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Glanzlichter aus 150 Jahren Stadttheater

Das Theater um das Jahr 1880 Foto: Kammerhofmuseum Gmunden

25.05.2022

Karin Bergmann, die frühere Burgtheater-Direktorin, wird ab heuer, dem Jubiläumsjahr, dafür sorgen, dass das Gmundner Stadttheater wieder vermehrt mit eigenen Produktionen glänzen wird. Glanzvoll ist aber auch die Historie des Hauses.

Heuer stehen Arthur Schnitzler, sein einstiges Skandalstück „Reigen“ oder auch sein in Gmunden erstaufgeführtes Stück „Freiwild“ im Mittelpunkt. Europaweit beachtete Gmundner Produktionen gelingen seit fünf Jahren auch dem Musical-Frühling. Neben diesen hoffnungsvollen Aussichten lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit. 

Ausstellung über die Historie

Eine Ausstellung im Theater wird diese durchaus glorreichen 150 Jahre ab 22. Juni mit vielen Fotos, Pressestimmen, Plakaten, Requisiten, Skulpturen und anderen Dokumenten in Erinnerung rufen. Hier ein kleiner Vorgeschmack aus historischen Splittern. 

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Mozarts Schwager Joseph Lange Foto: Kammerhofmuseum Gmunden
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Theater-Erbauer Josef Maria Kotzky Foto: Kammerhofmuseum Gmunden
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Burgschauspielerin Friederike Goßmann in ihrer Rolle als „Nixenkönigin“ vor
dem Schloss Ort Foto: Kammerhofmuseum Gmunden

Wussten Sie, dass …

… Wolfgang Amadeus Mozarts Schwager, der k. u. k. Hofschauspieler und Maler Joseph Lange (1751– 1831) bereits 100 Jahre vor dem Bau des Stadttheater in Gmunden einen Theater-Hype entfachte. Lange besaß hier eine Ferienvilla und spielte mit einem Laienensemble, das sich aus Beamten des Salzamts rekrutierte.

… der in Salzburg und Bad Ischl tätige Theater-Impresario Josef Maria Kotzky das Stadttheater 1872 privat finanzierte und nach Plänen des Steyrermühler Papierindustriellen und Architekten Franz Schuppler erbauen ließ. In den Besitz der Stadt kam das Theater erst 1918, sie erwarb es von Kotzkys Sohn Karl.

… viele Stücke des einst berühmten deutschen Dramatikers Friedrich Hebbel (1813–1863) im Stadttheater aufgeführt wurden. Zusammen mit seiner Frau, der Burgschauspielerin Christine Enghaus-Hebbel, besaß er hier ein Haus und war Jahrzehnte Kurgast und Bürger.

… die hoch angesehene Burgschauspielerin Friederike Goßmann – verheiratete Gräfin Prokesch-Osten (1838–1906) – zum 25-Jährigen Kurstadtjubiläum Gmundens die „Nixenkönigin“ im eigens inszenierten Stück „Die Nixe vom Traunsee“ spielte. Goßmann blieb und starb in Gmunden, wo sie und ihr Mann bedeutende kulturelle und soziale Aktivitäten entfalteten.

… das im Haus befindliche Kino bereits 1913 errichtet wurde, als eines der ersten in Oberösterreich.

… der damalige Rising Star am Schlagerhimmel, Udo Jürgens, 1967 im Stadttheater einen ORF-Galaabend gestaltete. Das Konzert gehörte zum „Coupe d’Europe Musicale“, einem internationalen Schlagerfestival, das der Linzer Manager Erich Reindl in den 1960ern im Gmundner Stadttheater organisierte. Ohne Zweifel ein Vorläufer des European Song Contest.

… dass der Director’s Cut des Hollywood-Thrillers „Vollmacht zum Mord“ 1974 im Stadttheater geschnitten wurde. Der Film wurde bekanntlich in und um Gmunden gedreht. Regisseur Cyril Frankel sichtete Abend für Abend im Theater die am Tag gedrehten Szenen.