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Kulturerbe bereichert Landesausstellung

Das Steyrer Stadtrichterschwert von 1580 Foto: Raimund Locicnik

25.05.2021

Kunst- und Kulturschätze aus dem Steyrer Stadtarchiv und dem Museum sind Teil der Landesschau

Rund 300 Exponate der Stadt Steyr werden derzeit in der Landesausstellung dem Publikum präsentiert. Darunter befinden sich zahlreiche Schätze, die der Öffentlichkeit für gewöhnlich nicht in dieser Form zugänglich sind. Neben zwei Kaiserurkunden aus dem Archiv wird die älteste überlieferte Stadturkunde aus dem Jahre 1287 ausgestellt, die vor einigen Jahren aufwendig restauriert worden ist. Mit der Urkunde bekam die Stadt ihre schon zuvor bestehenden Rechte durch den neuen Herzog von Österreich, König Albrecht I., bestätigt. Diese Rechte bildeten die Grundlage dafür, dass Steyr im Eisenhandel eine Monopolstellung einnehmen konnte und nach Wien zur wichtigsten Stadt Österreichs wurde. Zahlreiche Steyrer Bürger stiegen dank dieser Rechte zu sehr wohlhabenden Kaufleuten auf, darunter auch die Mitglieder der Familie Koller, deren Nachlass im Stadtarchiv verwahrt wird. Von 1707 bis 1888 war die Familie Koller am Stadtplatz Nr. 11 als Eisenhändler tätig. Sie verkauften die in der Region hergestellten Eisenwaren wie Messer, Feilen, Nägel oder Maultrommeln in weiten Teilen Europas und erreichten über die Seehäfen in Triest und Venedig schließlich auch den Orient und Überseegebiete. Abgewickelt wurde der Handel mittels Geschäftsbriefen, von denen das Stadtarchiv rund 4300 Stück besitzt.

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Sepp Stöger (Friseur und Mundartdichter) sammelte Bruckners Haare in der Hoffnung auf spätere Wertsteigerung
Foto: Stadtmuseum Steyr

Kulturerbe bereichert Landesausstellung-3
Stadtansicht von Steyr aus dem Jahr 1554 von Künstler Hanns Lautensack
Foto: Stadtarchiv Steyr, Freunde der Geschichte

Meisterwerke Blümelhubers

Der Stahlschnitt nahm seinen Ursprung in der Entwicklung der Werkzeugstahltechnologie im 17. Jahrhundert. Erst Blümelhuber fertigte in dieser Technik auch Kunstgegenstände an. Zu seinen erhaltenen Werken zählen das „Kalksburger Kreuz“ (1911), die Unika-Plakette „Evangelium“ (ca. 1921), der Schlüssel für den neuen Linzer Dom (1924) und ein Reliquienkreuz für St. Stephan (1927). Die Unika-Plakette „Evangelium“ wurde von Blümelhuber aus einem Stück Waffenstahl gefertigt, um Raum zu geben für eine durchsichtig geschnittene Blumengruppe als Sinnbild der Liebe und des höheren Geisteslebens der Menschheit, das keine Gewalt der Erde auf die Dauer zu hemmen vermag.

Zahlreich sind jedenfalls auch die seitens des Stadtmuseums zur Verfügung gestellten Objekte: Über 200 Exponate – von Ölgemälden über Kochbücher bis zu Herbergsschildern und Zunftzeichen – können an den drei Standorten (Innerberger Stadl, Schloss Lamberg und Museum Arbeitswelt) bestaunt werden. Zu den bekanntesten Leihgaben zählen sicherlich die Steyrer Stadtansicht von Hanns Lautensack (1554), das Stadtrichterschwert (1580) und die Haarlocke Anton Bruckners.