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Kripperl-Schauen nach den Weihnachten im Salzkammergut: eine besondere Reise zu den ausgewiesenen Haus- und Kirchenkrippen um Bad Ischl

In manchen Szenen scheint die Zeit stillzustehen. Foto: www.badischl.at

29.11.2022

Die Kripperlroas ist ein beschaulicher Weihnachtsbrauch aus dem Salzkammergut

Die Zeit nach Weihnachten ist rund um Bad Ischl und Ebensee sozusagen Reisesaison. Denn in der Region hat sich ein ganz besonderer Weihnachtsbrauch etabliert: die Kripperlroas.

In manchen Familien sind die Krippenfiguren fast so etwas wie lieb gewonnene Familienmitglieder. Hat man eine neue Figur "geschnegert", also geschnitzt, oder schnegern lassen, so ist man stolz auf den Neuzugang und lädt Bekannte und Freunde ein, um gemeinsam die Krippe mit dem neuen,,Familienmitglied" zu bewundern. So war es auch in früheren Jahrzehnten üblich. Rasch hat es sich herumgesprochen, bei wem zu Hause eine besonders sehenswerte Krippe stand. Daraus hat sich dann im Laufeder Zeit das Kripperl-Schauen (oder die ,,Kripperlroas") entwickelt. Nach den Weihnachtsfeiertagen beginnt sie, diese besondere ,,Reise". In einigen Orten, wie Bad Ischl, Ebensee oder auch in der Viechtau, dem Landstrich zwischen Traunkirchen, Großalm und Altmünster, ist es üblich, dass man ausgewiesene Haus- und Kirchenkrippen besucht. Oft werden auch geführte Kripperlroasen angeboten. Informationen dazu findet man unter oberoesterreich.at/magazin/kripperlroas-religioeses-kulturgut-auf-zeit.html.

UNESCO-Liste der Immateriellen Kulturgüter

Bis Mariä Lichtmess (2. Februar) kann man sich auf die Kripperlroas begeben, also von Haus zu Haus wandern und die aufgestellten, oft mehrere Quadratmeter großen Landschaftskrippen oder sogar mechanischen, also bewegten Krippen bewundern. Das Aufstellen und der Besuch der Landschaftskrippen im Salzkammergut wurde 2015 sogar in die Liste der Immateriellen Kulturgüter der UNESCO aufgenommen.

Landleben zu Urgroßvaters Zeiten

Neben der Darstellung religiöser Szenen spiegeln die großen Landschaftskrippen im Salzkammergut oft auch die bäuerliche Lebenswelt zu ihrer Entstehungszeit. In manchen der Szenen scheint seit fast 100 Jahren die Zeit stillzustehen. Da sausen Dreschflegel auf ein Ährenbündel nieder und das Heu türmt sich auf einem zweispännigen Pferdewagen auf.

Geschichtliches

Die Ursprünge von szenischen Darstellungen des Weihnachtsgeschehens reichen übrigens bis ins Mittelalter zurück. Franz von Assisi lud am 25. Dezember 1223 seine Mitmenschen in den Wald bei Greccio ein. Dort hatte er einen Altar errichten lassen, daneben die Szenerie von Bethlehem: eine echte Futterkrippe mit einem Jesuskind aus Wachs darin. Ochs, Esel und mehrere Schafe ließ er herbeibringen. Diese Idee übernahmen in den folgenden Jahren viele und der Brauch fasste Fuß. Die lebenden Darsteller aus dem Wald von Greccio wurden durch hölzerne ersetzt, die Szene durch die Heiligen Drei Könige und andere Figuren erweitert.