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Ein Familienbetrieb im Zeichen des Orgelbaus

Fotos: Orgelbau Kögler

14.04.2022

Seit nahezu 200 Jahren fertigen die Meister der Firma Kögler einzigartige Orgeln nach alter Handwerkskunst und von allerhöchster Qualität.

Gegründet wurde die Firma im Jahre 1832 von Josef Breinbauer in Freinberg bei Passau. 1840 verlegte er seine Werkstatt nach Ottensheim. 1882 übernahm sein Sohn Leopold Breinbauer den Betrieb. 1920 ging das Unternehmen schließlich an den langjährigen ersten Mitarbeiter, Wilhelm Zika sen., über. 1945 wurde die Werkstätte anlässlich der Restauration der Bruckner-Orgel in das Stift St. Florian verlegt. 1954 starb Wihelm Zika sen. und sein Sohn Wilhelm übernahm die Firma. Seit 1972 befindet sich die Werkstätte im Besitz der Familie Helmut Kögler. Von 1985 bis 2002 leiteten Helmut Kögler und sein Sohn Christian den Betrieb, seit 2003 hat Christian Kögler die alleinige Geschäftsführung und arbeitet mit seinem Sohn Johannes und einem hoch qualifizierten Team nach den Prinzipien des klassischen Orgelbaus.Die Werkstätte „Orgelbau Kögler“ beschäftigt sich in diesem Sinne seit Generationen ausschließlich mit dem Bau von qualitativ hochwertigen Instrumenten. Dies manifestiert sich unter anderem in der Tatsache, dass der Firmengründer Josef Breinbauer intensiv mit dem weltberühmten Komponisten und Organisten Anton Bruckner zusammenarbeitete. Breinbauers Nachfolger Wilhelm Zika führte die kreative Zusammenarbeit mit dem Komponisten Johann Nepomuk David weiter. Auf das Bestreben Davids wurde erstmals nach der Orgelreform 1927 wieder eine mechanische Schleifladenorgel von Zika neu erbaut.

Ein Familienbetrieb im Zeichen des Orgelbaus-2
Aus echter Handwerkskunst mit Liebe zum Detail entstehen bei Orgelbau Kögler einzigartige Instrumente. Fotos: Orgelbau Kögler

Höchste Güte

Alle Teile einer Orgel werden in der Werkstatt in St. Florian produziert. Für den Bau einer Orgel werden ausschließlich instrumentengerechte Materialien, das heißt vor allem langjährig luftgetrocknete Hölzer, Reinzinn, Blei und Schafglacéleder erster Qualität verwendet. Diese Materialien werden auch entsprechend verarbeitet, es gibt also keine Verschraubungen, sondern nur altbewährte sichere Holzverbindungen. Die Holzoberfläche wird nicht geschliffen, sondern handgehobelt. Besonderer Wert wird schon beim Holz-Einkauf auf die Güte und auch auf die spezielle Lagerung des Holzes gelegt.

Langlebigkeit

Schon bei Bau einer Orgel muss darauf geachtet werden, dass alle Teile gut zugänglich sind, um gutes Service bei der Wartung garantieren zu können. So sind Servicearbeiten ohne Werkzeug, wie etwa einen Schraubenzieher und Sonstiges, möglich. Durch die spezielle Bauweise durch das Team von Orgelbau Kögler werden künftige Servicekosten auf ein Mindestmaß reduziert.

Majestätischer Klang

Für den Klang und dessen Übertragung hat das Gehäuse einen entscheidenden Einfluss. Massives Holz ist für die Entwicklung des Klanges ideal. Größte Sorgfalt wird der Mensurierung und dem Bau des Pfeifwerks zugewendet. Jede Orgelpfeife stellt ein einzelnes Instrument dar. Daher ist es sehr wichtig, dem Pfeifenmachen große Aufmerksamkeit zu schenken. Dank der hauseigenen Pfeifenwerkstätte werden diese ebenso selbst produziert. Für die Metallpfeifen werden Platten aus Zinn-Blei-Legierung gegossen, von Hand abgezogen und dann sorgfältig zu Pfeifen verarbeitet. Die Pfeifen werden auf Stimmtonlänge geschnitten. Die Intonation erfolgt am Aufstellungsort, damit die akustischen Verhältnisse des Raumes berücksichtigt werden können. Die Windladen, das Herzstück der Orgel, werden aus massivem Eichenholz mit selbstdichtenden Spunden gefertigt. Jede Windlade, also Rahmen, Schiede, Deckbretter sowie Windkasten und Schleifen, wird aus massivem Eichenholz in altmeisterlicher Bauweise mit klassischen Holzverbindungen und ohne jegliche Schrauben gefertigt. Ein ebenso wichtiger Punkt ist die Balg- und Windanlage, schließlich ist die Orgel ja das größte Blasinstrument. Der Wind der Orgel muss stabil sein, darf aber auf keinen Fall starr werden, da dies zu langweiligen und unmusikalischen Klängen führen würde. Diese Art Wind ist nur mit einer großen Keilbalganlage zu erreichen. Jeder Ausgleichsbalg in der Orgel oder an der Windlade würde dem entgegenwirken. Vom Hauptbalg müssen richtig dimensionierte Kanäle zu den einzelnen Windladen geführt werden. Bei der Berechnung des Windsystems muss darauf geachtet werden, dass eine Rückkopplungswelle von der Windlade bis in den Balg entsteht. Diese läuft mit Schallgeschwindigkeit und es gilt nun, diese Welle in gute Bahnen zu lenken, da von ihr abhängt, wie stabil ein Windsystem wird. Die Bauform eines Keilbalges ist die einzige, die bei großer Windentnahme den Winddruck ansteigen lässt. Bei voll gespieltem Werk kann dies bis zu 10 Prozent mehr an Winddruck ausmachen. Dies kommt nicht nur dem Klangvolumen beim Schlussakkord zugute, sondern sorgt auch dafür, dass einzeln gespielte Töne nicht starr, sondern sanft angeblasen werden.

International

In den letzten Jahrzehnten hat die Firma sehr viele Orgelneubauten im In- und Ausland getätigt. Darunter auch eine Domorgel für die Basilika in Nitra oder eine große Orgel für die Universität in Glasgow. Auch in Italien, Deutschland, den Niederlanden, Südkorea, Japan, Belgien und nicht zuletzt in Finnland wurden Instrumente gebaut.

Restaurierung

Neben dem Orgelneubau widmet sich die Firma Orgelbau Kögler mit größter Sorgfalt der Restaurierung historischer Instrumente. Dazu zählen viele berühmte Orgeln, wie sie etwa in Baumgartenberg, Frauenberg, Pöllauberg oder in der Filialkirche in Astätt zu finden sind.

Derzeit werden an der sehr wertvollen Orgel von St. Agatha/Bad Goisern restauratorische Arbeiten durchgeführt. Ebenso restauriert wird die letzte Orgel von Josef Breinbauer, die sein Sohn Leopold vollendet hat. Diese steht in der Pfarrkirche von Rieggers.

Infos
Alle weiteren Informationen und vielerlei Wissenswertes unter:
www.orgelbau-koegler.at