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80 Prozent aller Lebensmittel aus der Region

Mehr Regionalität bringt der heimischen Wirtschaft auch mehr Wertschöpfung. Gleichzeitig schonen kurze Transportwege die Umwelt. Foto: Weihbold

07.11.2022

Lokal produzierte Produkte spielen im heimischen Lebensmittelhandel eine wichtigere Rolle als in den Nachbarländern

Den Österreichern ist trotz Teuerung nicht der Appetit auf Bio-Lebensmittel vergangen. Der Anteil an Umsätzen mit Bio-Produkten im heimischen Lebensmittelhandel sei seit 2019 trotz multipler Krisen konstant gestiegen, sagte Klemens Hanspeter vom Marktforscher Nielsen vor Kurzem bei einem Pressegespräch. Bei Frischmilch liege der Bio-Anteil im Supermarkt mittlerweile bei über 30 Prozent, bei Eiern und Gemüse bei rund 25 Prozent.

2021 lag der Bio-Gesamtumsatz bei Lebensmitteln im Lebensmittelhandel bei zwei Milliarden Euro. Auch heuer halte der Aufwärtstrend an, zeigen die bisherigen Daten laut Hanspeter. Eine Prüfung des Vereins für Konsumenteninformation hatte kürzlich ergeben, dass sich insbesondere Produkte aus dem Niedrigpreissegment in den vergangenen vier Jahren überdurchschnittlich stark verteuert haben, während bei Bio-Produkten der geringste Preisanstieg verzeichnet wurde.

Bei Fleisch, Milch, Eiern, Brot und Gemüse liegt der Regionalitätsanteil im heimischen Lebensmittelhandel bei 83,8 Prozent, ergab eine Untersuchung der GAW Wirtschaftsforschung im Auftrag des Handelsverbands. Österreich weise damit einen um 5,6 Prozentpunkte höheren Anteil heimischer Produkte an der heimischen Nachfrage auf als Deutschland. In Ungarn liegt der Regionalitätsanteil demnach bei 78 Prozent, in Tschechien bei rund 71 Prozent, in der Slowakei bei 63 Prozent.

Mehr Regionalität und dadurch weniger Importe würden Österreich mehr Wertschöpfung, Beschäftigung und Steueraufkommen bringen, so Studienautor Florian Wakolbinger von der GAW Wirtschaftsforschung. Von dem vermiedenen Transport würde auch die Umwelt profitieren.

Genau diesen Ansatz verfolgen auch Johannes Schedlberger und Johannes Templ mit ihrem Genusseck. Seit einem Jahr gibt es den SB-Laden im Sierninger Ortsteil Gründberg. Gestartet wurde mit 30 regionalen Lieferanten. Mittlerweile beliefern mehr als 60 regionale Produzenten das Genusseck und laufend kommen neue Produkte dazu: Frisches Gemüse, Bauernbrot, täglich frisches Gebäck und vieles mehr findet sich im Genusseck. Gezahlt werden kann in bar oder mit Karte.

An Freitagnachmittagen gibt es häufig Produktverkostungen mit den beiden Eigentümern im Geschäft. Am 9. Dezember wird ein kleiner Adventmakt vor dem Geschäft veranstaltet. Dabei gibt es Glühmost, heiße Maroni, Bratwürstel und weitere regionale Produkte.

Beim Thema Nachhaltigkeit bleibt das Genusseck am Ball. Seit Ende Mai liefert die hauseigene Photovoltaikanlage den Strom für das Geschäft.