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Im Netz niemandem ins Netz gehen

Schon Kinder werden online mit Beschimpfungen konfrontiert. Foto: pexels.com

13.01.2022

Seien es Hasspostings, Mobbing, gewalttätige Inhalte oder negative Auswirkungen durch einen zu hohen Konsum: Die digitale Welt birgt zahlreiche Gefahren, besonders für Jugendliche. Wie kann man vorbeugen und den Nachwuchs schützen?

Heute sind wir stärker digital vernetzt als je zuvor. Das erleichtert in vielerlei Hinsicht unser Leben und unseren Alltag, aber wir werden dadurch auch angreifbarer. Denn im Internet lauern unter anderem Gefahren wie Betrug, Schadprogramme, Hasskommentare und Cyber-Mobbing. Besonders Kinder und Jugendliche sind gefährdet.Mobbing auf Social MediaSeit Pandemiebeginn hat die Zahl der Mobbing-Meldungen stark zugenommen, wie die Kinder- und Jugendanwaltschaft berichtet. Mit der zunehmenden Digitalisierung, aber insbesondere durch soziale Medien, sind auch immer mehr Schülerinnen und Schüler von dem psychisch belastenden Thema betroffen. Die sozialen Medien sind in Österreich vor allem bei jungen Altersgruppen sehr beliebt. In der Gruppe der 16- bis 24-jährigen Internetnutzer ist laut dem Portal Statista fast jede/r in sozialen Netzwerken unterwegs. Auch durch die ständige Erreichbarkeit haben Mobber ein leichtes Spiel. Dem will die Initiative Saferinternet.at vorbeugen. Sie unterstützt vor allem Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende beim sicheren, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit den digitalen Medien.Sicherer UmgangSaferinternet.at bildet gemeinsam mit der Stopline (der Meldestelle gegen Kinderpornografie und nationalsozialistische Wiederbetätigung) und der Telefonhilfe „147 Rat auf Draht“ das „Safer Internet Centre Austria“. Auf der Plattform findet man zahlreiche Tipps zum sicheren Umgang mit sozialen Medien, Unterrichtsmaterial und Privatsphäre-Leitfäden für Instagram und Co.Am 8. Februar findet heuer wieder der Safer Internet Day statt, an dem über 150 Nationen teilnehmen. Auch Österreich gehört zu diesen Ländern. Dabei geht es um einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien und entsprechende Aufklärung.Plattformen in die Pflicht nehmenIm April 2021 wurde das sogenannte Kommunikationsplattformen-Gesetz (kurz: KoPIG) verabschiedet. Es verpflichtet Social-Media-Konzerne, gegen Hasspostings aktiv zu werden. Die Zahlen von Facebook für Österreich zeigen: Zwischen April und September 2021 wurden 9511 Inhalte gemeldet, 1590 gelöscht oder gesperrt. Am meisten Verstöße gab es wegen Beleidigung (602), Cybermobbing (464) und Verhetzung (309).Software schütztFür viele Eltern ist der Gedanke, dass ihre Kinder auf jegliche Inhalte im Internet zugreifen können, beunruhigend. Technischer Kinderschutz kann dabei helfen, die Mediennutzung des Nachwuchs zu regulieren.Bei einem Test der Stiftung Warentest schnitt die „Salfeld Kindersicherung“ am besten ab und erhielt die Note „Gut“. Sie überzeugte mit einer kindgerechten Ansprache, sehr gutem Funktionsumfang und einer soliden pädagogischen Unterstützung für Eltern. Ebenfalls mit der Note „Gut“ wurde die Gratis-Software JusProg bewertet, die auch auf iOS funktioniert. Die Software schützt vor dem Surfen auf nicht altersgerechten Websites und bietet pädagogische Unterstützung. Generell aber kritisierten die Warentester, dass viele Apps zu sehr auf Kontrolle und Verbote und weniger auf eine pädagogisch sinnvolle Begleitung Heranwachsender setzen. Wichtiger als jede technische Maßnahme bleibt daher immer noch die Begleitung der Kinder durch kompetente Erwachsene – der Umgang mit Risiken im Internet und mit problematischen Inhalten muss gelernt werden.Ab wann ein Smartphone?Kinder wachsen heute in einer digitalisierten Welt auf und viele Eltern erlauben ihren Kleinen schon sehr früh die Nutzung eines digitalen Geräts. Der Medienratgeber „Schau hin!“ rät Eltern allerdings davon ab, ihren Kindern vor dem neunten Geburtstag ein Handy anzuschaffen. Für jüngere Kinder könne ein „Notfallhandy“ – etwa für den Heimweg nach der Schule – sinnvoll sein.Ein Smartphone empfehle sich aber erst dann, wenn das Kind die Gefahren des Internets kennt und sich davor schützen kann. Diese Reife erreichen Kinder der Initiative zufolge erst im Alter von zwölf Jahren.

„Gut Gekontert, oder?“ – Quiz zum Umgang mit Hasspostings

Hassrede im Netz ist kein neues Phänomen. Gerade in sozialen Netzwerken werden bereits Kinder im späten Volksschulalter mit Beschimpfungen konfrontiert. Vor allem sehr junge Nutzer wissen oft nicht, wie sie damit umgehen sollen und welche Verhaltensstrategien hilfreich sein können. Im Quiz „Gut gekontert, oder?“ von Saferinternet.at können Kinder und Jugendliche spielerisch üben, wie man auf Gemeinheiten in Online-Chats adäquat reagieren kann: Welche Antworten sind sinnvoll, ohne weitere Beschimpfungen zu starten? Und was kann man schreiben, wenn man eine abfällige Bemerkung nicht ignorieren will?

Das praktische Quiz findet man auf siat.involve.me/gut-gekontert.