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Innviertel: Geradlinige Menschen und eine hügelige Landschaft prägen die Region

Das wunderschöne Innviertel Foto: ARGE Innradweg/Josef Reiter

23.06.2023

Abenteuerreich, geschichtsträchtig und sehenswert: Wie ein roher Diamant liegt das wunderschöne Innviertel hoch oben im Nordwesten des Landes

Im Innviertel werden die Sitten schon rauer und die Menschen zäher, so sagt man. Die Innviertler machten sich diese Vielseitigkeit über J ahrhunderte hinweg zunutze und tragen bis heute die Leidenschaft für ihren Ursprung in der Seele. Herzlich, aufrichtig, humorvoll und geradlinig steht man sich hier gegenüber und frönt dem Genuss, der Geselligkeit und der Bodenständigkeit.

So harmonisch waren die Zeiten freilich nicht immer. 17 7 9 wurde der bayerische Erbfolgekrieg durch den Frieden von Teschen beendet. Das Innviertel, einst bayerisch, fiel an Österreich. Das musste man erst einmal verkraften. Die Innviertler waren plötzlich Österreicher, die Oberen noch dazu. Seitdem ist viel passiert und das kleine Viertel besticht mit einer Mischung aus Traditionsbewusstsein, Mut zu Neuem und aufrichtiger Herzlichkeit.

Das Innviertel ist eine Randerscheinung, freilich nur im geografischen Sinn. Im Dreieck zwischen Donau, Inn und Salzach gelegen, markiert es den westlichsten Zipfel von Oberösterreich. Ein starkes Agrarland, auch wenn es der Innviertler Vierseithof größenmäßig nicht mit dem Traunviertler Vierkanter aufnehmen kann. Doch schon die Römer, die es sich immerhin 5 00 Jahre lang hier gemütlich machten, erkannten den Wert der fruchtbaren Bö den. N och heute ist das Innviertel die „Kornkammer Oberösterreichs“. Wer im Sommer übers L and fährt, sieht einen wogenden Fleckerlteppich aus Weizengold, Rapsgelb und Kukuruzgrün.

Rein ins Abenteuer

Das Innviertel lädt dank der traumhaften Landschaft unter anderem zu wunderschönen Radtouren ein. Radfahren ist hier auf vielen verschiedenen Routen möglich. Als Erstes denkt man vermutlich an den Innradweg, der von Maloja, dem Ursprung des Flusses in der Schweiz, bis nach Passau führt – ein Erlebnis für alle Weitradlerinnen und Weitradler, vor allem in der sattgrünen Kulisse des Europareservats Unterer Inn mit seiner Tier- und Pflanzenvielfalt. Doch keine Sorge, es muss nicht gleich die Strecke Maloja–Innauen–Passau sein. Auch die kürzeren Radtouren direkt in der Region haben einiges zu bieten.

Geschichtsträchtig

Tritt um Tritt auf den Spuren der Vergangenheit unterwegs sein kann man auf dem Römerradweg, der sich in seiner Gesamtlänge von Passau über den Attersee nach Enns erstreckt. 2 42 Kilometer sind es, davon führen einige mitten durch das Innviertel. Es ist eine gemächliche Tour mit nur geringen Höhenunterschieden. So kann man sich ganz entspannt die vielen spannenden Zeugnisse der einstigen römischen Besiedelung ansehen, sein Wissen mittels der Infotafeln entlang des Weges vertiefen und die jahrtausendealte Geschichte in Gedanken lebendig werden lassen. Der Römerradweg an sich ist aufgrund der herrlichen Landschaft, durch die er führt, schon ein Erlebnis. Es gibt aber auch einiges, wofür es sich lohnt, vom Drahtesel zu steigen.

Sehenswertes am Weg

Das Römermuseum besteht seit 1993 und wurde im Jahr 2018 zur oberösterreichischen Landesausstellung „Die Rückkehr der Legion“ renoviert. Es befindet sich im sogenannten Ochzethaus, einem malerischen Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert. Interessierte finden hier zahlreiche Exponate sowie wettergeschützte Raststationen.

Baden mit Tradition

Wer noch mehr Geschichte erleben möchte, fährt weiter zur römischen Villa Weirading, die nur gut drei Kilometer entfernt auf dem gut beschilderten Weg leicht zu erreichen ist. Bei der Freilichtanlage handelt es sich um die Rekonstruktion eines Römerbades, zu bestaunen sind die Fundamente sowie die Heizanlage. Die Anlage liegt, beinahe kann es gar nicht anders sein, am Abhang des Geinberger Waldes, ganz in der Nähe der Therme Geinberg. Wasser zu zelebrieren, hat eine lange Tradition – in Geinberg wird Einst und Heute gleichermaßen zum Erlebnis. Informationstafeln und eine Tonsäule wissen Interessantes vom L eben der Römer zu berichten. Der Besuch ist jederzeit bei freiem Eintritt möglich.

Über Stock und Stein: Die MTB-Arena

Lässige Abfahrten, knackige Anstiege, technische Herausforderungen und lockere Abzweigungen hat indes die KTM Kobernaußerwald Mountainbike-Arena mit dem Pump Track in Maria Schmolln zu bieten. Die vier Gemeinden Maria Schmolln, Treubach, Höhnhart und St. Johann am Walde haben sich zusammengeschlossen und eine MTB-Rundstrecke für die ganze Familie realisiert. Auf insgesamt 8 0 Kilometern wartet das Abenteuer und das bei ausgezeichneter Beschilderung. Lust auf einen 55,5 Kilometer langen Rundkurs mit ca. 1400 Höhenmetern? Dieser führt durch den Kobernaußerwald und die vier Gemeinden. Wer es gemütlicher angehen möchte, nutzt ganz einfach die markierten Abkürzungen. Ein Einstieg in den Einbahn-Rundkurs ist in allen vier Ortszentren möglich oder direkt ab der KTM-Fahrrad-Zentrale in Mattighofen.

Verdiente Erfrischung

Wer tüchtig in die Pedale getreten ist, darf sich im Anschluss guten Gewissens etwas gönnen. Nach Köstlichem braucht man im Innviertel zum Glück nie lange suchen. Was liegt nach dem Radeln näher, als sich einen erfrischenden Radler zu genehmigen? So vielfältig die Radrouten, so groß ist die Auswahl an fruchtig-spritzigen Bier-Mixgetränken. Darf’s vielleicht ein Römerradweg-Radler von Wurmhöringer sein? Oder doch – als alkoholfreie Alternative – ein zischfrisches Innviertler Kracherl von Raschhofer? Wie auch immer die Entscheidung ausfällt: Es ist bestimmt eine verdiente Erfrischung nach einem Tag am Sattel.