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Eine starke und unabhängige Marktgemeinde

Foto: Marktgemeinde Reichersberg

03.03.2022

Bernhard Öttl, Bürgermeister der Marktgemeinde Reichersberg, über neue Wohn-, Spielplatz- und nachhaltige Projekte

Das Thema Verkehr beschäftigt Gemeinden und Städte seit Jahren intensiv. Für welche Maßnahmen setzen Sie sich ein?Bürgermeister Bernhard Öttl: Natürlich gibt es Verkehrsprobleme im Gemeindegebiet von Reichersberg. Mit der A 8 und den Bundesstraßen B 148 und B143 queren drei Hauptverkehrsadern unsere Marktgemeinde. Hier hoffen wir, dass der zeitnahe Lückenschluss der deutschen Autobahn von Malching bis Pocking eine Entlastung bringt! Bis dahin werden wir versuchen, gemeinsam mit allen Behörden zusammenzuarbeiten, um bestehende Probleme zu lindern.Auch gilt es, unser internes Straßen- und Begleitwegenetz sinnvoll zu ergänzen sowie mit zusätzlichen Lärmschutzmaßnahmen eine Verbesserung für die Anwohner zu erreichen. Eine Maßnahme an der A 8 ist bereits gemeinsam mit der Asfinag und unserer Nachbargemeinde Ort auf den Weg gebracht. Hier wird in den nächsten Jahren eine Lärmschutzwand um 900 Meter verlängert bzw. die bereits bestehende Wand erhöht.Was kann Ihre Marktgemeinde den Menschen bieten, die sich auf der Suche nach erschwinglichem Wohnraum hier ansiedeln wollen?Wir haben in den letzten Jahren das Heft selbst in die Hand genommen, als Marktgemeinde Reichersberg, Grundstücke aufgekauft und selbst verwertet. So konnten in Summe über 50 Bauparzellen geschaffen werden.Das erste Projekt wird heuer komplett finalisiert, das heißt, die gesamte Siedlung wird bebaut sein. Beim zweiten Projekt wurden die Parzellen bereits verkauft, einige Häuser stehen bereits und es werden laufend Bauverhandlungen geführt. Auf diesen Flächen sind auch einige ISG-Projekte umgesetzt worden. Ein Wohnblock ist gerade in Bau und die 17 vorwiegend kleinen bis mittleren leistbaren Mietwohnungen können 2023 übergeben werden. Derzeit werden weitere Grundstücke für ein Eigentumswohnungsprojekt gesucht, denn hier gibt es noch Bedarf. Die Grundstückssuche verläuft aber mühsam, da die Grundpreise sehr im Steigen sind.Welche Erholungs- und Freizeitflächen bietet Ihre Gemeinde an?Wir haben mit dem Naturressort Unterer Inn ein Naherholungsgebiet, das seinesgleichen sucht. Diese Qualität gilt es zu erhalten und weiterhin zu attraktivieren. Mit dem stiftseigenen Herrengarten gibt es im Ortszentrum eine sehr schöne Parkanlage, dessen Erhalt wir als Marktgemeinde Jahr für Jahr sehr gerne unterstützen. Diese Anlage wird von Gästen sowie den Ortsbewohnerinnen und Ortsbewohnern sehr geschätzt.Das Geh- und Radwegenetz soll nicht nur erhalten, sondern weiterhin behutsam ausgebaut werden. Wir haben in den letzten Jahren einen Kinderspielplatz errichtet, der von vielen Eltern und Kindern – auch von jenen der Nachbargemeinden – sehr gerne genutzt wird.Derzeit arbeiten wir an der Umsetzung eines Spielplatzes für die „etwas älteren Kinder“ am Areal rund um den Bauhof. Begonnen wurde hier mit der Errichtung eines Beachvolleyballplatzes und eines Multifunktions- Funpark. Unser Ziel ist, dieses Areal in den nächsten Jahren zu erweitern, um so eine attraktive Infrastruktur für unsere Bevölkerung zu bieten.Wodurch punktet Ihre Gemeinde als wichtiger Wirtschaftsstandort?Wir bieten beste Infrastruktur, optimale Verkehrsaufschließung und eine sehr gute behördliche Begleitung bei der Umsetzung.Wie entfaltet sich das Kulturleben in Ihrer Marktgemeinde?Coronabedingt war es in letzter Zeit sehr ruhig. Die Pandemie hat der Kultur und auch unseren Vereinen sehr zugesetzt, aber wir hoffen und wünschen uns, dass es im heurigen Jahr zu einem Neustart kommt. Wir wünschen allen Beteiligten hier alles Gute und bieten als Kommune unsere Hilfe und Unterstützung an, wo immer es uns möglich ist.Stichwort Nachhaltigkeit – gibt es hier schon Projekte?Unsere Marktgemeinde will auch hier eine Vorbildwirkung zeigen. Wir betreiben aktuell bereits vier Photovoltaikanlagen. Der Kindergarten, die Schule, der Bauhof und auch das Marktgemeindeamt werden bereits mit Sonnenstrom versorgt. Wir unterstützen auch finanziell jede Errichtung einer solchen Neuanlage im Gemeindegebiet.Bei unseren gemeindeeigenen Gebäuden werden wir auch zukünftig prüfen, wo eine weitere Anlage Sinn macht. Vielleicht ergeben sich aufgrund des neuen Ökostromgesetzes weitere sinnvolle Projekte, um auch unsere Bürgerinnen und Bürger mit Strom unserer Anlagen zu versorgen.Stolz sind wir auf unsere FoodCoop s’Innkistl, die aus einem Agenda-21-Prozess hervorging. Hier werden regionale Produzenten und Produkte zusammengeführt und dann gemeinsam jeden Freitag vermarktet – ein regionales, nachhaltiges Vorzeigeprojekt!Wo sehen Sie Ihre Gemeinde in zehn Jahren bzw. was wünschen Sie sich für Reichersberg?Die Marktgemeinde Reichersberg steht weiterhin wirtschaftlich stark und unabhängig da und kann ihren weiteren Weg selbst bestimmen. Durch den Ausbau einer deutschen Autobahn und durch behördliche Maßnahmen konnte der Durchzugsverkehr drastisch gesenkt werden.Durch begleitende Lärmschutzmaßnahmen wurde die Wohnqualität entscheidend verbessert. Die neuen zugezogenen Familien konnten sich durch die gut funktionierende Vereinsstruktur hervorragend integrieren. Aufgrund des steten Bevölkerungswachstums siedelten sich mehrere Nahversorger an, die regionale Produkte anbieten.Die sehr gut funktionierende örtliche Kinderbetreuung konnte das Angebot weiter erhöhen und bietet den Eltern eine professionelle Begleitung an. Das Gemeindegebiet von Reichersberg wird durch viele neu entstandene Ökostrom-Anlagen trotz vieler Wirtschaftsbetriebe völlig Energie autark.Der vor zehn Jahren sehr kritisierte Wirtschaftspark ist ein Vorzeigeprojekt geworden, der von Delegationen aus ganz Europa besucht wird. Es ist gelungen, Wirtschaft und Ökologie zu verbinden wie kaum woanders. Durch ein gelungenes Standort-Managemen, unter der Einbindung der Bevölkerung sowie durch Lärm- und Sichtschutzmaßnahmen ist es gelungen, dieses Vorzeigeprojekt umzusetzen. Hunderte neue hochwertige Arbeitsplätze sind dabei entstanden.Durch die Einbindung gut getakteter öffentlicher Verkehrsmittel, die von den neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den bestehenden Firmen genutzt werden, konnte sogar eine Reduktion des Straßenverkehrs erzielt werden.