Eine Stunde später folgt die Dienstübergabe in der Medizinischen Notaufnahme am PEK Steyr. Der Nachtdienst trifft auf die Kolleginnen des Tagdienstes und bespricht den letzten Notfall, der sich als akuter Herzinfarkt herausgestellt hat. Der Patient wird mittlerweile auf einer Überwachungsstation behandelt. Unter der Leitung von Oberarzt Gernot Bankl und Diplomkrankenpflegerin Maria Köberl werden in der Medizinischen Notaufnahme jährlich rund 26.000 Patienen versorgt – ein Drittel davon muss stationär im Klinikum aufgenommen werden.
Das Team besteht aus Ärzten und Ärztinnen verschiedener Fachrichtungen und speziell ausgebildetem Pflegepersonal und ist 365 Tage im Jahr rund um die Uhr im Einsatz. Die Größe des PEK Steyr ermöglicht die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Disziplinen zum Wohle der Patienten. Fachärzte aus allen Abteilungen des Hauses können jederzeit hinzugezogen werden.
Vorrang für Notfälle
Um 8 Uhr meldet sich eine Patientin mit Bauchschmerzen am Stützpunkt der medizinischen Notaufnahme. Bei der Anmeldung werden die Daten der Patientin aufgenommen und innerhalb weniger Minuten erfolgt eine erste Einschätzung des Gesundheitszustands und damit der Dringlichkeit der Behandlung durch eine spezialisierte Pflegekraft. In der medizinischen Notaufnahme erfolgt die Behandlung der Patienten nach medizinischer Dringlichkeit laut einem international zertifizierten Triage-System (Manchester Triage System). So wird sichergestellt, dass akute und lebensbedrohliche Notfälle Vorrang haben.
Eine Pflegekraft holt die Patientin zur ersten ärztlichen Untersuchung und Blutabnahme, eine schmerzlindernde Infusion wird verabreicht, die Patientin gibt eine Harnprobe ab. Bis die ausgewerteten Ergebnisse eintreffen, nimmt die Patientin erneut im Wartebereich Platz. Nach Vorliegen der Ergebnisse untersucht sie ein Facharzt für Chirurgie, der anschließend die Aufnahme auf die Abteilung für Chirurgie anordnet.
NOTARZTSTÜTZPUNKT
Im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr sind insgesamt 30 Notärzte und zehn Notfallsanitäter stationiert. Das Team des Notarztfahrzeugs beziehungsweise das sogenannte NEF-Team arbeitet eng mit der Medizinischen Notaufnahme zusammen. Auch 18 Ärzte aus dem Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum sind neben ihrer Tätigkeit im PEK als Notärztinnen und -ärzte tätig. Das ineinandergreifende System des Notarzteinsatzfahrzeugs und der Medizinischen Notaufnahme im PEK Steyr garantiert bestmögliche Versorgung der Patienten. Jährlich wird das Notarzteinsatzfahrzeug zu rund 2700 Einsätzen gerufen – mehr als 90 Prozent von den Patienten werden im PEK weiterversorgt. Steyr ist damit der einsatzstärkste Notarztstützpunkt Oberösterreichs.