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Sonderschau im Museum in Bad Hall: Probe sitzen?

Von links: Horst Bachofner (Obmann Forum Hall), Katharina Ulbrich (Wissenschaftliche Leitung), Hans Peter Holnsteiner (Veranstaltungsmanager), Elisabeth Weber (Topothekarin) und Bernhard Ruf (Bürgermeister) Foto: Holnsteiner

22.04.2023

Die Ausstellung im Stadtmuseum Forum Hall über den "Mann in der Flasche" findet von Donnerstag bis Sonntag statt

Der Bad Haller Rudolf Schmid, weltweit bekannt als Fakir Rayo, ließ sich vor 70 Jahren am 13. Dezember 1952 in Linz in eine Glasvitrine einschließen und verließ diese 53 Wochen lang nicht. Er nahm eine Luftmatratze, einen Campinghocker und zwei syrische Schlangen "zur Gesellschaft" mit.

Die OÖNachrichten berichteten damals: "Anscheinend in Selbsthypnose, bestieg langsam die Stufen des Podiums. Dann wurde die Vitrine über Rayo gesenkt, der sich in seinem gläsernen Asyl minutenlang den zahlreich anwesenden Pressefotografen und den Wochenschaureportern stellte. Schließlich wurden die Enden der eisernen Längskanten der Flasche mit dem stahlumrandeten verstärkten Boden zusammengeschweißt. Nach der notariellen Beglaubigung des Einschlusses wurde Rayo mit einem Lieferwagen in seinen Ausstellungsraum befördert. Im Frühjahr tritt der Artist eine Europatournee an."

Foto: Stadtmuseum Bad Hall
Foto: Stadtmuseum Bad Hall

Zwölf Monate später und 30 Kilos leichter, er ernährte sich ausschließlich von Vitamintabletten, wurde er unter großem Medieninteresse in Linz wiederum "entflaschelt".

Dieses Flaschenexperiment ist nur ein Beispiel des Könnens des Universalkünstlers und Rayo. Zu Willensphänomens seinem Repertoire zählten unter anderem das 80 Tage lange Annageln seiner Zunge an ein Brett, das eine Woche lang ohne Essen, Luft und Wasser Begrabenliegen, das Aussetzenlassen seines Herzschlags für eineinhalb Minuten, echte blutige Tränen weinen und vieles andere mehr, was gemeinhin dem Übernatürlichen zugeordnet werden kann. Ab 1961 wurde er noch dreimal zum Weltmeister der Fakire gewählt.

Mehr über diesen außergewöhnlichen Bad Haller, der ein ziemlich "normales" Leben mit seiner Frau in der Römerstraße führte und im Gästezentrum kleine Experimentalabende für Gäste anbot, gibt es nun in einer Sonderschau im Stadtmuseum Forum Hall zu bestaunen. Neben einer ausführlichen Dokumentation seines künstlerischen Lebens, persönlichen Erinnerungsstücken, zahlreichen Bildern und Zeitungsberichten sowie einem Kurzfilm, der "nichts für schwache Nerven" ist, gibt es auch eine nachgebaute "Flasche" zum Probesitzen. Die Sonderschau ist jeweils Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr im Stadtmuseum Forum Hall (Ed.-Bach-Straße 4) geöffnet. Homepage: www.forumhall.at