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Bestatter Dobretsberger aus Linz: Wie eine würdige Trauerfeier gelingt

Dekoration mit Pflanzen aus dem eigenen Garten schafft eine persönliche Atmosphäre. Foto: Bestattung Dobretsberger

16.10.2023

Unterstützung und kompetente Beratung bei der Gestaltung einer Trauerfeier: Sinnstiftende Ansprache, Dekoration und mehr

Martin Dobretsberger, Landesinnungsmeister der oö. Bestatter, Trauerredner und Bestatter in Linz sowie Ritualtrainer an der österreichischen Bestatterakademie, spricht aus seiner Praxis, woran man eine gute Trauerfeier erkennt und was man als Hinterbliebener zum Gelingen beitragen kann.

Wertschätzend und ehrlich

„Eine Trauerfeier ist, anders als der Begriff es andeutet, keine Feier der Trauer, sondern eigentlich eine Feier des gemeinsamen Lebens“, so Dobretsberger. Diese Beziehungen, die man zum Verstorbenen hatte, sind so unterschiedlich, wie wir Menschen nur sein können. Das reicht von Freundschaft über Verbundenheit bis hin zur Liebe des Lebens und genau das spiegelt eine gute Trauerfeier wider. Gegenüber Bestatter und Trauerredner nicht nur die guten Seiten, die gemeinsamen Herausforderungen durch Alter beziehungsweise Krankheit oder die Ecken und Kanten einer Persönlichkeit anzusprechen ist nicht nur erleichternd, sondern hilft, die Trauerfeier authentisch zu gestalten. Es geht nicht darum, was üblich ist oder „sich so gehört“, sondern vielmehr darum, was uns gut tut, damit wir uns als Hinterbliebene verstanden fühlen und dass wir, wenn wir die Trauerfeier verlassen, sagen: „Ja genau, so war er beziehungsweise sie!“

Melodien eines Lebens

„Musik spricht uns Menschen auf eine Art und Weise an, wie das Worten niemals möglich ist. Gerade dann, wenn die Musik zur Persönlichkeit und zum Charakter der verstorbenen Person passt“, erklärt Martin Dobretsberger. Es gibt Melodien, die für besondere Momente im Leben stehen wie das Kennenlernen, Urlaube oder aber auch Feiern oder Fortgehen. Da gibt es Lieder, die durch ihre Texte etwas aussagen, was eine tiefe Hoffnung oder Sehnsucht in uns anspricht, und andere, die uns in der Trauerfeier eine Zeit der Ruhe für eigene Gedanken verschaffen. Musik gestaltet eine Feier wie kaum ein anderes Element. War der oder die Verstorbene beispielsweise ein leidenschaftlicher Jazz-Fan, hat in jungen Jahren gerne Rock'n'Roll getanzt, sich auf Dancefloors zu Hause gefühlt oder leidenschaftlich Opern oder klassische Musik gehört, so wäre es schade, diese Leidenschaft nicht in die Gestaltung einfließen zu lassen. „Wenn die Trauerrede der Körper eine Trauerfeier wäre, so wäre die Musik die Seele“, so Martin Dobretsberger und fährt fort: „Und sollte ein Musikstück einmal sehr schwungvoll oder ungewöhnlich sein, so reicht oft eine kurze Erklärung, warum das Stück ausgesucht wurde, um diesem den passenden Rahmen zu geben.“

Martin Dobretsberger bei einer Trauerrede Foto: Bestattung Dobretsberger
Martin Dobretsberger bei einer Trauerrede Foto: Bestattung Dobretsberger

Sinnstiftende Ansprache

„Eine sinnstiftende Trauerrede lebt nicht von Jahreszahlen, sondern von persönlichen Erlebnissen, Anekdoten oder Charakterzügen. Sie verschafft dem verstorbenen Menschen eine spürbare Präsenz in der Trauerfeier und lädt ein, das Gemeinsame zu entdecken. Erst dann, wenn uns bewusst wird, dass wir der Mensch sind, der wir sind, weil uns der Verstorbene ein Leben lang oder ein Stück unseres Lebensweges begleitet hat, können wir Hoffnung haben, dass etwas zurückbleiben wird, wenn wir den Sarg oder die Urne in der Erde beisetzen. Wichtig dabei ist, dass die Sprache klar und verständlich ist. Oftmals brauchen gerade, alte ,Rituale' eine gute, sinnvolle und verständliche Erklärung, damit sie ihre Kraft entfalten können und Hinterbliebenen so Halt und Sicherheit in dieser schweren Zeit geben können. Eine gute, sinnstiftende Trauerrede endet jedoch nicht mit dem Begräbnis, sie wirkt über die Trauerfeier hinaus und vermittelt uns die Hoffnung, dass die Freundschaft oder Liebe zueinander ein lebendiger Teil unseres Lebens bleiben wird“, so Dobretsberger.

Dekoration und Gestaltung

Der Raum der Trauerfeier kann das Leben des Verstorbenen auf unterschiedlichste Weise widerspiegeln. Fotos, persönliche Gegenstände wie Sportgeräte, Bücher oder Wanderstock können dazu beitragen, eine Atmosphäre zu schaffen, die das Leben und den Charakter des Verstorbenen würdigt. Für die leidenschaftliche Gärtnerin sprechen zum Beispiel Blumen aus dem eigenen Garten Bände, zum Salzkammergut-Urlauber baut eine Schale mit Attersee-Wasser eine gedankliche Brücke und zu Menschen, die stets mit ihrem Geburtsort verbunden waren, wäre es wohl ein tröstlicher Gedanke, ein wenig Heimaterde am Grab nachgereicht zu bekommen. Martin Dobretsberger: „Gerade in einer Zeit der Ohnmacht verleihen solche Gesten oder Gegenstände einer Feier nicht nur einen einzigartigen Charakter, sondern geben Hinterbliebenen die Möglichkeit, noch etwas für den bzw. die Verstorbene tun zu können.“