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Idyllisch und individuell: die letzte Ruhestätte

Ein schöner Gedanke, an einem friedlichen Ort in der Naturwie zum Beispiel einem Wäldchendie Gedenkstätte für seine Lieben zu gestalten. Foto: Pexels Pixabay

18.10.2022

Friedhöfe sind Orte der Ruhe und Besinnung und Träger von Geschichte und Traditionen. In Österreich gibt es viele verschiedene Friedhofs-, aber auch Bestattungsarten.

Es ist der Ort, an dem fast jede und jeder von uns später in der einen oder anderen Form zur letzten Ruhe gebettet wird: der Friedhof. Für Angehörige ist es nicht immer einfach, den passenden Friedhof für die Beisetzung eines geliebten Menschen auszuwählen, denn es gibt verschiedene Arten von Ruhestätten und zudem verschiedene Formen der Bestattung.

Historisches

Der Begriff ,,Friedhof" leitet sich ursprünglich vom althochdeutschen,,frithof" ab, der Bezeichnung für den eingefriedeten, abgetrennten Bereich um eine Kirche. Der Bedeutungswandel hin zu einem ,,Ort des Friedens", an dem Tote ihre letzte Ruhe finden, entstand durch das etymologische Verblassen des Wortursprungs.

Heute sind Friedhöfe nicht mehr an die unmittelbare Umgebung von Kirchen gebunden, sodass es beispielsweise zahlreiche Waldfriedhöfe gibt. Der Friedhof ist mittlerweile zu einem Ort der Trauerbewältigung geworden, an dem die Angehörigen und Freunde ihren lieben Verstorbenen gedenken können.

Friedhofsarten

Es gibt sowohl konfessionellezum Beispiel katholische, jüdische, islamische oder buddhistische als auch interkonfessionelle Friedhöfe, bei denen Verstorbene ungeachtet der Glaubensrichtung ihre letzte Ruhe finden. In Österreich ist der traditionelle, christliche Friedhof am weitesten verbreitet. Diese Friedhöfe können an Parkflächen erinnern, da sie aus größeren Grünflächen bestehen. Ebenso gibt es eigene römisch-katholische Friedhöfe und evangelische Friedhöfe.

Natur- und Waldfriedhöfe

Für viele Menschen ist der Gedanke, eins mit der Natur zu sein, sehr tröstlich. Naturfriedhöfe sind spezielle Friedhöfe, die eine eng mit der Natur verbundene Bestattung ermöglichen und sich immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Die Möglichkeit, sich in der freien Natur bestatten zu lassen, kennt das Bestattungswesen schon seit vielen Hundert Jahren. Ursprünglich war diese Form der Beisetzung Forstleuten vorbehalten. Sie wurden früher in den von ihnen betreuten Wäldern bestattet. In den letzten Jahren haben sich aber immer mehr Menschen, die nicht unbedingt einen beruflichen Bezug zur Natur haben, für eine Naturbestattung entschieden. Das Bestattungswesen hat auf den Trend reagiert und immer mehr Waldfriedhöfe und Ruheforste geschaffen.

Wer auf einem Naturfriedhof bestattet werden möchte, muss zunächst eingeäschert werden, denn die Bestattung in einem Sarg ist nur auf herkömmlichen Friedhöfen gestattet. Die meisten Naturfriedhöfe sind kleine Wälder. Es gibt sie aber auch in Form von Wiesen, auf denen die Asche der Verstorbenen beigesetzt wird.

Auch bei den Bestattungen gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. In Österreich unterscheidet man im Wesentlichen zwischen zwei großen Arten der Bestattung, nämlich der Erdbestattung und der Feuerbestattung.

Als klassische Bestattungsart hat hierzulande lange Zeit die Erdbestattung dominiert. In jüngster Zeit entscheiden. sich jedoch immer mehr Menschen für eine Feuerbestattung mit anschließender Urnenbeisetzung.

Gefragt: alternative Bestattungsarten

Außerdem interessieren sich immer mehr Menschen für alternative Bestattungsarten. Naturbestattungen werden dabei besonders nachgefragt. Die Zahl der Wald- und Seebestattungen hat zugenommen. Bei einer Seebestattung wird die Asche des verstorbenen Menschen im Meer, See oder Fluss beigesetzt. In Österreich dürfen Seebestattungen ausschließlich an bestimmten Stellen der Donau durchgeführt werden.

Bei der sogenannten Baumbestattung wiederum wird die Asche bei den Wurzeln eines Baumes bestattet. Dabei kann es sich entweder um einen Friedhofsbaum oder einen Baum in einem gekennzeichneten Bestattungswald handeln. Die Asche wird in eine biologisch abbaubare Urne gefüllt, die dann versiegelt wird.

Erinnerungsdiamant

Aus einem Flugzeug, Helikopter oder einem Heißluftballon wird die Asche bei einer Luftbestattung verstreut. Dies ist in Österreich nicht erlaubt, aber im Ausland ist es möglich.

Es besteht auch die Möglichkeit, eine Urne am Weinstock beizusetzen. Man kann einen konkreten Weinstock auswählen und diesen über die Jahreszeiten hinweg beim Wachsen beobachten. Im Sterbefall wird beim Weinstock ein Metallschild mit dem eingravierten Namen des Verstorbenen angebracht.

Bei der Diamantbestattung wiederum handelt es sich nicht um eine Bestattung im klassischen Sinn. Vielmehr geht es um eine besondere Art der Aufbewahrung einer verstorbenen Person. Im Anschluss an die Kremation findet eine Umwandlung der Asche des Verstorbenen zum Edelstein statt. Zu diesem Zweck überführt der Bestatter die Asche ins Ausland, da es laut österreichischem Bestattungsgesetz gegenwärtig nicht erlaubt ist, einen Erinnerungsdiamanten aus der Asche fertigen zu lassen.