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Erstes Recycling-System für Natursteinplatten

Johannes Artmayr, Geschäftsführer von Strasser Steine, trotzt den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. (Strasser Steine)

29.09.2022

Strasser Steine aus St. Martin im Mühlkreis baut um 23 Millionen Euro aus und widmet sich verstärkt dem Thema Nachhaltigkeit

Das Jahr 2021 war für das Mühlviertler Unternehmen Strasser Steine eine Herausforderung. Neben den schwierigen Rahmenbedingungen durch die Pandemie und ihre Folgen hat der Produzent von Naturstein- und Keramikarbeitsplatten sowie Grabsteinen voriges Jahr einen 23 Millionen Euro schweren Ausbau gestartet und sich dem Thema Recycling gewidmet. Das Ergebnis der Innovationsarbeit: „Re-Stoning“, das weltweit erste Kreislaufsystem für Küchenarbeitsplatten.„Wir haben schon längere Zeit überlegt, wie wir Abschnitte aus der Produktion sowie gebrauchte Küchenarbeitsplatten verwerten und veredeln können“, erklärt Strasser Steine-Geschäftsführer Johannes Artmayr. „Mit dem Re-Stoning-System haben wir nun einen Weg gefunden, wie wir Natursteinarbeitsplatten recyceln können. Das ist eine Weltneuheit. Die Küchenarbeitsplatte wird damit zu einem nachhaltigen Produkt.“

Strasser Steine holt die alten Arbeitsplatten vorerst in Österreich und Deutschland beim Händler ab, zerkleinert sie und produziert daraus - kombiniert mit Recyclingmaterial und Bindemittel - neue Küchenarbeitsplatten unter dem Produktnamen „Alpinova“. Aktuell sind in Österreich geschätzt rund 20 Prozent der Küchenarbeitsplatten aus Naturstein, aber das Segment wächst stetig, und damit auch der Bedarf, Natursteinarbeitsplatten nach ihrer Erstverwendung zu entsorgen. Mit dem Re-Stoning-System kann Strasser Steine diese Arbeitsplatten wiederverwerten.

Weitere Maßnahmen für einen schonenden Umgang mit Ressourcen setzt Strasser Steine bei der Energieversorgung: Bereits im Jahr 2011 hat das Unternehmen die Wärmeversorgung von Öl und Gas auf Biomasse umgestellt. Seither sorgt Waldhackgut aus der Region für die notwendige Wärme. Nach Fertigstellung der neuen Produktionshalle wird die derzeitige Heizleistung von 550 Kilowatt auf rund 1,5 Megawatt verdreifacht. Damit können insgesamt 370.000 Liter Heizöl und damit 960 Tonnen CO2 pro Jahr gespart werden.

Auch bei der Stromerzeugung setzt Strasser Steine ein deutliches Zeichen für die Umwelt und erzeugt am Firmenstandort in St. Martin mithilfe einer Photovoltaik-Anlage einen entsprechenden Anteil der benötigten Energie, rund 200.000 Kilowatt-Peak pro Jahr, für die Produktion der Natursteinarbeitsplatten. Damit spart das Unternehmen rund 110 Tonnen CO2 pro Jahr. Ab 2023 wird durch die Vergrößerung der Anlage das Jahreserzeugnis mit knapp 500.000 Kilowatt-Peak mehr als verdoppelt. Die CO2-Einsparungen belaufen sich hierbei auf ca. 275 Tonnen.

16 Prozent Umsatzplus

„Die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen sowie der Krieg in der Ukraine haben zu Preiserhöhungen bei Energie und Logistik geführt“, beschreibt Artmayr die besonderen Herausforderungen der vergangenen zwei Jahre. Dennoch sei es im Jahr 2021 wieder gelungen, ein positives Ergebnis zu erzielen: Der Umsatz konnte im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 44,1 Millionen Euro gesteigert werden. Ein Grund dafür sind die hohen privaten Konsumausgaben im Wohnbereich. Dieser Effekt wurde durch die Corona-Pandemie und die Lockdowns verstärkt und hat einen Investitionsschub im Bereich wertige Küchen ausgelöst.

Das Unternehmen wirbt um neue Mitarbeiter. Das Problem: Der Arbeitsmarkt in der Region ist praktisch leergefegt.