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Abfälle aus Kunststoff für hochwertige Bauteile

Der Schlüssel für die hohe Qualität steckt im Zusammenspiel zukunftsweisender Maschinen- und Werkzeugtechnologien. (Engel)

29.09.2022

Der Maschinenbauer Engel aus Schwertberg bringt die Kreislaufwirtschaft voran. Das Spektrum für Rezyklat wird ausgeweitet.

Um die Kreislaufwirtschaft voranzubringen, gilt es, aufbereitete Kunststoffabfälle in einem deutlich breiteren Spektrum an Anwendungen einzusetzen. Sichtbauteile mit sehr hochwertigen Oberflächen stellen hier bislang eine besonders große Herausforderung dar. Um sie ohne Nachbearbeitung direkt im Spritzguss zu erhalten, braucht es in der Regel einen hohen Anteil an Neuware, sofern Rezyklat überhaupt beigemischt werden kann.

Auf der K 2022, der weltweit führenden Messe für Kunststoff- und Kautschukindustrie, demonstriert der Schwertberger Maschinenbauer Engel gemeinsam mit dem Technologieunternehmen Roctool aus Le Bourget du Lac in Frankreich, dass es ab sofort auch anders geht. Auf einer emac 465/160 Spritzgießmaschine werden Elektronikboxen mit einer hochglänzenden Oberfläche produziert. Sie bestehen aus rABS, das aus Post-Consumer-Sammlungen stammt.

Auf der Oberseite erhalten die Boxen durch Lasergravur in der Kavität innovative Muster, an den Seitenflächen befinden sich Vorrichtungen für die Montage von Lüftern und Anschlüssen. Das ultradünne Design – die Wanddicke beträgt 1,2 Millimeter – spart zusätzlich Material ein. Der konventionelle Spritzguss würde mehr Wanddicke erfordern.

Der Schlüssel für die hohe Oberflächengüte des Recyclingbauteils steckt im Zusammenspiel zukunftsweisender Maschinen- und Werkzeugtechnologien. Die vollelektrische Spritzgießmaschine Engel e-mac arbeitet mit einer Werkzeugtemperierung auf Basis der Induktionstechnologie von Roctool, die eine Abformpräzision und höchste Oberflächenqualität ermöglicht. Einen weiteren Beitrag zur hohen Qualität der Rezyklatverarbeitung leisten die intelligenten Assistenzsysteme aus dem inject 4.0 Programm von Engel, mit denen die e-mac Maschine ausgerüstet ist. Darunter „iQ weight control“, das Schwankungen im Rohmaterial erkennt und im selben Zyklus das Einspritzprofil, den Umschaltpunkt und den Nachdruck automatisch an die aktuellen Gegebenheiten anpasst.

Für Hersteller von Haushaltsgeräten, Weißer Ware, Unterhaltungselektronik und Telekommunikation zeigt die auf der K präsentierte Anwendung das große Potenzial für die Kreislaufwirtschaft auf. Der Anteil an Neuware lässt sich deutlich, im besten Fall auf Null reduzieren. Bereits heute nehmen viele Hersteller Altgeräte zurück, um sie zu recyclen und in die Produktion zurückzuführen. Mit der Kombination aus Roctool Induktionstechnologie und digitaler Assistenz von Engel lassen sich jetzt auch anspruchsvolle Gehäuseteile mit einer sehr dünnen, komplizierten Geometrie wirtschaftlich und nachhaltig aus Post-Consumer-Rezyklat herstellen.

Digitale Pässe für Produkte

Die enge Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette ist für den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft essenziell. Engel engagiert sich daher stark für die Vernetzung der Unternehmen auf unternehmensübergreifenden, horizontalen Plattformen. Unter anderem in der R-Cycle-Initiative, deren Ziel es ist, digitale Pässe für Kunststoffprodukte einzuführen.

Schon bei der Produktherstellung werden alle recyclingrelevanten Informationen automatisch erfasst, damit zum Beispiel Abfallsortieranlagen wiederverwertbare Kunststoffe präziser identifizieren und sortenreine Fraktionen für das Recycling bereitstellen können. So wird das Downcycling gestoppt und die aufbereiteten Kunststoffe werden gleich- oder sogar höherwertig wiederverwertet.