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Neues Lehrberufspaket für die Energiewende

Elektrotechnik als Baustein für die ökologische Transformation Foto: colourbox.de

23.02.2024

Die Elektrotechnik-Lehre ist nun auf dem topaktuellem Stand der Technologie. Noch viele weitere Lehrberufe wurden aufgewertet.

Mitte Dezember 2023 wurden die neuen Ausbildungsverordnungen für fünf Lehrberufsbilder sowie zwei nunmehrige Regellehrberufe veröffentlicht. Diese sind die Basis für die Ausbildung von insgesamt rund 12.300 Lehrlingen und traten Anfang 2024 in Kraft.

Das Kernstück, gemessen an den Zahlen: Der Modullehrberuf Elektrotechnik wird komplett überarbeitet. „Junge Menschen, die eine Lehre anstreben, können sicher sein: Sie erhalten eine Ausbildung, die immer auf der Höhe der Zeit und der Technologie ist. So stellen wir sicher, dass die Lehre ein Trampolin für eine erfolgreiche berufliche Zukunft ist“, erklärt Mariana Kühnel, stellvertretende Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Mit der aktuellen Überarbeitung wird der Lehrberuf Elektrotechnik, der ein ganz wesentlicher Baustein für die ökologische Transformation ist, noch attraktiver und das freut uns sehr.“

Konkret besteht das neue Berufsbild, aufbauend auf dem zweijährigen Grundmodul, aus den vier Hauptmodulen „Elektro- und Gebäudetechnik“, „Energietechnik“, „Anlagen- und Betriebstechnik“ sowie „Automatisierungs- und Prozessleittechnik“.

Dazu kommen zehn weiterführende, optional zu wählende Spezialmodule wie „Gebäudetechnik“, „Smart Home“, „Erneuerbare Energien und Elektromobilität“, „Netzwerktechnik“ bzw. sechs eisenbahnspezifische Lehrberufe. So kann noch gezielter nach den Talenten und Interessen der Jugendlichen und entsprechend den betrieblichen Ausrichtungen ausgebildet werden.

Foto: WKO
Foto: WKO
"Wir wissen, dass Green Skills für junge Menschen ganz besonders attraktiv sind. Und es kann tatsächlich jeder und jede Einzelne zum Gelingen der Klimawende beitragen."

Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Österreich






Green Skills sind begehrt

In Österreich absolvieren aktuell rund 10.000 Menschen eine Elektrotechnik-Ausbildung. „Wir wissen, dass Green Skills für junge Menschen ganz besonders attraktiv sind. Es kann tatsächlich jeder und jede Einzelne zum Gelingen der Klimawende beitragen. Wir brauchen viele kluge Köpfe und geschickte Hände, damit wir unsere ehrgeizigen Energieziele in Österreich erreichen. Mit den aktualisierten Ausbildungsordnungen ist dafür die ideale Grundlage geschaffen“, sagt Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer.

Lehrberufe Kosmetik und Fußpflege werden aufgewertet

Die Lehre ermöglicht Top-Karrieren. Foto: colourbox.de
Die Lehre ermöglicht Top-Karrieren. Foto: colourbox.de

Mit dem neuen Lehrlingspaket erhalten noch weitere beliebte Lehrberufe aus dem Gewerbe und Handwerk einen Modernisierungsschub.

Die Anforderungen an die Lehrberufe Kosmetik (Kosmetologie) und Fußpflege (Podologie) sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und komplexer geworden. Umfassende Kompetenzen im Bereich der individuellen Beratung sind gefragt, der Fokus auf Hygiene und Gesundheit ist wichtiger denn je. Zudem haben sich viele neue, berufsrelevante Behandlungstechniken entwickelt. Darum wurden Ausbildungen in Kosmetik (Kosmetologie) und Fußpflege (Podologie) von zwei auf drei Jahre verlängert.

„In beiden Branchen gab es in den letzten Jahrzehnten tiefgreifende Weiterentwicklungen, die dazu geführt haben, dass die Lehrzeit von zwei Jahren zu kurz geworden ist, um die Lehrlinge in allen Bereichen in jener Intensität auszubilden, die uns ein Anliegen ist“, sagt Bundesinnungsmeisterin Dagmar Zeibig.

Für die besonders beliebte Form der Doppellehre wurde eine eigene Ausbildungsordnung mit der Dauer von vier Jahren erarbeitet, die es ermöglicht, dass künftig beim Besuch der Berufsschule auf beide Tätigkeiten (Fußpflege und Kosmetik) auf gleichwertige Art und Weise eingegangen werden kann.

„Insbesondere mit der Doppellehre haben junge Menschen jetzt auch doppelt so viele Chancen für einen erfolgreichen Berufsweg“, berichtet Christine Heitzinger, Vorsitzende des Fachbereichs Dienstleistungen in der Gewerkschaft vida, die auf Arbeitnehmerinnenseite für die neuen Ausbildungsordnungen zuständig ist.

„Körperbezogene Dienstleistungen direkt am Menschen sind eine verantwortungsvolle Tätigkeit. Eine qualitativ hochwertigere und vielseitige Ausbildung bedingt auch bessere Chancen auf ein höheres Einkommen“, betont Heitzinger.

Die neuen Ausbildungsordnungen traten am 1. Februar in Kraft. „Wir wollen junge Menschen für eine Lehre in unseren Branchen begeistern. Eine gute, umfassende Ausbildung, die den neuesten und aktuellsten Standards entspricht, trägt maßgeblich zur Attraktivität der Berufe, in denen man vielen Menschen Gutes tun kann, bei“, sind Zeibig und Heitzinger überzeugt.

Auch die Fleischverarbeitung erhält ein zukunftsweisendes Update. Nun werden neben traditionellen Handwerkstechniken vermehrt neue Trends und Spezialisierungen, zum Beispiel auf Convenience-Produkte, aufgegriffen, sowie die Beschäftigung mit Rohstoffen, Nachhaltigkeit und Sensorik intensiviert. Die beiden Ausbildungsversuche Tierärztliche Fachassistenz und Zahnärztliche Fachassistenz, in denen rund 150 beziehungsweise 470 Personen ausgebildet werden, haben sich bewährt und werden in Regellehrberufe übergeleitet.