Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

BEZAHLTE ANZEIGE

Inklusive Bildung als Schlüssel für inklusives Leben

Inklusion bedeutet Zugehörigkeit oder das Gegenteil von Ausgrenzung und damit auch, dass Menschen in ihrer Individualität von der Gesellschaft akzeptiert werden. Foto: Pexels / Norma Mortenson

27.01.2023

Inklusive Bildung bedeutet, dass Kinder mit Behinderungen und Kinder ohne Behinderungen in eine gemeinsame Schule gehen.

Alle Kinder verdienen eine Ausbildung und Weiterbildungsmöglichkeiten, die ihre unterschiedlichen Talente fördern und sie toleranten und Persönlichkeizu selbstbestimmten, verantwortungsvollen ten werden lassen. Inklusiver Unterricht eröffnet allen Kindern und Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten gemeinsamer Lernerfahrungen. Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf können in inklusiven Volksschulen, Mittelschulen, Unterstufen der allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS), Polytechnischen Schulen und einjährigen Haushaltungsschulen unterrichtet werden.

Talente stehen im Vordergrund

,,Das gemeinsame Lernen unterstützt sowohl die intellektuelle als auch die emotionale Entwicklung aller Jugendlichen. Neue Lernmethoden ermöglichen es, dass jedes einzelne Kind in seinem jeweiligen Entwicklungsstand gezielt gefördert wird", so die Lebenshilfe OÖ. ,,Wenn Vielfältigkeit bejaht wird und im Unterricht die Talente und nicht die Defizite im Vordergrund stehen, kommt es viel seltener zu Ausgrenzungen oder gewalttätigem Verhalten unter Schülern. Kooperation statt Konkurrenz lautet das Credo und dieser Leitgedanke stärkt vor allem die soziale Kompetenz der jungen Generation."

Inklusiver Unterricht zielt darauf ab, dass jeder Schüler mit der nötigen Unterstützung dem Regelunterricht folgen kann. Grundvoraussetzung ist, dass die Lehrkräfte und Schulen ausreichende Mittel und Hilfen erhalten.

Was inklusive Bildung umfasst

Ein inklusives Schulsystem heißt alle Kinder willkommen und teilt sie nicht in Kategorien wie ,,behindert" und ,,nicht behindert" ein. Das Lehrerteam ist für alle Kinder zuständig und der Unterricht orientiert sich an den individuellen Fähigkeiten der Kinder. Die Unterrichtsumgebung passt sich an die unterschiedlichen Bedürfnisse und Lernfortschritte der Kinder an. Sie lernen in ihrer jeweiligen Geschwindigkeit und Intensität am selben Lerngegenstand im gemeinsamen Klassenverbund.

Die inklusive Schule setzt Methoden ein, die das einzelne Kind an ihrem jeweiligen Entwicklungsstand abholen und gezielt fördern. Dazu gehören Kleingruppen-Arbeiten, Stationsbetrieb, Peer-Teaching, Multilevel-Teaching und individuelle Lehrpläne. Die Kinder lernen voneinander. Zum Beispiel haben viele Kinder mit Behinderungen starke emotionale Begabungen, mit denen sie ihre Schulkollegen herausfordern. Im inklusiven Unterricht kommt es zu einem gegenseitigen Lernen und einer Solidarität.

Inklusiver Unterricht kann bedeuten, dass mehrere Erwachsene in einer Klasse sind, zum Beispiel Lehrer und Schulassistenten bzw. Schulhelfer oder Integrationshelfer oder ein Team von Sonder- und Regelpädagogen. Das Team fühlt sich für alle Kinder verantwortlich. Schüler mit einer körperlichen Behinderung, die eine AHS oder BMHS besuchen, können zur Bewältigung des Schulalltags eine besondere Unterstützung von persönlichen Assistenten erhalten.

In Oberösterreich hat die Schulassistenz eine lange Tradition. Die Pädagogische Hochschule OÖ bietet den vier Semester dauernden Qualifikationslehrgang ,,Assistenz für Kinder & Jugendliche mit Beeinträchtigung in Kinderbetreuungseinrichtungen und in Schulen" an. Voraussetzungen sind dafür nicht nötig.

Zwei Schulen als Beispiele

Der inklusive Unterricht an der Schule für Alle in der Linzer Teistlergutstraße fußt auf reformpädagogischen Strömungen von Maria Montessori, Peter Petersen und Celestin Freinet. Hier stehen Lernformen wie Freiarbeit, Wochenpläne und Werkstattunterricht im Vordergrund und die Lehrenden sind bestrebt, selbstständiges Arbeiten anzuleiten und zu fördern. Kinder erlangen soziale Kompetenz und erwerben Schlüsselqualifikationen. Ziel ist, die Schulkinder in ihrer Individualität zu stärken, ihren persönlichen Interessen Rechnung zu tragen und das eigene Arbeitstempo zu ermöglichen. In den Klassen gibt es Leseecken, Lerngruppen, Regale mit unterschiedlichsten Lernmaterialien, zwei Plätze für computerunterstütztes Lernen und Platz für den täglichen Gesprächskreis.

Die Michael Reitter Landesschule für Hör- und Sehbildung in der Linzer Kapuzinerstraße versucht hörende und hörbeeinträchtigte Kinder gemeinsam zu beschulen. Am 25. Jänner 2023 ist Kennenlern-Nachmittag der Mittelschule.

Informationen:
www.lszhs-linz.ac.at/
www.schule.fuer.alle.eduhi.at/
www.ph-ooe.at/studium/inklusive-paedagogik/assistenzausbildung