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Mit Ziegel fit für den Green Deal

Baustelle in Kleinzell: zwölf Mietkaufwohnungen mit Nahwärme und extensiv begrüntes Dach Foto: WSG

22.09.2021

Die ökologisch unproblematischen Rohstoffe sind recycelbar.

Der Green Deal der Europäischen Kommission zielt darauf ab, die große drohende Klimakatastrophe abzuwenden. Ein Teil der Lösung ist die Auswahl des richtigen Baustoffs. Aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Perspektive spricht alles für ein Ziegelhaus. Denn mit nur einem Baustoff werden die vielen Dimensionen der Nachhaltigkeit erfüllt.

Aus Ton und Wasser

Jeder in Österreich erzeugte Ziegel besteht aus Tonerde und Wasser – beides ist regional vorhanden, Wasser sogar erneuerbar –, wird an der Luft getrocknet und mit Feuer gebrannt. Ziegel sind also ein reines Naturprodukt und ermöglichen gesundes Wohnen.

In der Produktion entsteht kein Abfall und kein Abwasser. Der Energieverbrauch für das Trocknen und Brennen von Ziegeln konnte in den vergangenen Jahren durch den Einsatz von Wärmetauschern, hochmodernen Feuerungsanlagen oder der Nutzung von Abwärme deutlich reduziert werden. Die Ziegelindustrie arbeitet an Hightech-Innovationen.

Mit Ziegel fit für den Green Deal-2
38er Ziegel Foto: Ecklmayr

Klimafreundlich

Ziegel sind langlebig, wie die berühmte Chinesische Mauer oder die Gründerzeithäuser von Wien aus der Mitte des 19. Jahrhunderts beweisen.

Ziegelhäuser leisten einen bedeutenden Beitrag zum Energiesparen, indem sie vor Hitze und Kälte schützen. Um es drinnen kühl zu haben, braucht es massive Mauern, die die Hitze draußen halten. Gebrannter Ton kann Wärme speichern und diese erst stark zeitverzögert wieder abgeben.

Mit Ziegeln lässt sich daher sommertauglich bauen, was mit Blick auf die immer häufiger auftretenden Hitzewellen auch zukunftsweisend werden wird.

Darüber hinaus sind sie extrem robust und das ohne Materialverbund, ohne fossile Bauhilfsstoffe wie Folien oder Verklebungen. Eine Wand aus Ziegel und Mörtel allein erfüllt alle bauphysikalischen und statischen Funktionen inklusive Wärmeschutz, Schallschutz und Brandschutz.

„Die Kreislauffähigkeit des Ziegels ist ein ganz wichtiger Teil des Klimaschutzes. Werden die Baustoffe sortenrein getrennt, ist der Ziegel eine Rohstoff-Schatzkammer, mit der sich sehr lange Wertschöpfung generieren lässt“, erklärt Rudolf Ecklmayr, Geschäftsführer des Zieglerverbands.

Beispiele

Dachziegel, keramische Pflastersteine (bei Verlegung im Sandbett), aber auch Mauerziegel sind sehr gut recycelbar, zum Beispiel bei der Sanierung von historischen Gebäuden. Auch der im Produktionsprozess auftretende Schleifstaub oder aufbereiteter Ziegelbruch wird entweder im eigenen Produktionsprozess wieder eingesetzt oder für die Herstellung von Zementklinkern verwendet.

Gemahlener Produktionsbruch wird zu Tennissand. Recycling-Ziegelmaterial eignet sich auch gut als Zuschlagstoff für die Produktion von Bindemittel und Beton. Aufgrund seiner hohen Porosität können Niederschläge gut gespeichert werden. So kann Recycling-Ziegel als idealer Nährboden von Dachbegrünungen und Baumsubstraten zum Einsatz kommen.

Für ein ressourcenschonendes, nachhaltiges, wohngesundes und klimaneutrales Bauen gibt es das Konzept „Brick Bauhaus 2050“. Verknüpft mit der richtigen Energieversorgung und Haustechnik sowie der passenden Standortwahl können die Nachhaltigkeit im Lebenszyklus von Gebäuden sowie der Green Deal erfüllt werden.

Häuser im Mühlviertel

Im Rahmen eines WSG-Pilotprojekts entstehen in Kleinzell, St. Veit im Mühlkreis und in St. Peter am Wimberg reine Ziegelhäuser ohne erdölbasierte Dämmstoffe in kompakter Bauweise mit Wohnraumlüftung. Die erforderliche Energie für die Heizung und das Warmwasser für diese Objekte werden aus den Nahwärmesystemen der Gemeinden bezogen beziehungsweise in St. Peter mit einer Pelletsheizung erzeugt. Besonders attraktiv macht dieses Ziegelprojekt die erwähnte, integrierte Wohnraumlüftung.

Sollte sich das Projekt bewähren, wird die WSG in den nächsten Jahren weitere Objekte in reiner Ziegelbauweise errichten.