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Im Gespräch mit Christian Partoll, Bürgermeister von Ansfelden

Stadtchef Christian Partoll. Foto: Stadtamt Ansfelden

31.10.2022

Gibt es in Ansfelden Verkehrsprobleme und wenn ja, welche Maßnahmen erachten Sie als sinnvoll beziehungsweise für welche Maßnahmen setzen Sie sich ein, um diese Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen?
Bürgermeister Christian Partoll: Das Thema Verkehr ist in Ansfelden ein ganz zentrales. Über kaum etwas wird so heiß und jahrzehntelang diskutiert wie über die Verkehrsbelastungen in unserer Stadt. Die B 139 NEU ist aber nunmehr nach der mündlichen UVP-Verhandlung Ende Juni in der Pipeline. Ich hoffe, dass wir hier im Brucknerjahr 2024 Baustart haben. Eine weitere wichtige Verkehrsader ist die Traunuferstraße, die als eine der wichtigsten Straßenverbindungen durch unsere Stadt verläuft. Hier wird es in Zukunft vermehrt Gespräche mit der Stadt Linz geben, denn es braucht eine gemeinsame Lösung für den Individualverkehr, der aus der Landeshauptstadt in unsere Stadt kommt. Das jahrzehntelange Nadelöhr bei der Autobahnabfahrt Ansfelden Süd wird kommendes Jahr völlig umgeplant und neu gestaltet.

Was kann Ihre Gemeinde den Menschen bieten, die sich auf der Suche nach erschwinglichem Wohnraum hier ansiedeln wollen?
In Ansfelden gibt es ein großes Wohnungsangebot. Es ist uns wichtig, dass es familienfreundlichen und leistbaren Wohnraum gibt. Hier möchte ich auch betonen, dass der geförderte Wohnbau in unserer Stadt seit jeher stark vertreten ist. Die Menschen in Ansfelden schätzen die gute städtische Infrastruktur und die zugleich sehr ländliche Idylle. Wir wollen jedoch auch wieder mehr für die privaten Häuslbauer machen. Eine lebendige Stadt lebt vom Mix aus sozialem Wohnbau und Eigentum.

Je mehr gebaut wird, desto größer wird das Bedürfnis nach Parkanlagen, Erholungs- und Freizeitflächen. Wie positioniert sich Ansfelden diesbezüglich?
 Wir werden in Zukunft vermehrt danach trachten, dass wir eine gute Balance zwischen Verbauung und Freiflächen haben. Ansfelden hat ein großes Angebot an Sport- und Freizeiteinrichtungen. Wir haben vor Kurzem unser Erlebnisbad generalsaniert und mit dem über die Landesgrenzen hinaus bekannten Motorikpark haben wir sowieso das größte ,,Freiluft-Fitnessstudio" in der Region. Es ist mir ein großes Anliegen, dass wir unsere Stadt lieblicher im Detail gestalten. Das bedeutet für das Team des Wirtschaftshofs, das diese Aufgabe wirklich hervorragend erfüllt, viel Arbeit.

Womit punktet Ihre Stadt als wichtiger Wirtschaftsstandort?
Ansfelden hat mit seiner einzigartigen Lage an drei Autobahnen einen immens großen Standortvorteil. Die Ansfeldner Wirtschaft lebt von international tätigen Vorzeigeunternehmen, einer breiten Handelswirtschaft, aber auch von den zahlreichen Klein- und Mittelbetrieben, die seit Generationen ihren Standort in unserer Stadt haben. Wir wollen uns in Zukunft bewusst mehr qualitativ als quantitativ weiterentwickeln. Unternehmen, die viel zusätzlichen Verkehr anziehen, wird es im Kerngebiet nicht mehr geben.

Stichwort Nachhaltigkeit: Welche Projekte gibt es schon bzw. sind geplant?
Die Stadtgemeinde Ansfelden ist seit 1998 Klimabündnisgemeinde und setzt sich seither nachhaltig für den Naturschutz und die Artenvielfalt in der Stadt ein. Ansfelden setzt viele weitere Initiativen und Maßnahmen. So entwickelt man derzeit mit Traun und Pucking eine Klima- und Energie-Modellregion, setzt sich für den Ausbau des Radwegenetzes und den Hochwasserschutz an der Krems ein. Außerdem fiel der Startschuss für das Fernwärmeprojekt Nettingsdorf und wir bauen den Photovoltaikbereich auf öffentlichen Gebäuden in den nächsten Jahren massiv aus.

Wie wichtig ist der Tourismus für Ansfelden und was ist hier sehenswert?
Ansfelden ist sicherlich keine klassische Tourismusstadt, hat aber aufgrund der zentralen Lage im Drei-Städte-Eck Linz-Wels-Steyr vieles zu bieten. Gerade unter der Woche ist wegen der vielen Geschäftstouristen, aber auch Arbeitenden, die beruflich in unserer Stadt oder in der Region zu tun haben, kaum ein Zimmer zu bekommen. Ansfelden ist aber auch so einen Besuch wert. Die Traunauen, die Radwege vor der Haustüre, Anton Bruckner - das alles zeigt, dass hinter Ansfelden weit mehr als die Stadt an der Autobahn steckt. Außerdem bereiten wir uns in Bezug auf Anton Bruckner auf das Brucknerjahr 2024 intensiv vor.

Wie entfaltet sich das Kulturleben in Ihrer Gemeinde?
Kultur hat im Geburtsort von Anton Bruckner einen sehr hohen Stellenwert. Das Anton Bruckner Centrum ist weit über die regionalen Grenzen hinaus beim Publikum und bei Kunstschaffenden sehr beliebt. In Ansfelden gibt es aber auch viele kreative Köpfe in unseren Vereinen, die gerne mitgestalten und ohne die es viele etablierte Veranstaltungen bei uns nicht gäbe. Bemerkenswert ist vielleicht bei uns, wie gut Sport- und Musikvereine bei den Veranstaltungen miteinander kooperieren. Hier wird das Miteinander vorbildlich gelebt. Als Stadt möchten wir das Konzertgeschehen in den Stadtteilen wieder forcieren und auch neue Veranstaltungsformate auf die Beine stellen.

Was macht Ansfelden so liebens- und lebenswert?
Es ist die Summe der Einzelteile. Das vielfältige Angebot an Arbeitsplätzen, die zentrale Lage und doch eine Stadt, wo man gleich im Grünen ist, das vielfältige Freizeitangebot. Insgesamt sind es aber die Menschen, die Ansfelden zu dem machen, was es ist: lebensfroh, engagiert und voller Tatendrang.

Wo sehen Sie Ihre Stadt in zehn Jahren?
Viele Feste, ein großer Zusammenhalt zwischen den Menschen und Generationen, gelöste Verkehrsprobleme, erneuerte Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen, ein belebtes Stadtzentrum, aber ganz besonders wieder eine Stadt, in der die Menschen sagen: ,,Schön, hier zu leben."