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Neues Schuljahr bringt viele Herausforderungen

Distance Learning ist für Lehrer wie Schüler herausfordernd. Foto: vowe

13.01.2022

Mehr administratives Unterstützungspersonal, mehr Förderunterricht und ein neues Diagnoseinstrument für Kompetenzen.

Im September starteten 195.000 Schülerinnen und Schüler in Oberösterreich ins Schuljahr 2021/22. Genau 15.209 Taferlklassler drücken erstmals die Schulbank.Seit dem Start der Corona-Pandemie hat sich in den Schulen vieles verändert. Zu den ohnehin bereits umfangreichen administrativen Tätigkeiten der Lehrkräfte und Schulleitungen sind noch etliche Aufgaben hinzugekommen. Anders als in den Bundesschulen fehlt es den meisten Pflichtschulen jedoch an Unterstützungspersonal in diesem Bereich. Das führt vielerorts dazu, dass von Lehrenden viel Zeit und Ressourcen für Verwaltungsarbeit aufgewendet werden müssen, die ihnen dann wiederum für pädagogische Arbeit fehlen. Zur Entlastung startete Anfang Mai das Land OÖ gemeinsam mit dem AMS OÖ und der Bildungsdirektion OÖ die Ausstattung der ersten zwölf Pflichtschulen mit administrativem Unterstützungspersonal. 

Dieses Projekt wurde nun mit Schulstart weiter ausgebaut. „Ich freue mich, dass wir im September an weiteren 73 Schulstandorten administrative Unterstützungskräfte einsetzen konnten. Geplant ist eine weitere Aufstockung der 85 Schulen auf 100“, sagte Bildungsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander.

Fokus auf Förderunterricht

„Das letzte Schuljahr wird wohl für die meisten unvergessen bleiben. Zahlreiche Umstellungen sowie lange Phasen des Distance Learning waren eine große Herausforderung. Um etwaigen Lernrückständen vorzubeugen, legen wir einen bewussten Fokus auf die gerade so notwendige Förderung der Schüler. Für das neu gestartete Schuljahr wurden 265 zusätzliche Dienstposten für den Förderunterricht an oberösterreichischen Pflichtschulen eingesetzt, das sind nochmals 50 mehr als im letzten Schuljahr. Ziel ist, allen Schülern ein bestmögliches Bildungsangebot zukommen zu lassen. Diese zusätzlichen Ressourcen sehen wir dazu als essenzielles Mittel“, erklären Haberlander und Bildungsdirektor Alfred Klampfer.

Die Stundenkontingente werden je nach Bedarf den Schulen zugewiesen. Über die genaue Verwendung wird am Standort entschieden. Die Stunden können für eine (Klassen-)Teilung in den Hauptgegenständen eingesetzt werden, für Kleingruppenunterricht in den Hauptgegenständen, für zusätzliche individuelle Fördermaßnahmen oder als Förder- bzw. Ergänzungsunterricht. „In den Hauptgegenständen benötigen wir die meiste Förderung in Deutsch, danach folgen Mathematik und Englisch. Mehr als die Hälfte der Dienstposten leistet aber Förderung in anderen Gegenständen“, erklärt Klampfer.

Das iKMPlus ist ein standardisiertes und objektives Instrument zur Diagnose zentraler Kompetenzen von Schülern zu einem bestimmten Zeitpunkt. Seine Ergebnisse fließen nicht in die Benotung mit ein und werden auch nicht als Kriterium für die Aufnahme an einer höheren Schule verwendet. Mit dem Beginn des Sommersemesters 2021/22 soll es schrittweise von der dritten bis zur achten Schulstufe verpflichtend eingeführt.

Das Instrument ist eine Weiterentwicklung der beiden bestehenden Instrumente Bildungsstandardüberprüfung (BIST) und Informelle Kompetenzmessung (IKM) und soll diese künftig ersetzen bzw. ausbauen.

Im Rahmen des iKMPlus wird bundesweit jährlich im Sommersemester der dritten und vierten Schulstufe sowie im Wintersemester in der siebten und achten Schulstufe in einem 45- minütigen Test der aktuelle „Lernstand“ der Schüler in ausgewählten Kompetenzbereichen der Fächer Deutsch, Mathematik und – nur in der siebten und achten Schulstufe – Englisch erfasst.

Die Ergebnisse sind als Momentaufnahme von Kompetenzen zu sehen. Die Testung versteht sich als präventive Maßnahme, die durch eine frühe und wiederholte Diagnostik zur individuellen Förderung motiviert.

Den Pädagogen nützt iKMPlus, weil sie Auskunft darüber erhalten, wo jeder einzelne Schüler ihrer Klasse zum Testzeitpunkt steht und sie darauf in der Unterrichts- und Förderplanung eingehen können.

Für die Schüler ist iKMPlus eine Momentaufnahme ihrer Leistung und dient dazu, mit dem Lehrer und den Eltern gemeinsam die Ergebnisse zu besprechen und diese zu reflektieren. Am 29. November 2021 startete eine Pilotphase.
 

Zahlen zur Schule in Oö

992 Schulen mit 194.778 Schülern gibt es im Schuljahr 2021/ 2022 in Oberösterreich. Trotz einer größeren Anzahl an Abmeldungen an den Schulen stieg die Zahl der Schüler um 0,77 Prozent.

In 533 Volksschulen starteten insgesamt 63.028 Schüler, ein Plus von 1,14 Prozent gegenüber dem vergangenen Schuljahr. An 217 Neuen Mittelschulen waren es 40.848 Schüler (ein Plus von 0,18 Prozent).

Den einzigen Rückgang im Pflichtschulbereich gab es an den insgesamt 49 Polytechnischen Schulen. Dort starteten 2851 Schüler, ein Minus von 2,93 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

An 34 Sonderschulen werden wie im Vorjahr 1502 Schüler unterrichtet.

An den 22 Berufsschulen werden in diesem Schuljahr 25.058 Schüler unterrichtet (–0,74 Prozent), an den 15 Landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen 2998 Schüler (+0,4 Prozent).

In 50 AHS (Allgemeinbildende Höhere Schulen) gingen mit Schulbeginn 29.174 Schüler zum Unterricht. Das ist ein Plus von 1,87 Prozent. In 18 HAK/HAS (Handelsakademien/Handelsschulen) waren es mit Schulbeginn 7323 Schüler, ein Plus von 2,36 Prozent. In 16 HTL (Höhere Technische Lehranstalt) waren es 11.447 Schüler (+1,8 Prozent).