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Silvester: Der letzte Tag in diesem Jahr

Foto: Pexels

25.11.2021

Mit traditionellen Bräuchen, Glücksbringern und etwas Aberglauben ins neue Jahr rutschen

Den „Mundl“ oder „Dinner for one“ im Fernsehen schauen, die Pummerin hören und Walzer tanzen, Glücksbringer verschenken und rote Unterwäsche tragen: Zu Silvester gibt es viele Traditionen und Sitten.     

Das Glück ist ein Vogerl

Ein „Vogerl“ gehört aber nicht zu den typischen Glücksbringern, die man seinen Liebsten in der letzten Nacht des Jahres schenkt. Im Tierreich hat das Schwein als Glückssymbol die Nase vorn: Es wird gerne Frauen geschenkt, die auf Nachwuchs hoffen, denn das Schwein symbolisiert neben Glück auch Fruchtbarkeit. Sehr beliebt ist auch der Marienkäfer. Er galt lange Zeit als Himmelsbote der Mutter Gottes und soll Kranke heilen und Kinder beschützen. Auch Hufeisen stehen für eine beschützende Kraft, immerhin schützt das Eisen nach wie vor die Hufe des wertvollen Pferdes. Das Hufeisen sollte immer mit der offenen Seite nach oben verschenkt werden. Ist es nach unten geöffnet, könnte das Glück herausfallen. Bleibt man beim Metall, gesellt sich die Kupfermünze zum Eisen. Wer einen Glücks-Cent schenkt, wünscht damit Geldsegen und Schutz. Früher wurde der „Glückspfenning“ oft an Hausuns Stalltüren genagelt, um damit böse Hexen fernzuhalten. Ebenso für Schutz und ganz viel Glück stehen Rauchfangkehrer. Sie verhinderten beziehungsweise verhindern durch angestauten Ruß verursachte Hausbrände. Das vierblättrige Kleeblatt zählt vor allem wegen seiner Seltenheit als Glücksbote. Es soll das Glück vervielfältigen.

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Zu Silvester sollte keine Wäsche zum Trocknen aufgehängt sein. Foto: Pexels
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Drunter trägt man am Silvesterabend „Rot“. Foto: Unsplash

Die Form des Gusses

Zwar ist das Bleigießen seit drei Jahren verboten, doch auch mit den Alternativen aus Wachs oder Zinn lässt sich dem Aberglauben nach herausfinden, was das neue Jahr bringen wird. Ein Fisch oder eine Krone soll Geldsegen bringen, ähnelt die Form einem Stern, soll man Glück in der Liebe haben. Erscheint ein Besen, möge man sich vor der Schwiegermutter hüten. Weitere Beschreibungen diverser Symbole finden sich meist auf den Verpackungen der Gieß-Utensilien.

Von bösen Geistern

Dem Aberglauben zufolge soll es Unglück bringen, in der Silvesternacht Wäsche zum Trocknen aufgehängt zu haben. In den Wäschestücken könnten Geister, die in dieser Nacht herumspuken, hängen bleiben und ihren Weg nicht mehr aus dem Haus oder Wohnung finden. Ebenso hat das Feuerwerk seinen ursprünglichen Gedanken darin, böse Geister und Dämonen durch lautes Knallen zu verjagen und sie keinesfalls mit ins neue Jahr zu nehmen. Auch die Korken der Champagner- oder Sektflaschen lässt man zu Silvester aus diesem Grund besonders laut knallen. 
  

Gut gestärkt ins neue Jahr

Was man am Silvesterabend isst, hat Einfluss auf die Zukunft – so will es zumindest die Legende. Demnach bringt das Schwein nicht nur als kleine Geschenksfigur viel Glück, sondern auch auf dem Teller. Ein weiterer kulinarischer Glücksbote ist der Fisch, der ja bekanntlich immer vorwärts schwimmt und symbolisch für das Vorwärtskommen im neuen Jahr steht. Auf Geflügel sollte zur Sicherheit verzichtet werden, denn es könnte sein, dass einem das Glück dann davonfliegt. Wer auf Reichtum im neuen Jahr hofft, könnte es mit Linsen versuchen: Sie symbolisieren Geldmünzen - je mehr man davon isst, desto größer soll der Geldsegen im kommenden Jahr sein. Zum Abschluss eines Silvester-Essens werden gerne Biskotten in Fischform gereicht. Damit diese aber Glück bringen können, müssen sie von der Schwanzflosse zum Kopf hin gegessen werden. Denn nur so kann das Glück dem Brauch nach nicht wegschwimmen.

Guten Rutsch

Hierzulande wünscht man sich zum Jahreswechsel einen „Guten Rutsch!“. Das Wort „rutschen“ kommt vom hebräischen Wort „rosch“, was die Bedeutung Kopf oder Anfang hat. Das jüdische Neujahrsfest trägt daher auch den Namen „Rosch haSchana“, was mit „Haupt oder Anfang des Jahres“ zu übersetzen ist. 
 

Glücksprognosen

Glaubt man alten Bauernregeln, lässt sich das neue Jahr wie folgt prognostizieren: „Viel Wind in der Silvesternacht, hat nie Wein und Korn gebracht. Windstill muss Silvester sein, soll der nächste Wein gedeih’n.“

Rot wie die Liebe

Der Brauch, an Silvester rote Unterwäsche zu tragen, soll schon zu Zeiten von Kaiser Augustus im alten Rom – also vor etwa 2000 Jahren – Glück gebracht haben. Auf jeden Fall in der Liebe, denn die rote Unterwäsche soll aphrodisierend wirken und auch die Fruchtbarkeit erhöhen. Nimmt man diese Tradition ganz genau, muss die Wäsche nicht nur rot, sondern auch neu sein. In diesem Sinne: Ein schönes neues Jahr! 
  

BUCHTIPP

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Foto: riva Verlag

„Dinner for One“ ist Kult. Jahr für Jahr verfolgen Millionen Zuschauer an Silvester, wie James seiner Miss Sophie und ihren imaginären Gästen einen Gang nach dem anderen auftischt, dabei immer betrunkener wird und ungezählte Male über den Tigerkopf stolpert. Wie schön wäre es, die servierten Gerichte auch zu Hause nachzukochen. Dabei hilft dieses Kochbuch, das mit 30 Rezepten den Silvesterabend versüßt. Neben Mulligatawny-Suppe, Fisch, Hühnchen und Obstsalat, die im Sketch aufgetischt werden, gibt es beispielsweise Snacks, welche die Wartezeit auf die Ausstrahlung von „Dinner for One“ verkürzen, oder Drinks, die den Gästen gewidmet sind. Der perfekte Begleiter für einen unvergesslichen Start ins neue Jahr „Dinner for One – Das Kochbuch“, Patrick Rosenthal, ISBN: 978-3-7423-1912-8, erschienen im riva Verlag.