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Wie sieht die Kanzlei der Zukunft aus?

Die Pandemie gab der Branche einen Schub. Viele Kanzleien kamen ihrem Zukunftsbild schneller als gedacht näher. Foto: colourbox.de

31.03.2022

Fachkräftemangel, digitale Transformation und Automatisierung prägten die Diskussionen um die neue Arbeitswelt. Dann kam Corona. Wie hat sich das Bild der Zukunftskanzlei verändert?

Bereits vor der Pandemie befand sich die Steuerberatungsbranche im Umbruch, doch die Corona-Krise wirkte noch einmal wie ein Katalysator für die digitale Transformation der Kanzleien.In einer Steuerkanzlei meint digitale Transformation zukunftsweisende Prozesse wie neue Tools, automatisierte Routinearbeiten oder neu angebotene Beratungsleistungen, die den Mandanten angeboten werden können. Dank moderner Wege der Bearbeitung gehören Papierberge in der digitalisierten Kanzlei der Vergangenheit an. Software erfasst immer mehr Leistungen der Steuerberatung. Die Arbeitswelt in den Kanzleien befindet sich heute stärker als je zuvor im Wandel.

Herausforderungen 4.0?

Mit der Digitalisierungswelle steigen zugleich die Ansprüche von Mandanten, der Finanzverwaltung, Talents und Marktbegleitern an. Es stellt sich die Frage: Wie wird die Steuerkanzlei von morgen aussehen, welche weiteren Herausforderungen und Aufgaben kommen auf sie zu? Und wie muss sie sich ausrichten, um zukunftsfähig zu sein?

Wo stehen wir auf dem Weg in die Zukunft?

Wie sieht die Kanzlei der Zukunft aus?-2
Die Kommunikation mit dem Mandanten steht in der Kanzlei der Zukunft weiter im Fokus. Fotos: colourbox.de

Mit diesen Fragen und dem Wunsch nach Antworten hat Lexoffice, eine Marke der Haufe Group, im Jahr 2018 die „Initiative Kanzlei der Zukunft“ ins Leben gerufen. Die Herausforderungen, mit denen sich die Branche auseinandersetzen musste, waren damals schon vielfältig: Fachkräftemangel, digitale Transformation, Automatisierung und die Veränderung von Werten und Normen prägten die Diskussionen um die neue Arbeitswelt. Dann kam die Pandemie.

Steuerberatungskanzleien wurden systemrelevant und bekamen deutlich zu spüren, welche wirtschaftlichen Folgen das Virus mit sich brachte. Für die Initiatoren der „Initiative Kanzlei der Zukunft“ stellte sich daher die Frage, wie stark die Branche sich in dieser Zeit verändert hat und wie nachhaltig diese Veränderungen sein werden. Der Report „Zukunftskanzlei reloaded“ zeigt genau dies auf und nimmt unter die Lupe, inwiefern die Kanzleien dem erwarteten Bild näher gekommen sind. Er macht aber auch deutlich, welche Aufgaben in Zukunft noch angegangen werden müssen.

Die Ergebnisse zeigen: In einigen Bereichen haben Kanzleien den Zustand, der für sie bei den vergangenen Befragungen noch weit in der Zukunft lag, bereits erreicht.

Ganzheitliche Beratung

Aufgaben, die die Digitalisierung von Prozessen und Abläufen betreffen, sind fester Bestandteil des Alltags in den Kanzleien. Ebenso sind die Digitalkompetenzen der Mitarbeiter gestiegen. Durch die Pandemie wurden einige Kanzleien, wenn man so will, zu mehr Digitalisierung „gezwungen“. Dies verlieh der gesamten Branche einen Schub.

Mit der Digitalisierung verändern sich natürlich auch die Aufgaben in den Steuerkanzleien, sie entwickeln sich von der Buchhaltung hin zur ganzheitlichen Beratung. In Zukunft werden einige der datengetriebenen Aufgaben vollautomatisiert ablaufen können, sodass die Qualität der Beratung weiter ansteigt. Die größte Veränderung aber betrifft alles, was sich unter dem Schlagwort „Kommunikation“ zusammenfassen lässt.

Kommunikation neu gedacht

Kanzleiteams haben gelernt, virtuell miteinander zu arbeiten, Kanzlei-Inhaber lernten, virtuell zu führen. Auch die Kommunikation mit den Mandanten kann virtuell stattfinden. Allerdings, auch das zeigen die Ergebnisse des Reports, nimmt die persönliche Betreuung der Mandanten weiterhin sehr viel Platz ein.

Viele Inhaber haben außerdem erkannt, dass ein aktiver Vertrieb zur Mandantengewinnung in Zukunft wichtiger wird. Allerdings treffen einige Kanzleien die Entscheidung, Mandanten abzulehnen, die nicht zur Kanzleistrategie passen. Das zeigt: Die Verbindung zwischen Steuerberater und Klienten muss stark sein, denn Steuerberater möchten noch mehr zum Sparringspartner der Mandanten werden.

Um die Erwartungen der Mandanten erfüllen zu können, spielt auch die Kommunikation nach außen in Zukunft eine noch größere Rolle für Kanzleien. Das Teilen von Wissen, zum Beispiel über Social-Media-Kanäle, ist ein zentraler und neu hinzugekommener Bestandteil des Zukunftsbilds.

Netzwerke und geteiltes Wissen

Wo Wissen geteilt wird, kommt es zu einem stärkeren Austausch und der ist von vielen Steuerexperten erwünscht. Denn in einer komplexen Welt, deren Herausforderungen unübersichtlich groß zu sein scheinen, ist es wichtig, starke Netzwerke zu haben.

Das hat auch die Steuerberatungsbranche erkannt: Der Steuerberater der Zukunft kann auf ein ganzes Ökosystem an Experten zurückgreifen, nicht nur für seine Mandanten, sondern auch für seine internen Kanzlei-Abläufe.

HR-Strategie

Was sich im Zukunftsbild bereits abzeichnet, ist, dass Kanzleien eine HR-Strategie brauchen. Aufgaben rund um Mitarbeiterführung, Mitarbeiterentwicklung und Mitarbeiterbindung werden in den Vordergrund rücken und können die Antwort auf den bereits heute bestehenden Fachkräftemangel sein. Auch hier kann in Zukunft ein starkes Netzwerk aus Branchenvertretern hilfreich sein, damit auch kleine Kanzleien ihren Mitarbeitern die bestmögliche Aus- und Weiterbildung ermöglichen können, die in Zukunft teilweise virtuell ablaufen kann.

Das Bild von der Zukunft ist nie abgeschlossen

Die Pandemie hat es eindrücklich gezeigt: Nicht alles ist vorhersehbar, unsere Vorstellungen von der Zukunft können sich jeden Tag ändern und ein Zukunftsbild kann daher nie ganz final abgeschlossen sein. Steuerberater, Kanzleimitarbeiter, Mandaten und Branchenexperten, sie alle tragen dazu bei, das Bild der erfolgreichen Steuerkanzlei der Zukunft zu prägen und stetig weiterzuentwickeln.