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Der Verein Museum Arbeitswelt in Steyr feiert heuer sein 40-jähriges Bestehen

Die Authentizität des Ortes wird seit jeher mit viel Sorgsamkeit gepflegt. Foto: Christof Zachl

02.04.2022

Die bewegte Geschichte der Arbeit seit über vier Jahrzehnten in einem Haus vereint

Am pittoresken Wehrgrabenkanal gelegen, ist das Museum Arbeitswelt heute eine der zentralen, kulturellen Institutionen in der Region und darüber hinaus. Vor rund 40 Jahren begann die Idee von einem Haus der Arbeit mit einer kleinen Gruppe von engagierten Menschen aus der Arbeiterbewegung, die den Verein Museum Arbeitswelt gründeten. Inspiriert durch die Grabe-wodu-stehst-Bewegung, die Geschichte nicht nur als wissenschaftliche Disziplin verstand, sollten Menschen eingeladen werden, ihre eigenen Erfahrungen zu erzählen und zu Regional- und Heimatforschern zu werden. Seit damals gilt es, die Geschichte der Arbeit aus der Perspektive derjenigen zu erzählen, die sie ausüb(t)en. 

Die Initialzündung zur Gründung geschah bereits im Jahr 1979, als eine Gruppe von Gewerkschaftsschülern aus Oberösterreich eine Studienfahrt nach England absolvierte und die Industriemuseen vor Ort besuchte. Diese prägenden Eindrücke führten dazu, dass die Gruppe mit viel Enthusiasmus und einer Idee zurückkam. In Oberösterreich braucht es ein Museum der (industriellen) Arbeitswelt. 1982 fand die Gründungsversammlung des Vereins Museum Arbeitswelt statt. Schon zu Beginn legte man viel Wert darauf, auf einer breiten Basis zu agieren und Organisationen der Arbeiterbewegung, Wissenschaft, Stadt und Industrie gleichermaßen einzubinden. Nur wenige Jahre später wurde 1987 im Zuge der OÖ. Landesausstellung „Arbeit/Mensch/Maschine – Der Weg in die Industriegesellschaft“ das erste österreichische Arbeitsmuseum gegründet. Aufgrund des enormen Erfolgs – national und international – schaffte man es, das Museum in einen Dauerbetrieb zu überführen. Eine Erfolgsgeschichte, die im Jahr der Vereinsgründung nur schwer vorstellbar war.

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Foto: Sammlung Verein Museum Arbeitswelt

Lebendiges Haus

Steyr als historisches Zentrum der Eisenverarbeitung bot sich in mehrfacher Hinsicht als Gründungsort für ein Museum der Arbeit an und wurde schließlich auch als Ort des ersten Arbeitsmuseums in Österreich gewählt. 1985 wurde das ehemalige Objekt XI der Österreichischen Waffenfabrik, in dem bis heute das Museum beheimatet ist, vom Museumsverein ersteigert und konnte in Vorbereitung auf die OÖ. Landesausstellung generalsaniert werden. Zu Beginn Messerfabrik von Ludwig Werndl wird der Gebäudekomplex 1881 ein Teil der Österreichischen Waffenfabrikgesellschaft. Ab den Jahren 1913/14 dienten die Fabrikshallen als Fertigungsort für Akkumulatoren der Steyr-Werke – so die Firmenbezeichnung ab 1926. Nach 1945 nutzten die Hack-Werke das Objekt zur Herstellung von Essbesteck, bis das Gebäude durch den Konkurs des Unternehmens seine industrielle Funktion verlor. Die Authentizität des Ortes wird seit jeher mit viel Sorgsamkeit gepflegt. An jeder Ecke des Gebäudes ist die Geschichte der Arbeit spürbar.

Denkmal

„Das Museum versteht sich als Ort, in dem wir unsere Werkzeuge, mit denen wir die Zukunft bewältigen wollen, schärfen können“, formulierte bereits Joe Weidenholzer, Soziologe, Ideengeber, ehemaliger EU-Parlamentarier und zweiter Obmann des Vereins Museum Arbeitswelt. Dieser Gründungsgedanke ist seit 35 Jahren fest in den Aktivitäten im Museum Arbeitswelt verankert. Eine besondere Bedeutung nehmen dabei die Bildungsaktivitäten ein, deren Ziel es seit jeher war, das Publikum mit seinen individuellen Erfahrungen auf Augenhöhe ins Zentrum der Auseinandersetzung zu rücken. Von Beginn an setzte man auf sich stetig verändernde und innovative Lernumgebungen rund um die jeweiligen Ausstellungen. Dauerhaft erweitert wurde der Lernort Museum Arbeitswelt durch den Aufbau der „Politikwerkstatt“ (seit 2009, neu 2021) und des Gedenkorts „Stollen der Erinnerung“ (2013). Im Jahr 2019 erhielt das Museum Arbeitswelt den Österreichischen Museumspreis, die höchste Auszeichnung der Republik für Museen. 
  

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Foto: Sammlung Verein Museum Arbeitswelt

Die Feier zum 40er

Die Vision, das Museum Arbeitswelt auch im 21. Jahrhundert als Kompetenzzentrum für das Lernen über unsere (Arbeits-) Kultur zu etablieren, ist der Motor hinter allen Aktivitäten. Dem Leitgedanken folgend, setzt auch der Verein Museum Arbeitswelt in den letzten Jahren wieder vermehrt auf die Mitarbeit von Vereinsmitgliedern, denen im Zuge der 40-Jahr-Feier am Samstag, 11. Juni 2022, auch eine große Bühne gegeben werden soll. Umrahmt wird das Fest für alle mit Kinderprogramm des Kinderkulturzentrums KuddelMuddel, der KinderUni Steyr, viel Kulinarik und mit Musik von der Wiener Tschuschenkapelle.

Infos: www.museumarbeitswelt.at