Sowohl als Kontrast als auch erweiternder Horizont wird eine weitere existenzielle Kraftquelle Teil des Programms sein – der musikalische Humor: Dämmerschoppen, Duoabend und das Ensemble QuinTTTonic verführen unwiderstehlich in eine hoffentlich sommerliche „Leichtigkeit des Seins“.
Somit reicht der Spannungsbogen wieder von Klassik bis hin zu Brass und neuen Konzertformaten wie dem Konzert mit Musik der Religionen. Manchmal wird Veränderung auch zur Tradition. Das Eröffnungskonzert ist bei den St. Florianer Brucknertagen ein jährlich wechselndes Programm mit neuen Bezügen und Verbindungen zu Anton Bruckner.
Hard-Chor zur Eröffnung
Zum Eröffnungskonzert der diesjährigen Brucknertage wird ein von Bruckner verwendetes Genre beleuchtet, welches bislang noch nie vorkam: die Männerchorliteratur. Bruckner übernahm 1860 für mehrere Jahre als Chormeister die Leitung des Linzer Männerchors Frohsinn und gab mit diesem zahlreiche Konzerte. An diesem Abend werden viele dieser recht unterschiedlichen Chöre zu hören sein. Es wäre aber kein Hard-Chorkonzert, wenn die neuere Chorliteratur nicht vorkäme. So erleben wir auch selten zu hörende Werke der Männerchorliteratur aus der jüngeren Zeit und wir können gespannt sein, welche Chorüberraschungen da auf uns warten.
Ein Konzert mit Musik der drei großen Weltreligionen
Die drei großen monotheistischen Religionen verfügen zugleich über die ältesten Quellen bzw. Tradierungen von Musik überhaupt. Die Idee zu diesem Konzert ist, diese ältesten musikalischen Traditionen gegenüberzustellen und zu erfahren. Faszinierend sind nicht nur die Unterschiede dieser musikalischen Kulturen, sondern auch deren Gemeinsamkeiten. Gregorianik, Synagogalgesang und die Gebetsrufe des Muezzin werden im ersten Teil erklingen, im zweiten Teil dann weltliche und unterhaltsame Werke aus den jeweiligen Kulturen. Neben dem jüdischen Oberkantor Shmuel Barzilai hören wir ein Sufi-Ensemble mit dem Ney-Spieler Halil Dogan und die musikalisch im Stift ansässige Schola Floriana. Ein Konzert mit Ausnahmecharakter – einzigartig im Rahmen der St. Florianer Brucknertage.
Das Symphoniekonzert
Mit dem XXX. Psalm vollendet und krönt Bruckner seine persönliche musikalische Botschaft der Zuversicht, sein Te Deum. Bruckner schöpfte seine Zuversicht aus seinem tief verwurzelten Glauben und seiner Musik. Gemeinsam mit der Wiener Fassung seiner I. Symphonie soll das Abschlusskonzert der Brucknertage 2022 den Optimismus bestärken, der uns die Herausforderungen des Jahres 2022 meistern lassen wird.
Die Orgelnacht
In der VIII. Orgelnacht können wir heuer einen großen europäischen Bogen sowohl im Programm als auch hinsichtlich der Organisten spannen. Diesmal steht Orgelmusik aus Deutschland, Italien, Frankreich und Russland auf dem Programm. Dabei stechen gleich zwei Höhepunkte ins Auge: Der Pariser Organist Éric Lebrun spielt Musik des heurigen Gedenkjahrs von César Franck (200. Geburtstag) und Olivier Messiaen (30.Todestag). Die russische Organistin Olga Tarasevich spielt neben Musik aus ihrer Heimat das Konzert für Orgel, Pauken und Orchester in g-Moll (mit dem Schlagwerker Engelbert Gagl und dem Altomonte Orchester).
Brass und die Jugend
Für Luftveränderung werden die fünf Musikerinnen, die als QuinTTTonic ihr Publikum auf musikalische Reisen durch die verschiedensten Genres mitnehmen, sorgen. Ihre unterschiedlichen österreichischen Wurzeln sind dabei deutlich spürbar, genauso wie ihre Liebe zu musikalischen Experimenten. So bereitet das Quintett seinem Publikum einen Cocktail aus feinen Blechklängen, angereichert durch Gesang und einen Hauch von Poesie. Ihr Repertoire spannt dabei den Bogen von klassischen Werken über jazziges Chaos, Austropo bis hin zu heimatbezogener Musik und Eigenkompositionen und für die St. Florianer Brucknertage auch mit einer Hommage an Anton Bruckner. Der Duoabend am Donnerstag vereint die beiden Künstler Matthias Giesen am Klavier und Peter Langgartner an der Bratsche mit einem Programmbogen über 200 Jahre von Mendelsson Bartholdy bis Piazzolla.
Der schon fast legendäre Abschluss bildet dieses Mal den Beginn des Fesitvals. Der Frühschoppen wurde an den Anfang gestellt, er startet am Samstag mit einem Bruckner-Dämmerschoppen wieder im Stiftsgarten mit dem Florianer Musikverein und Joschi Auer als Moderator.
Und nach dem großen Erfolg im letzten Jahr werden wir das Konzept der Jungen Brucknertage von Samstag bis Dienstag mit einem spannenden Programm für Familien und junge Menschen im Stift weiterführen. Lydia Zachbauer hat ein Programm gestaltet, das junge Menschen mit Bruckner auf vielfältige Weise in Verbindung bringt.
Ein besonderes Highlight gibt es bereits am Sonntag. Das Kinderkonzert „Herta & Berta – 5 Freunde unter Verdacht“ von und mit QuinTTTonic. Ein Konzert der anderen Art mit tollen Werken unterschiedlichster Genres, exklusivem Hintergrundwissen rund um das Thema Blechblasinstrumente, vielen Mitmachaktionen und Rätsel für alle Kinder von der 1. bis 4. Schulstufe. Detailinfos unter: www.brucknertage.com/junge
Das internationale Festival St. Florianer Brucknertage punktet somit auch 2022 wieder mit musikalischer Qualität und Vielfalt, mit dem stimmungsvollen Ambiente des Stifts und der familiären Atmosphäre.
Informationen
Das gesamte Programm sowie alle Informationen finden Sie auf der Homepage: www.brucknertage.at
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