Auf den Spuren von Anton Reidinger: Ein weiteres musikalisches Traditionsstück stammt ebenso aus dem Innviertel und reiht sich in den Weihnachtsliedkanon ein: „Es wird scho glei dumpa“ wurde vom Innviertler Pfarrer Anton Reidinger gedichtet. Für die Melodie hat er das Marienlied „Maria dich lieben, ist allzeit mein Sinn“ verwendet und auf seinen Text hin verändert und ergänzt. 1884 erfolgte die erste Drucklegung des zuerst noch als „Krippllied“ benannten Weihnachtsliedes. Interessant ist die Begebenheit, dass der Pfarrer von Obernberg am Inn am Heiligen Abend während der Christmette verstarb. Wissenswertes über sein Leben und Wirken ist noch heute im Heimathaus der Marktgemeinde Obernberg am Inn zu erfahren. Interessierte Besucher können die Geschichte des kleinen Marktes Obernberg am Inn während eines Kulturrundgangs selbst erkunden und in die vielen Facetten eintauchen.
Gelebte Tradition
Geprägt von einem mehr als 200 Jahre alten Brauchtum sind im Innviertel zur letzten Raunacht die Maschkerer unterwegs. Vor allem in den Gemeinden Maria Schmolln und St. Johann am Walde ist dieser Raunachtsbrauch lebendig. Der Ursprung dieser närrischen Ausgelassenheit liegt in einem alten heidnischen Brauch und fällt auf die letzte der zwölf Raunächte. Jedes Jahr am 5. Jänner ziehen die Zechen Michlbach und Schweigertsreith abwechselnd als Maschkerer von Haus zu Haus und vertreiben das „Böse“ und bringen das „Gute“ ins Haus. Die Musik spielt und die lustig verkleideten Paare tanzen dazu. Als Dank erhalten die Maschkerer allerlei Essbares wie Krapfen, Süßigkeiten, Fleisch, Brot und kleine Geldspenden, die im Buckelkorb des „Alten Weibes“ und des „Alten Mannes“ verstaut werden.
Kirtag & Zechentreffen
Der „kalte Kirtag“ in Waldzell ist für die Innviertler Landlertänzer ein besonderer Festtag. Der erste Sonntag nach dem Heiligendreikönigstag ist jährlicher Fixtermin im Gasthaus Schachinger in Waldzell (Bezirk Ried im Innkreis). Im Halbstundentakt treten Volkstanzgruppen und Zechen aus nah und fern mit ihren Landlern, Tänzen und Gesängen auf. Nach den offiziellen Darbietungen wird´s nochmal spektakulär – den besonderen Abschluss dieses Festes bildet immer der „Kuchitanz“. Die Gastgeber-Zeche bittet zum Tanz bis in die Küche . Diese Tradition geht darauf zurück, dass das Personal wegen der vielen Arbeit keine Zeit zum Tanzen hatte. Erst zur späteren Stunde und als Lohn für die harte Arbeit durfte das Personal zum Tanzen geholt werden: ein sehr enger und lustiger Ausklang dieses alten Innviertler Brauchs. Alle Informationen unter: www.innviertel-tourismus.at
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