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Österreicher sind bereit für die Energiewende

Kuschelige Wärme fürs Zuhause Foto: Taryn Elliott/pexels.com

19.03.2021

Das Bewusstsein für den Klimaschutz flacht nicht ab. Ölheizungsausstieg – was heißt das?

Das Regierungsübereinkommen sieht vor, bis 2035 sämtliche der rund 600.000 derzeit noch in Österreich betriebenen Ölkessel durch klimafreundliche Systeme zu ersetzen. Schon ab 2025 sollen Kessel, die älter als 25 Jahre sind, Schritt für Schritt ausgemustert werden. Trotz der starken Überalterung des Ölkesselbestands wird der Ausstieg nicht von selbst gehen.

Um dieses Großprojekt zu administrieren, ist eine Datenbank des Kesselbestands notwendig. Die Spitzenleistung, die Ölheizungen an den kältesten Tagen des Jahres abdecken, ist etwa so hoch wie die vom elektrischen Netz maximal bereitgestellte Leistung. Den aktuellen Heizölverbrauch von rund 48 PJ pro Jahr wird man durch eine Kombination aller Erneuerbaren ersetzen. Hier bieten sich insbesondere Lösungen und Technologien an, bei welchen speicherbare Energie ohne große zusätzliche Netzbelastung bereitgestellt werden kann. Darunter fallen alle Formen der Biomasse (Pelletslager sind beispielsweise Energiespeicher mit etwa vier TWh Inhalt – so groß wie Österreichs Pumpspeicher) oder die Geothermie und Erdwärme, aber auch solarthermische Anlagen helfen beim Umstieg von Ölkesseln auf Erneuerbare.

Energie-Sparefrohs

Wie nachhaltig Immobilien sein können, welche Rolle die Themen Smart Energy und die persönliche Klimabilanz spielen, wie Herr und Frau Österreicher jetzt leben sowie in Zukunft wohnen wollen, hat die Integral Marktforschung im Auftrag der Immobilien-Rendite AG unter 1000 ÖsterreicherInnen zwischen 16 und 69 Jahren erhoben und diesen Monat vorgestellt: 64 Prozent wollen ihre Energiekosten senken. Jede/jeder Zweite (50 Prozent) möchten etwas zum Klimaschutz beitragen und 24 Prozent die persönliche Klimabilanz verbessern, vor allem höher Gebildete. Knapp die Hälfte (46 Prozent) ist jedoch nur bereit, Energie zu sparen, wenn es den persönlichen Komfort nicht mindert.

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Energiesparen und zum Beispiel Thermostat regelmäßig überprüfen. Foto: colourbox.de

Für 67 Prozent zählen die Wärmedämmung, eine Mehrfach-Verglasung von Fenstern (48 Prozent), nachhaltige bzw. moderne Heizsysteme (46 bzw. 45 Prozent) und die Nähe zu Öffis (46 Prozent) zu den entscheidenden Faktoren bei einer neuen Wohnung. Nur eine Minderheit (sechs Prozent) legt darauf keinen Wert, sondern schaut nur auf den Preis, Motto Hauptsache billig.

Der verpflichtende Energieausweis von Objekten ist umstritten: Für rund ein Viertel (23 Prozent) ist er nur ein Kostenfaktor, für 22 Prozent jedoch eine Wertsteigerung ihrer Immobilie. Knapp die Hälfte (47 Prozent) hält das Dokument für einen Schritt in die richtige Richtung, vor allem höher Gebildete (59 Prozent).

Österreicher wollen klare Klimaziele

Eine aktuelle Studie der Universität Klagenfurt, WU Wien, Deloitte Österreich und Wien Energie, zeigt, dass die Akzeptanz für erneuerbare Energieprojekte relativ konstant bleibt und die Eigeninitiative und das Interesse an Bürgerbeteiligungen sogar zugenommen haben.

Die Mehrheit der Befragten (mehr als 60 Prozent) unterstützt die Ziele der Bundesregierung, bis 2030 den Gesamtstromverbrauch zur Gänze aus erneuerbaren Energiequellen zu decken und bis 2040 klimaneutral zu sein. Im Vergleich zum Vorjahr ist auch die Zahl der Menschen, die einen Einbaustopp für neue Öl- und Gasheizungen befürworten, von 44 auf 52 Prozent gestiegen. 62 Prozent wünschen sich eine Photovoltaik-Verpflichtung für Neubauten.

„Die Umfrageergebnisse belegen: Die Österreicher sind bereit für die Energiewende. Nun müssen die entsprechenden energie- und klimapolitischen Maßnahmen in die Praxis umgesetzt werden“, betont Gerhard Marterbauer, Partner bei Deloitte Österreich.
    

WÄRME ZUM WOHLFÜHLEN – EFFIZIENT HEIZEN

Die Heizung ist der größte Energieverbraucher im Haushalt, das Heizen macht rund 50 Prozent der Haushaltsenergie aus. Das Energiesparpotenzial ist daher beim Heizen groß. Hier vier Tipps der Umweltberatung.at für einen gesunden und klimaschonenden Lebensstil:
1. Raumtemperatur senken: Einsparung ohne Geld auszugeben, erreicht man durch das Absenken der Raumtemperatur. Die Senkung um ein Grad Celsius spart bis zu sechs Prozent Heizkosten. Räume niedriger temperieren, die seltener benutzt werden. Dafür sind Thermostatköpfe praktisch. Diese schalten den Heizkörper automatisch aus, wenn die Wunschtemperatur erreicht ist. Raumtemperatur nachts und bei längeren Abwesenheiten um ein paar Grade reduzieren.
2. Heizung warten und Heizkörper frei halten: Heizung regelmäßig warten und von Ruß befreien lassen, das spart bis zu zehn Prozent Heizenergie. Heizkörper zu Beginn der Heizsaison lüften und überprüfen, ob die Thermostatköpfe funktionieren. Heizkörper und Thermostatköpfe befreien, denn Vorhänge, Verblendungen und andere Verbauungen verhindern, dass sich die Wärme im Raum gut verteilt.
3. Fenster dichten: Viel Raumwärme geht durch undichte Fenster und Türen verloren. Fenster selbst mit Dichtungsbändern abdichten. Das kostet nicht viel und verringert die Zugluft. Hin und wieder Fenster einstellen lassen: Ein Blatt Papier ins Fenster einklemmen und gut schließen. Wenn es sicht leicht herausziehen lässt, wird es Zeit, die Fenster vom Profi wieder neu einstellen zu lassen.
4: Effizient lüften: Auch beim Lüften können 10 bis 20 Prozent der Heizkosten eingespart werden. Mehrmals täglich lüften, indem die Fenster für ein paar Minuten ganz geöffnet werden. Nicht kippen. Gekippte Fenster sind schlecht für die Wände und den Energieverbrauch, weil die Mauern bei gekippten Fenstern stark auskühlen und es zu Schimmelbildung kommen kann.