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Familien und Best Ager zieht es ins Grüne

Von einem Haus in Seenähe träumen viele Menschen. Foto: Marta Wave/pexels.com

19.03.2021

Rund drei Viertel der Österreicher sind der Meinung, dass es während der Krise besser ist, in einem ländlichen Gebiet zu leben.

Das Einfamilienhaus, Wohntraum von Generationen von ÖsterreicherInnen, ist ins Gerede gekommen. Experten beklagen seinen schlechten ökologischen Fußabdruck: Zu viel Boden würde es versiegeln, zu viel Baustoffe und Energie verbrauchen, klimaschädliche Verkehrsströme zwischen Stadt und Speckgürtel verursachen und die Landschaft zersiedeln. Eine repräsentative Umfrage vom Gallup Institut für Raiffeisen Immobilien Österreich hat Spannendes zutage gefördert:

Für 65 Prozent ist demnach das Einfamilienhaus nach wie vor die ideale Wohnform, vor der Eigentumswohnung mit 15 Prozent und dem Mehrfamilienhaus im Eigentum (fünf Prozent). Wenig verwunderlich daher, dass sich 68 Prozent der Befragten gegen ein Bauverbot für Einfamilienhäuser aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes aussprechen. Statt eines Verbots sollten alternative Maßnahmen ergriffen werden, vor allem solche die auf den Erhalt bestehender Häuser abzielen und einen Beitrag zur Entwicklung ländlicher Regionen leisten. 79 Prozent sind für einen Ausbau der Breitband-Infrastruktur, um Homeoffice zu erleichtern und so den Pendlerverkehr zu reduzieren. 77 Prozent sprechen sich dafür aus, die Ansiedelung von Betrieben vor Ort zu unterstützen, damit Verkehr reduziert und CO2 eingespart werden kann.

Wohnen im Grünen

Bereits im April des Vorjahres überlegten Städter vermehrt aufs Land zu ziehen. Dieser Trend hat sich weiter verstärkt. Seit Herbst hat sich die Absicht, der Stadt den Rücken zuzukehren, verstärkt: 41 Prozent der Städter spielen aktuell mit dem Gedanken, zwölf Prozent haben bereits konkrete Übersiedelungspläne. Rund drei Viertel der befragten Österreicher sind der Meinung, dass es während einer Krise besser ist, in einem ländlichen Gebiet zu leben. „Der Traum vom Einfamilienhaus im Grünen scheint tief in der Wohn-DNA der Österreicher verankert zu sein – unabhängig von Krise und Klimawandel“, meint Peter Weinberger, Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich.

Sehnsucht nach mehr Freiraum

Vor allem Eltern und Best Ager zieht es ins Grüne: 84 Prozent der Befragten mit Kindern unter 14 Jahren meinen, dass es sich in der Krise besser am Land lebt, ebenso 81 Prozent der Altersgruppe der 51- bis 65 Jährigen. „Der Megatrend heißt freilich Urbanisierung. Die Menschen kommen zu Ausbildung und zur Arbeit in die Städte. Das ist ungebrochen, aber wir bemerken eine Gegenströmung, eine Sehnsucht nach dem Landleben. Der Wunschort der ÖsterreicherInnen ist das Glücksdorf“, resümiert Nikolaus Lallitsch, Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich.

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Ja bitte: Wohnen mitten in der Natur Foto: Pixabay/pexels.com

Wertverfall nicht wahrscheinlich

Relativ unverändert schätzen die Österreicherinnen und Österreicher die finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Bereiche Wohnen und Immobilien ein. Einen Wertverfall ihrer Immobilie befürchten mittlerweile elf Prozent, geringfügig mehr als im April 2020 (acht Prozent).

In regionalen Hotspots ist auch weiterhin mit steigenden Immobilienpreisen zu rechnen, größere Sprünge dürfte es allerdings nur mehr in Regionen geben, in denen die Leistbarkeit noch nicht ausgereizt ist. Derzeit haben auch die Eigentümer von zum Beispiel ererbten Häusern in weiter entfernten ländlichen Lagen gute Verkaufschancen, die in der Vergangenheit oft länger nach einem geeigneten Käufer suchen mussten.

Wichtige Voraussetzungen: Infrastruktur wie Kindergärten, Schulen, aber auch eine leistungsfähige Internetanbindung. Neben Einfamilienhäusern mit Garten sind auch Baugrundstücke sowie gebrauchte Wohnungen ab 80 Quadratmeter, idealerweise mit Garten oder Terrasse, beliebt. Wichtig dabei: Grundrisse, die eine flexible Gestaltung in Wohn- und Arbeitsbereiche zulassen. Ein Grund mehr, über den Verkauf nicht genützter Liegenschaften nachzudenken. Wer ein Haus längere Zeit leer stehen lässt, riskiert einen Wertverlust von bis zu fünf Prozent pro Jahr.