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Welche Schule ist die richtige für mein Kind?

Foto: pexels.com/Max Fischer

07.01.2022

Der Übertritt in die 5. Klasse bedeutet, dass sich die Kinder an ihre neue Schule und damit an eine andere Lernumgebung gewöhnen müssen. Zudem stellt die weiterführende Schule auch die Weichen für die berufliche Zukunft.

    Top-Manager, IT-Techniker, Sekretärin, Golfprofi, Haubenkoch, Mechatroniker oder etwas ganz anderes? Für welchen Beruf man sich auch entscheidet, eine fundierte Ausbildung ist wichtig. Schulpflichtige Kinder besuchen zunächst die Volksschule, die vier Jahre dauert. Mit dem Ende dieser Schulzeit wird dann entschieden, welchen weiteren Bildungsweg das Kind einschlägt. Es ist die erste wichtige Entscheidung im Leben des Kindes: Auf welche Schule geht es nach der Grundschule? Ist zum Beispiel der Sprung aufs Gymnasium zu schaffen? Ist die Neue Mittelschule und dann eine Lehre zielführend? Was bringt eine höhere technische Lehranstalt oder eine Tourismusschule?      

Auswahlkriterien für Schule

Bei der Wahl der weiterführenden Schule ist einerseits die Schulform entscheidend. Andererseits beziehen Eltern aber auch das pädagogische Konzept, das Unterrichtsangebot und die Rahmenbedingungen der jeweiligen Schulen in ihre Entscheidung mit ein. Sobald feststeht, welche Schulform der Nachwuchs zukünftig besuchen wird, muss in den meisten Fällen noch eine bestimmte Schule ausgesucht werden.

Wer in einer stark besiedelten Gegend wohnt, kann meist aus verschiedenen Schulen eines bestimmten Typs wählen. Um herauszufinden, welche weiterführende Schule besonders geeignet ist, kann man sich an verschiedenen Kriterien wie das Schulkonzept orientieren.

Welches pädagogische Konzept wird angeboten, wie schaut das Unterrichtsangebot aus, welche möglichen Schulabschlüsse sind gefragt? Informationen zum Schulkonzept sind häufig auf den Internetseiten der betreffenden Schulen oder vor Ort bei einem Tag der offenen Tür oder ähnlichen Beratungsterminen zu erfahren. Welches pädagogische Konzept zum Kind passt und auf welche Aspekte am meisten Wert gelegt wird, ist eine sehr individuelle Entscheidung.

Folgende Fragen können sich Eltern dabei stellen, um sich ein Bild von den Lernbedingungen zu machen:

- Wie wird den Schülern beim Übergang von der Volksschule an die weiterführende Schule geholfen?
- Werden die Kinder bei ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt?
- Welche Möglichkeiten zur individuellen Förderung bietet die Schule, zum Beispiel Förderung bei Teilleistungsstörungen oder Hochbegabung?
- Welche Werte werden den Kindern vermittelt – Stichwort Selbstständigkeit, Verantwortung, Zivilcourage etc.?
- Sind Theorie und Praxis eng miteinander verbunden, wenn sich die Möglichkeit ergibt?

Das Unterrichtsangebot und die möglichen Schulabschlüsse sind dabei wichtige Entscheidungshilfen. Neben Schulen, an denen nur ein Abschluss erreicht werden kann, existieren auch Schulen mit mehreren Bildungsgängen. Dort kann der Nachwuchs ohne Schulwechsel einen weiteren Abschluss erreichen, beispielsweise Gesamtschulen, die nach dem Realschulabschluss den Weg zur Matura ermöglichen. Auch das Angebot an Fremdsprachen unterscheidet sich von Schule zu Schule.

Vor allem bei Gymnasien sollte zudem in Erfahrung gebracht werden, ob der Fokus der Schule eher auf Naturwissenschaften, Sprachen oder Künsten liegt – je nach Interessen und Begabungen des Kindes kann die Ausrichtung der Schule einen deutlichen Einfluss auf die Leistungen nehmen. Zusätzlich zu diesen allgemeinen Informationen zum Schulkonzept oder zum Unterrichtsangebot gibt es noch weitere Aspekte, die bei der Entscheidung zwischen verschiedenen Schulen betrachtet werden können. Beispielsweise die äußeren Rahmenbedingungen:

- Gibt es zusätzliche oder außerschulische Angebote wie Clubs und Arbeitsgemeinschaften, Studien- und Sprachreisen, Schulpartnerschaften, Förderkurse?
- Werden schulische Wettbewerbe organisiert?
- Gibt es Beratungsangebote wie psychosoziale Beratung, Berufsvorbereitung etc.?
- Wie schaut die technische Ausstattung der Klassenzimmer aus?
- Wie stellt sich die Nähe zum Wohnort bzw. der mögliche Schulweg dar?

Tag der offenen Tür nutzen

Bevor eine Entscheidung getroffen wird, können verschiedene Schulen gemeinsam mit dem Kind besucht werden, etwa zum Tag der offenen Tür. Dabei gewinnt man einen Eindruck vom Zustand der Schule und der Ausstattung der Klassenräume, kann aber auch mit Lehrern oder der Schulleitung sprechen. Folgende Kriterien sind zu beachten:

- Wie groß sind die Schulklassen im Durchschnitt? Optimal sind Klassengrößen zwischen 20 und 26 Schülern.
- Sind die Klassenzimmer hell und ausreichend geräumig?
- Ist das Schulgebäude sauber und gut gepflegt?
- Werden Aufbewahrungsmöglichkeiten für Unterrichtsmaterialien angeboten (Schließfächer)?
- Gibt es eine schuleigene Bibliothek?
- Wird eine Schulkantine angeboten?
- Ist das Speisenangebot abwechslungsreich und gesund?
- Gibt es auf dem Schulhof ausreichend Möglichkeiten zur Erholung oder für Pausenaktivitäten, wie Spielfelder, Grünflächen, Sitzgelegenheiten?

Hilfreich ist es zudem, das Gespräch mit anderen Eltern zu suchen oder direkt mit den Schülern zu sprechen, um die Unterrichtsqualität oder das Schulklima einzuschätzen. Am wichtigsten ist aber, dass das Kind in die Entscheidung miteinbezogen wird. Denn es ist das Kind, das die nächsten fünf bis neun Jahre auf der Schule verbringen wird.

Ein Gespräch mit dem Klassenlehrer kann helfen. Wie ehrgeizig ist das Kind? Kann es sich gut konzentrieren? Kümmert es sich um seine Mitschüler und kann Verantwortung übernehmen? Gemeinsam mit dem Kind sollte nun überlegt werden, welche Schulen zur Auswahl stehen.

Der Schulwechsel ruft bei vielen Kindern Ängste hervor: Werde ich mich in der Klasse wohlfühlen? Finde ich neue Freunde? Komme ich im Unterricht mit? Was erwartet mich? Manchmal ist die Entscheidung für eine weiterführende Schule nicht einfach. Denn vor allem die Noten im letzten Schuljahr spielen eine wichtige Rolle. In den meisten Schulen stehen im letzten Schuljahr viele Probearbeiten auf dem Programm.

So können sich die SchülerInnen an das Lernen auf der weiterführenden Schule gewöhnen und die Lehrer erhalten einen guten Einblick in den Leistungsstand jedes Einzelnen.

Grundsätzlich gilt: Übertriebenes Lernen im letzten Schuljahr verfälscht das Leistungsbild. Wenn das Kind nur mit außergewöhnlich großem Lernaufwand die erforderlichen Noten bekommt, wird es sich auf Gymnasium oder Realschule wahrscheinlich nicht wohlfühlen. Also ist unbedingt darauf zu achten, dass der Übertritt für den Nachwuchs nicht zur Qual wird.