich lohnt“-2
Foto: Hütthaler

"Mit einer Lehre im Lebensmittelbereich hat man nicht nur eine spannende und abwechslungsreiche Ausbildung, man sichert sich auch einen Beruf mit Zukunft! Fleisch gilt als wertvolles Grundnahrungsmittel und wird täglich frisch produziert. Mit einem strukturierten Lehrplan werden unsere Lehrlinge zu den Nachwuchsführungskräften von morgen ausgebildet!"

Dr. Florian Hütthaler,
Inhaber Hütthaler KG