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Nationalpark Kalkalpen: Zurück zum Urwald - Die Natur führt Regie

Mit jedem weiteren Jahr wird Waldwildnis intensiver spürbar. Foto: Sieghartsleitner

03.07.2023

In der Wildniszone des Nationalparks hat sich vieles verändert

Vor 26 Jahren wurden das Sengsengebirge und das zentrale Reichraminger Hintergebirge als Nationalpark Kalkalpen unter strengen Schutz gestellt. Etliche Jahre später wurde eine mutige Entscheidung getroffen. Entgegen jahrhundertelanger Tradition wurde „Nichtstun im Wald“ zum Konzept erklärt. Das führte zu Aufregung in der Nationalpark Region. 

Wald? Aber ja doch! Aber Wildnis? Eine Gefahr vor unserer Haustür befürchteten manche. Da waltet Willkür, kauert Chaos hinter bemoosten Felsen. Doch der Wald wurde den natürlichen dynamischen Prozessen überlassen. Auf 15.000 Hektar wurde das Forstgesetz per Bescheid außer Kraft gesetzt.

Seither hat sich vieles verändert. Uneingeschränkt darf in dieser Wildniszone nur noch die Natur herrschen. Wetterextreme wie Stürme, Starkregen, Lawinen, aber auch holzfressende Insekten sind seither Katalysatoren, die den Weg zurück zum Urwald beschleunigen. Bäume dürfen sterben und auch liegen bleiben, denn das ist die Basis für Vitalität und Artenreichtum im Wald. Wald darf hier wieder sein, was er immer war: ein Wunderwerk der Natur.

Uralte Eiben und Buchen

Mit jedem Jahr entwickelt sich der ehemals genutzte Wald zurück in Richtung artenreicherer Urwald. Hier kann, anders als in intensiv bewirtschafteten Forsten, Evolution noch unter natürlichen Rahmenbedingungen stattfinden.

An manchen Stellen findet man Eiben und Buchen, die schon wurzelten, ehe Amerika entdeckt war. Kleine Urwaldreste, meist Waldgebiete, die ob ihrer Steilheit oder Entlegenheit nicht genutzt werden konnten, sind bis heute arterhaltende Rettungsinseln für seltene Urwald-Reliktarten geblieben.

Langer Weg zum Urwald

Mit einem von unberührter Wildnis geformten Mosaik verschiedenster Waldstandorte bietet der Nationalpark Kalkalpen für alle standorttypischen Waldlebewesen wieder mehr Überlebensraum. Bis sich Urwald einstellt werden aber noch viele Jahrzehnte vergehen und wir Menschen werden Zeugen dieser wunderbaren Wald-Transformation.