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Alles, was bleibt - der Trost der Erinnerung

Kerzen spielen weltweit eine große Rolle in der Trauerkultur. Kerzenlicht vermittelt das Gefühl von Geborgenheit und Wärme, Trost und Hoffnung. Foto: colourbox.de

18.10.2022

Kleine, liebevolle Trauerrituale im Alltag können für Angehörige sehr heilsam sein.

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, kann er in den Herzen der Angehörigen für immer weiterleben. Auch die Trauer um seinen Verlust wird die Angehörigen ein Leben lang begleiten. Erinnerungsrituale helfen den Hinterbliebenen durch die schwere Zeit nach einem Todesfall. In erster Linie tragen sie dazu bei, die Trauer um die verstorbene Person beziehungsweise den schmerzhaften Verlust zu verarbeiten. Darüber hinaus können sie aber auch helfen, die Erinnerung dauerhaft wachzuhalten.

Der leere Platz

Manchen Angehörigen ist es ein Bedürfnis, ein Bild von dem verstorbenen Menschen im Raum aufzustellen und seinen Platz im Haus - beispielsweise am Esstisch frei zu lassen. Anstatt wie gewohnt für die/den Verstorbene/n mitzudecken, stellen manche Trauernde bei Tisch eine Kerze oder einen Strauß Blumen für die geliebte Person auf - als Zeichen der liebevollen Erinnerung.

Symbole des Erinnerns

Oft haben Trauernde einen Platz, wo Fotos und Symbole der Liebe für die/den Verstorbene/n aufbewahrt werden. Ein schöner Brauch ist, zu Hause eine Kerze im Gedenken an den geliebten Menschen zu entzünden. Mit einer individuell gestalteten Gedenkkerze, wenn gewünscht mit einem beigelegten Blumenkranz, kann man dem Verstorbenen ein Leuchten spenden, während man sich an gemeinsame Erlebnisse erinnert. Auch gläserne oder kristallene Skulpturen, zum Beispiel in Herz- oder Engelsform, sind schöne Symbole der Liebe und Erinnerung.

Dankbarer Blick zurück

Oft haben Trauernde einen Platz, an dem sie besondere Erinnerungstücke und Symbole zu Ehren der verstorbenen Person aufstellen. Foto: Pexels / Rodnae Productions
Oft haben Trauernde einen Platz, an dem sie besondere Erinnerungstücke und Symbole zu Ehren der verstorbenen Person aufstellen. Foto: Pexels / Rodnae Productions

Erinnern und Erzählen hilft, den Verlust zu verarbeiten. Angehörige machen sich dadurch klar, was der verstorbene Mensch ihnen bedeutet hat, was sie mit ihm verloren haben und welchen Teil der gemeinsamen Geschichte sie bewahren wollen. Oft geschieht dieses Erzählen ganz nebenbei.

Zum Ritual wird es, wenn an bestimmten Tagen ganz bewusst Zeit für die Erinnerung eingeplant wird, wenn zum Beispiel gemeinsam mit der Familie und Freunden oder allein Bilder betrachtet werden, der/des Verstorbenen gedacht, erzählt, gelacht und geweint wird. Manche suchen auch ganz bewusst die Orte auf, die im gemeinsamen Leben eine wichtige Rolle spielten.

Weihnachten

Das erste Weihnachten ohne einen geliebten Menschen - viele Angehörige wollen gar nicht daran denken. Aber gerade deswegen empfiehlt es sich, sich frühzeitig Gedanken über diesen Tag zu machen: Welche Menschen möchte man an diesem besonderen Abend im Jahr um sich haben? Oder kann man Nähe und Gesellschaft gerade nicht ertragen? In welcher Form möchte man den Verstorbenen einbeziehen? Wird ein Gang auf den Friedhof eingeplant und wenn ja, mit wem? Trauernde helfen ihrer Familie, wenn sie möglichst deutlich von ihren Bedürfnissen sprechen. Das Umfeld hilft Trauernden, wenn es ihnen Nähe anbietet und gleichzeitig ihr Bedürfnis, sich zurückzuziehen, respektiert.

Richtig ist, was gut tut

Die Möglichkeiten des Gedenkens sind unendlich - ganz wie die Liebe zu dem verstorbenen Menschen. Ob solche Dinge und Rituale regelmäßig oder einmalig stattfinden, sollte man völlig ungezwungen herausfinden. Manche Rituale sind nämlich einmalig genauso hilfreich und wohltuend wie andere, die man regelmäßig durchführt. Es gibt keine Regel im Prozess der Trauer. Die einzige Richtlinie lautet: Es muss der Seele gut tun!