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Das neue Schuljahr bringt viele Herausforderungen

Foto: Volker Weihbold

07.01.2022

Mehr administratives Unterstützungspersonal, mehr Förderunterricht und ein neues Diagnoseinstrument für Kompetenzen

Im September starteten 195.000 Schülerinnen und Schüler in Oberösterreich ins Schuljahr 2021/22. Genau 15.209 Taferlklassler drücken erstmals die Schulbank. Seit dem Start der Corona-Pandemie hat sich in den Schulen vieles verändert. Zu den ohnehin bereits umfangreichen administrativen Tätigkeiten der Lehrkräfte und der Schulleitungen sind noch etliche Aufgaben hinzugekommen. Anders als in den Bundesschulen fehlt es den meisten Pflichtschulen jedoch an Unterstützungspersonal in diesem Bereich. Das führt vielerorts dazu, dass von Lehrenden viel Zeit und Ressourcen für Verwaltungsarbeit aufgewendet werden müssen, die ihnen dann wiederum für pädagogische Arbeit fehlen. Zur Entlastung startete Anfang Mai das Land OÖ gemeinsam mit dem AMS OÖ und der Bildungsdirektion OÖ die Ausstattung der ersten zwölf Pflichtschulen mit administrativem Unterstützungspersonal. Dieses Projekt wurde nun mit Schulstart weiter ausgebaut. „Ich freue mich, dass wir im September an weiteren 73 Schulstandorten administrative Unterstützungskräfte einsetzen konnten. Geplant ist eine weitere Aufstockung der 85 Schulen auf 100“, sagte Bildungsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander.

Fokus auf Förderunterricht

„Das letzte Schuljahr wird wohl für die meisten unvergessen bleiben. Zahlreiche Umstellungen sowie lange Phasen des Distance Learning waren eine große Herausforderung. Um etwaigen Lernrückständen vorzubeugen, legen wir einen bewussten Fokus auf die gerade so notwendige Förderung der Schüler. Für das neu gestartete Schuljahr wurden 265 zusätzliche Diensposten für den Förderunterricht an oberösterreichischen Pflichtschulen eingesetzt, das sind nochmals 50 mehr als im letzten Schuljahr. Ziel ist, allen Schülern ein bestmögliches Bildungsangebot zukommen zu lassen.

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Foto: Pexels

Diese zusätzlichen Ressourcen sehen wir dazu als essenzielles Mittel“, erklären Haberlander und Bildungsdirektor Alfred Klampfer. Die Stundenkontingente werden je nach Bedarf den Schulen zugewiesen. Über die genaue Verwendung wird am Standort entschieden. Die Stunden können für eine (Klassen-)Teilung in den Hauptgegenständen eingesetzt werden, für Kleingruppenunterricht in den Hauptgegenständen, für zusätzliche individuelle Fördermaßnahmen oder als Förder- bzw. Ergänzungsunterricht. „In den Hauptgegenständen benötigen wir die meiste Förderung in Deutsch, danach folgen Mathematik und Englisch. Mehr als die Hälfte der Dienstposten leistet aber Förderung in anderen Gegenständen“, erklärt Klampfer. Das iKMPlus ist ein standardisiertes und objektives Instrument zur Diagnose zentraler Kompetenzen von Schülern zu einem bestimmten Zeitpunkt. Seine Ergebnisse fließen nicht in die Benotung mit ein und werden auch nicht als Kriterium für die Aufnahme an einer höheren Schule verwendet.

Mit dem Beginn des Sommersemesters 2021/2022 soll es schrittweise von der dritten bis zur achten Schulstufe verpflichtend eingeführt. Das Instrument ist eine Weiterentwicklung der beiden bestehenden Instrumente Bildungsstandardüberprüfung (BIST) und Informelle Kompetenzmessung (IKM) und soll diese künftig ersetzen bzw. ausbauen. Im Rahmen des iKMPlus wird bundesweit jährlich im Sommersemester der dritten und vierten Schulstufe sowie im Wintersemester in der siebten und achten Schulstufe in einem 45-minütigen Test der aktuelle „Lernstand“ der Schüler in ausgewählten Kompetenzbereichen der Fächer Deutsch, Mathematik und – nur in der siebten und achten Schulstufe – Englisch erfasst. Die Ergebnisse sind als Momentaufnahme von Kompetenzen zu sehen. Die Testung versteht sich als präventive Maßnahme, die durch eine frühe und wiederholte Diagnostik zur individuellen Förderung motiviert. Den Pädagogen nützt iKMPlus, weil sie Auskunft darüber erhalten, wo jeder einzelne Schüler ihrer Klasse zum Testzeitpunkt steht und sie darauf in der Unterrichts- und Förderplanung eingehen können. Für die Schüler ist iKMPlus eine Momentaufnahme ihrer Leistung und dient dazu, mit dem Lehrer und den Eltern gemeinsam die Ergebnisse zu besprechen und diese zu reflektieren. Am 29. November startete eine Pilotphase.