Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

BEZAHLTE ANZEIGE

OÖN - Kleine Wirkung auf CO₂-Fußabdruck: Print ist eine saubere Sache

Gerade beim Zeitungsdruck wird durch die Verwendung von Altpapier auf eine ressourcenschonende Produktion geachtet. Foto: Weih bold

19.11.2023

Leiter OÖN Druckzentrum Ronald Sonnleitner: Zeitungen werden aus Altpapier hergestellt und sind zu 100 Prozent recycelbar - Papierfasern werden bis zu siebenmal wiederverwendet

Die Faszination des Gedruckten ist ungebrochen. Print beeindruckt mit seiner Haptik, seiner Gestaltung und seiner Reputation perfekt. Je digitaler der Alltag wird, desto stärker wächst das Bedürfnis nach dem Authentischen, dem Analogen. Das verkörpert Print.

Trotzdem braucht es immer wieder gute Argumente und stichhaltige Fakten, um zu belegen, warum das Gedruckte trotz Smartphone und Tablet nach wie vor ein großes und unverzichtbares Medium ist.

"Zu sagen,wir möchten Geld für Papier, Druck, Versand und Porto sparen', wäre auf jeden Fall deutlich ehrlicher, als Umweltargumente vorzuschieben.“
Peter Sodoma
Geschäftsführer Verband Druck Medien

Immer mehr Unternehmen überlegen, ob sie angesichts steigender Preise auf gedruckte Prospekte verzichten möchten. Der Verband Druck Medien kritisiert, dass fälschlicherweise Umweltgründe als Argumente dienen, und wirft Unternehmen und Politik Greenwashing vor.

Branche in schlechtem Licht

„Auf Print zu verzichten und auf Online-Werbung zu setzen, ist eine legitime Entscheidung. Aber weder Wälder noch Umwelt werden damit geschont. Die digitale Kommunikation mit ihrem deutlich höheren Energiebedarf und dem Einsatz von nicht nachwachsenden Rohstoffen ist nicht umweltfreundlicher als Druckprodukte. Das ist Greenwashing und macht eine Branche schlecht, die sich seit vielen Jahren für den Umwelt- und Klimaschutz einsetzt“, ärgert sich Peter Sodoma, Geschäftsführer des Verbands Druck Medien.

Er warnt auch vor einer „Milchmädchenrechnung“, wenn auf der einen Seite bei Print eingespart wird, auf der anderen Seite aber eine App programmiert und gewartet und mehr Werbebudget in die global agierenden Online-Konzerne investiert werden müsse. Zudem verweist Sodoma auf zahlreiche Studien, die zeigen, dass Print in puncto Aufmerksamkeit und Wirksamkeit allen anderen Werbeformen überlegen sei.

<div><br/></div><div><br/></div><div><br/></div><div><br/></div><div><br/></div><div><br/></div><div><br/></div>







"Besonders die gedruckte Zeitung ist sehr nachhaltig. Das Papier kann mehrfach recycelt werden und unsere Farbe lässt sich leicht ,deinken'.“

Ronald Sonnleitner
Leiter OÖN Druckzentrum


In der Druckproduktion wird bereits beim Einsatz verschiedener Materialien (Papier, Pappe, Farben, Lacke, Klebstoffe) darauf geachtet, dass diese den Recyclingprozess nicht behindern bzw. recycelbar sind. Papierfasern können bis zu siebenmal wiederverwendet werden und bieten so einen guten Rohstoff für neues Recyclingpapier. Das Ergebnis: Heute werden 84 Prozent der grafischen Papiere recycelt.

Das Stammholz ausgewachsener Bäume ist viel zu wertvoll für die Papier- und Druckindustrie. Es wird vor allem für Häuser und Möbel verwendet. Frischfasern für Papier kommen überwiegend aus Durchforstungsholz und Sägewerksabfällen. Insgesamt werden nur 14 bis 19 Prozent des geschlagenen Holzes für die Papierproduktion verwendet, 27 bis 32 Prozent für die Möbelproduktion und rund die Hälfte wird verheizt.

Wasser und Energie gespart

Für viele Papierprodukte werden schon lange keine oder kaum noch Frischfasern aus Holz verwendet. Die Produzenten von Zeitungen, Büchern, Haushaltsund Hygieneartikeln, Verpackungen und vielem mehr arbeiten mit dem deutlich günstigeren Rohstoff Altpapier. Dadurch werden viele Ressourcen, wie zum Beispiel Wasser und Energie, eingespart. Zeitungen sind heute zu 100 Prozent recycelbar bzw. werden aus 100 Prozent Altpapier hergestellt. „Besonders die gedruckte Zeitung ist sehr nachhaltig. Das Papier kann mehrfach recycelt werden und unsere Farbe lässt sich leicht "deinken“, sagt Ronald Sonnleitner, Geschäftsführer des OÖN Druckzentrums.

Geringe Emissionen

Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) hat berechnet, wie viel Kohlendioxid die produzierende Druckindustrie in Deutschland emittiert. Das Ergebnis: Der CO₂-Wert aller Druckerzeugnisse macht weniger als ein Prozent des Fußabdrucks aus, den ein Mensch pro Jahr hinterlässt.

In der umfangreichen Untersuchung wurde zunächst quantifiziert, wie viel CO₂ für eine Tonne Druckprodukte durchschnittlich entsteht, bezogen auf die insgesamt in Umlauf gebrachte Menge grafischer Druckerzeugnisse. Beider Berechnung wurden alle Aspekte des Herstellungsprozesses in Druckereien einschließlich aller Emissionen aus vorgelagerten Ketten erfasst. Dieser Wert wurde mit dem Anteil des gesamten CO₂-Fußabdrucks eines durchschnittlichen Bürgers nach Zahlen des Umweltbundesamts verglichen. Mit der Berechnung werden zahlreiche nicht evidenzbasierte Vorwürfe und Vorurteile, die Druckindustrie arbeite nicht nachhaltig, entkräftet.