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Hödlmayr stellt auf Wasserstoffantrieb um

Der Fahrzeuglogistiker Hödlmayr fährt derzeit mit etwa 600 Lkw quer durch Europa. Auf der Langstrecke sollen langfristig Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb unterwegs sein. Foto: Hödlmayr

29.09.2022

Der Fahrzeuglogistiker aus Schwertberg will bis spätestens 2026 die ersten Brennstoff-Zellen-Lkw auf der Straße haben

Diesel-Lkw gelten als steuerbegünstigte Stinker der Nation und müssen Kritik nicht nur von Umweltschützern aushalten. Das Schwertberger Unternehmen Hödlmayr schwenkt deshalb jetzt um. „Wir werden die Wasserstofftechnologie testen“, sagt Vorstand Robert Horvath. Der 46-Jährige schätzt, dass frühestens 2024, spätestens 2026 die ersten Brennstoffzellen-Lkw für das Logistikunternehmen unterwegs sein werden.

Für die Auswahl des Lkw-Herstellers ist laut Horvath die Reichweite ausschlaggebend. Diese müsse mit einem Tank bei mindestens 700 Kilometer, besser aber 1000 Kilometer oder mehr liegen. In diesen Abständen müssten dann auch auf den Durchzugsrouten in Österreich, Deutschland und Osteuropa Wasserstoff-Tankstellen angesiedelt werden. „Da haben wir mit der OMV einen Partner, der gerade in diesen Gebieten stark vertreten ist“, sagt der Oberösterreicher. Darum werde dieses Projekt auch in enger Kooperation mit der OMV entwickelt. Daneben hofft Horvath noch auf die Unterstützung durch den Staat – Stichwort: Anschubfinanzierung. Aktuell ist ein Wasserstoff-Lkw um das Sechs- bis Achtfache teurer als ein Diesel-Lkw. Wobei ein Dieselmodell durchschnittlich 120.000 Euro kostet.

Derzeit kreuzen 600 Hödlmayr-Lkw kreuz und quer durch Europa, zum Start der neuen Technologie sollen sechs bis acht Brennstoffzellen-Lkw angeschafft werden. „Für die Langstrecke“, sagt der Vorstand. Dort wolle man Erfahrungen mit der jungen Technologie sammeln. Daneben sollen auch rein batterieelektrische Modelle zum Einsatz kommen, allerdings nur auf der Kurzstrecke. „Auf der Langstrecke machen schwere Akkus keinen Sinn, weil dadurch die erlaubte Zuladung drastisch reduziert werden würde.“

Von Pandemie getroffen

Vor zwei Jahren musste der Fahrzeuglogistiker in seinem Kerngeschäft eine Vollbremsung einlegen. Der Ausbruch der Pandemie ließ den Autoverkauf einbrechen, nach der Erholung verhinderte der Halbleiter-Mangel eine Rückkehr zu alter Stärke. Indes werden kleine Standbeine verstärkt. So komme inzwischen die Hälfte des Ergebnisses aus dem sogenannten Handling, also von Arbeiten an den anzuliefernden Fahrzeugen, berichtete Vorstand Robert Horvath. Damit meint der Manager Umbauten etwa von hunderten Postfahrzeugen, die quasi „nackt“ vom Hersteller übernommen und dann mit Innenleben ausgestattet werden. Auch beim Bereitstellen von Lagerflächen verdient Hödlmayr. Nur noch die zweite Hälfte des eingebrochenen Betriebsergebnisses liefert des Überstellen von (Neu-)Fahrzeugen.

Dieses Servicegeschäft werde kontinuierlich ausgebaut, sagt Horvath. Etwa mittels der Dienstleistung von Hödlmayr Urban Logistics, eines kleinen Unternehmens in Wien. Dort werden Gebrauchtwagen aufbereitet, „aufgehübscht“ – indem etwa kleine Lackschäden beseitigt werden –, für den Onlineverkauf fotografiert und mit Verkaufsinformationen versehen. „Das machen wir im Hintergrund, wir sind nicht der Händler“, sagt Horvath. Der heißt Onlinecars und ist nach eigenen Angaben der größte Online-Gebrauchtwagenhändler im Land. 3000 Fahrzeuge pro Jahr sollen aufbereitet werden.

Auch am Unternehmen Digitrans ist Hödlmayr mit 15 Prozent beteiligt. Die Linzer Gesellschaft mit Testrecke in St. Valentin beschäftigt sich mit der Erprobung, Validierung, Forschung und Implementierung von autonomen Nutzfahrzeugen.