Im Herbst 2019 hat die Wirtschaftskammer OÖ ihren ,ich werde... Mein persönlicher Zukunftsplaner" für die 5. Schulstufe an über 50 Pilotschulen gestartet. Wegen des großen Erfolgs kam es schon ein Jahr später zu einer landesweiten Ausrollung und Fortsetzung mit der nächsten Schulstufe.
Mit Beginn des Schuljahrs 2022/ 23 wurde nun der letzte Teil des Zukunftsplaners für die 8. Schulstufe veröffentlicht und damit die Reihe vervollständigt.
,,In den vergangenen Jahren haben fast 40.000 Schüler den Zukunftsplaner der WKOÖ ausprobiert und mit ihm gearbeitet. Sowohl von den Lehrkräften als auch den Schülern wird der Zukunftsplaner als tolles Unterrichtsmaterial beschrieben, das nicht nur Freude macht, sondern vor allem den Jugendlichen besonders gut gefällt", bringt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer die überwältigend positiven Rückmeldungen auf den Punkt.
Die Zukunftsplaner für die 5. und 6. Schulstufe beschäftigen sich insbesondere mit den Interessen und Hobbys, Charaktereigenschaften und Fähigkeiten und mit der Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen.
In der 7. Schulstufe konzentriert sich der Zukunftsplaner auf die Berufsorientierung. Der abschließende Teil für die 8. Schulstufe legt zusätzlich zur Berufsorientierung die Schwerpunkte auf den Arbeitsmarkt und den Bewerbungsprozess.
Begleitend zu den Printprodukten gibt es eine korrespondierende Website mit hilfreichen Tools. Aktuell wurde der Zukunftsplaner für die 5. bis 7. Schulstufe von 114 Schulen für 596 Klassen bzw.rund 13.000 Schüler bestellt.
Der vierte Teil für die 8. Schulstufe wurde an alle 55 Pilotschulen automatisch ausgeschickt und wird von rund 2800 Schülern verwendet.
Persönlichkeitsbildung
Spätestens am Ende der 8. Schulstufe steht für alle Jugendlichen die Entscheidung an, was sie machen wollen bzw. werden. Für manche ist diese Entscheidung einfach, andere tun sich damit etwas schwerer.
Viele Jugendliche in der 7. und 8. Schulstufe haben noch größte Schwierigkeiten, wenn es um die Selbsteinschätzung oder um das Kennen ihrer eigenen Stärken geht. Daraus resultiert, dass rund ein Drittel aller oberösterreichischen Schüler der Sekundarstufe II jährlich ihre ursprünglich begonnene Ausbildung wieder abbrechen bzw. in eine andere wechseln.
,,Die Wirtschaftskammer OÖ hat deshalb vor vier Jahren in Abstimmung mit der Bildungsdirektion OÖ den ,ich werde ... - Mein persönlicher Zukunftsplaner' entwickelt, um den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, innerhalb von vier Jahren ihre Interessen, Stärken und Fähigkeiten zu entdecken sowie Berufe kennenzulernen und sich bewusst für eine Berufswahl bzw. weitere Ausbildung zu entscheiden", erklärt Hummer.,,Unser Ziel ist, den Prozess der Persönlichkeitsbildung und das Kennenlernen der eigenen Stärken und Interessen bei Kindern und Jugendlichen möglichst früh zu starten und zielgerichtet zu begleiten."
Damit soll die Phase der Berufswegentscheidung in der 7. und 8. Schulstufe wesentlich erleichtert werden. Man kann nicht früh genug damit anfangen, seine Stärken und Talente herauszufinden.
,,Unser Zukunftsplaner deckt genau diesen Bereich für die Schülerinnen und Schüler ab und ist eine optimale Unterlage, in der es nur um das Kind geht", betont die WKOÖ-Präsidentin.
Der Zukunftsplaner ist eine Mischung aus persönlichem Tagebuch und hochwertigen persönlichkeitsbildenden Inhalten zum Reflektieren, Notieren, kreativen Gestalten und Sammeln.
Ob der Zukunftsplaner lieber am Papier genutzt wird oder auf Tablet und PC, entscheidet die Lehrkraft. Idealerweise wird er auch zu Hause ausgefüllt und bearbeitet und bindet somit ebenso die Familie mit ein.
Der Zukunftsplaner ist interaktiv und ideal für die Zielgruppe der Jugendlichen gestaltet. Man nimmt ihn gerne in die Hand und bindet so die Berufsorientierung spielerisch in den Alltag mit Familie, Freunden und Bekannten ein.
,,ich werde ... - Mein persönlicher Zukunftsplaner" wurde von der Wirtschaftskammer OÖ gemeinsam mit der Education Group GmbH sowie den Partnern Innoviduum und Playmit umgesetzt.
Das Land Oberösterreich sowie die Bildungsdirektion Oberösterreich und die Pädagogische Hochschule Oberösterreich unterstützen das Projekt. Ab sofort kann der Zukunftsplaner für die 5. bis 7. Schulstufe online unter www.ichwerde.at von allen oberösterreichischen Schulen kostenlos bestellt werden.
Der vierte Teil des Zukunftsplaners für die 8. Schulstufe wird heuer in 55 Schulen pilotiert und nächstes Jahr auf alle Schulen ausgedehnt.
Bildung ist ein zentraler Verantwortungsbereich für das Land Oberösterreich. Im Bildungsbereich geht es vor allem darum, die Schüler heute für die Herausforderungen von morgen fit zu machen, sie für die Zukunft vorzubereiten und ihnen auch das notwendige Rüstzeug mitzugeben, um diese Aufgaben sicher bewältigen zu können. Der Schwerpunkt in den oö.
Schulen muss auf der Vermittlung der Grundfertigkeiten Lesen, Schreiben, Rechnen und auf der Vermittlung von sozialen Kompetenzen liegen. Das Beherrschen dieser Grundfertigkeiten ist die Voraussetzung für alle darauf aufbauenden Bildungswege.
Daneben ist es Aufgabe der Bildungseinrichtungen, junge Menschen auf ihrem für sie geeigneten Bildungs- und Ausbildungsweg zu begleiten. Bei der aktuellen demografischen Situation kann man sich nicht leisten, junge Menschen in falsche Berufswege zu entlassen, sondern muss Sorge dafür tragen, dass sich die jungen Menschen ihrer Stärken bewusst sind und sie auch die entsprechenden Beratungen durch die Bildungslaufbahn erhalten. Damit sie erstens entsprechend ihrer Stärken einen Beruf ergreifen können, aber auch ihre Chancen für ein sinnstiftendes Leben maximieren.
,,In OÖ stehen wir für die Überzeugung, dass Bildung die Chance für junge Menschen ist, sich für ihre Zukunft zu rüsten und die Möglichkeit für jeden Einzelnen und jede Einzelne, seine Talente zu entdecken und zu entfalten", sagt Bildungsreferentin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander.
Orientierungshilfe
Das Erfolgsprojekt Zukunftsplaners des persönlichen geht in das vierte Jahr und gibt den oö. Schülerinnen und Schülern wichtige Anregungen, sich mit den Themen Persönlichkeitsentwicklung und Berufsorientierung auseinanderzusetzen. ,,Dass Jugendliche in ihrer Bildungs- und Berufsentscheidung unterstützt werden, es dadurch geringe Drop-out- bzw. Umstiegsquoten gibt, ist äußerst wichtig und steht im Mittelpunkt der oö. Bildungspolitik. Daher unterstützen wir dieses Erfolgsprojekt auch sehr gerne weiter", so Haberlander.
Kindern und Jugendlichen eine objektive und motivierende Orientierung bei der spannenden Frage der persönlichen, zukünftigen Berufswahl zu geben, war die Grundmotivation bei der Konzepterstellung der ,,ich werde ..."-Unterrichtsmaterialien. Unabdingbar damit verbunden steht die durch Pädagoginnen und Pädagogen sowie Eltern begleitete Beschäftigung mit den eigenen und jeweils individuellen Möglichkeiten, Voraussetzungen und Stärken der Schülerinnen und Schüler.
Der nunmehr vierte Teil- aufbauend auf den persönlichen Entwicklungsphasen von Jugendlichen komplettiert die Reihe und gewährt allen im Findungsprozess involvierten (Schüler, Pädagogen und Eltern) wertvolle und nachhaltige Erkenntnisse und Aussagen als Basis für die Wahl zukünftiger Entwicklungsmöglichkeiten. ,,Durch die disziplinen- und fächerübergreifende Gestaltung konnte somit ein personalisiertes Erkenntnisangebot initiiert werden, das sicherlich weit über unterrichtliche Prozesse hinaus Wirksamkeit erlangen kann", weiß Peter Eiselmair, GF der Education Group. Die Schülerinnen und Schüler können sich durch die vielfältigen Aufgabenstellungen im Zukunftsplaner mit ihrer Person auseinandersetzen und sich selbstreflektieren. Durch die einfache Handhabung und den strukturierten Aufbau für Lehrer und Schüler wird er nicht nur im Berufsorientierungsunterricht eingesetzt, sondern auch in anderen Unterrichtsfächern.
Die Schülerinnen und Schüler sind herausgefordert, sich mit den eigenen Stärken, Fähigkeiten und Interessen zu beschäftigen. Er hilft den Kindern, bei der Entdeckung ihrer eigenen Persönlichkeit Klarheit zu schaffen. Mehr Informationen online unter: www.ichwerde.at