Die Ausgangslage
Direkt neben der über 500 Jahre alten Pfarrkirche im Stadtzentrum von Laakirchen befindet sich die Bibliothek als nördlicher Abschluss des Kirchhofs. Die Bibliothek wird von 14 ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut und leidet unter Platznot. Im Westen ist der Kirchhof begrenzt durch ein über 100 Jahre altes Mesnerhaus, das nicht mehr genutzt wird.
„Die Bibliothek feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück“, berichtet Schrüfer. 1921 wurde die Pfarrbibliothek durch Kaplan Georg Bachinger gegründet und über die Jahre immer weiter ausgebaut. Der seinerzeit bei Kaufmann Vitus Hitzenberger gemietete Raum für die Pfarrbibliothek im Haus Laakirchen 100 (heutige Adresse Hauptplatz 2) erwies sich bald zu klein, sodass ein neuer Raum gesucht werden musste. 1937 übersiedelte die Bücherei in die Fleischbank im Haus Laakirchen 105 (heutige Adresse Pfarrhofgasse 2).
Im September 1938 wurde die Bibliothek mit Beschlag belegt und von der NSDAP übernommen. Die Leiterin, Hermine Schmidtmayr, wurde aber ersucht, die Bibliothek weiterzuführen. Am 10. Juni 1945 konnte die beschlagnahmte Volksbücherei wieder von der Pfarre übernommen werden. Die Bücher wurden geordnet und gesichtet und nach kurzer Zeit konnte die Bücherei wieder eröffnet werden.
1947 musste die Bibliothek provisorisch im alten Getreideboden des Pfarrhofs untergebracht werden. Dieser Raum war aber nicht heizbar und so konnte der Betrieb im Winter nicht aufrechterhalten werden.
1950 wurde im Pfarrhofgang eine provisorische Jugendbibliothek eingerichtet und 1952 wurde der Beschluss zum Neubau eines Bibliotheksgebäudes neben dem Mesnerhaus gefasst, das am ersten Adventsonnntag 1953 eröffnet wurde. 1992/93 wurde die Bücherei erstmals saniert. Heute hat die Bücherei an drei Tagen pro Woche geöffnet und verfügt über knapp 10.000 Bücher, Zeitschriften, DVDs und Spiele, davon ein Viertel Belletristik und ein Viertel Kinder- und Jugendbücher.
„Besonders viele junge Familien mit Kindern nützen die Bücherei regelmäßig, die rund 900 Medien jedes Jahr neu erhält. Aus Platznot müssen leider ebenso viele aussortiert weden“, berichtet Norbert Schrüfer.
Die Idee für die Erweiterung
Mit der Sanierung und Revitalisierung des leer stehenden über 100-jährigen Mesnerhauses würde das Platzangebot in der Bibliothek von 72 auf 160 Quadratmeter substanziell erweitert werden. Es wäre schön, einen Spielbereich für Kinder und einen Lese-/Stöberbereich für Erwachsene zu schaffen. Auch die fair gehandelten EZA-Produkte könnte man besser präsentieren. Das sanierte Mesnerhaus soll mehrzweckfähig bleiben. Hier könnten Lesungen und kurze Agapefeiern für kleinere Gruppen veranstaltet werden. „Im Zuge der Baumaßnahmen soll zwischen Kirche und Mesnerhaus auch ein behindertengerechter Durchgang vom Parkplatz zum Ortszentrum geschaffen werden. Dies wäre für Senioren, die mit dem Rollator unterwegs sind, eine große Erleichterung“, weiß Schrüfer.
Eine Erweiterung der Bibliothek gäbe dem Zentrum der Stadtgemeinde einen kulturellen Fixpunkt und würde auch den Dienst von pfarrlichen Gruppen für das Gemeinwohl der Stadtgemeinde betonen.
Daneben wird ein altes Gebäude, das den Charakter des nördlichen Kirchhofs entscheidend mitprägt, revitalisiert. „Wir hoffen, dass noch dieses Jahr der Startschuss für dieses schöne Projekt erfolgt“, sagt Norbert Schrüfer abschließend.
Homepage der Bibliothek: www.biblaakirchen.at
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Bald Zuwachs für 100-jährige Bibliothek?
Das leer stehende Mesnerhaus (links) soll saniert werden, um die Bibliothek zu erweitern. Foto: Katholische Pfarre Laakirchen
30.04.2021
Wunschprojekt: Die bewegte Geschichte der Bücherei soll mit dem Mesnerhaus ein neues Kapitel erhalten.
Die Bibliothek in Laakirchen platzt aus allen Nähten. Das nebenan gelegene leer stehende Mesnerhaus benötigt hingegen dringend eine Sanierung und würde sich als ideale Ergänzung der Bücherei anbieten. Die Katholische Pfarre der Stadt könnte sich eine Aktivierung gut vorstellen und hat entsprechenden Pläne von der Arge Architektur Hochleitner vorgelegt.„Das Wunschprojekt wäre ein gelungener Beitrag im Rahmen der Kulturhauptstadt 2024 Bad Ischl-Salzkammergut“, erklärt Norbert Schrüfer, ehrenamtlicher Obmann vom Finanzausschuss im Gemeinderat und somit für die Sanierungsmaßnahmen der Pfarre zuständig.