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Stadttheater von Bad Hall; "Die Zauberflöte ist der bedeutendste Blockbuster der klassischen Musik"

Regisseur Thomas Kerbl und sein musikalischer Leiter der Zauberflöte Matthias Achleitner Fotos: Reinhard Winkler

07.07.2023

Thomas Kerbl, Intendant des Stadttheaters von Bad Hall, im Gespräch über die Mozart-Oper.

Unter der Intendanz von Thomas Kerbl wird „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart als Neuproduktion im Stadttheater von Bad Hall präsentiert.

Was an der „Zauberflöte“ so besonders ist und welche Inhalte der Oper aus dem Jahr 1791 immer noch aktuell sind, hat er im Gespräch verraten.

Herr Kerbl, was fasziniert Sie an der Zauberflöte besonders?

Die „Zauberflöte“ ist die einzige Oper, welche durch die wunderbare Geschichte und die unsterblichen Melodien von Wolfgang Amadeus Mozart beinahe Allgemeingut erreicht hat. Ob Jung oder Alt - alle Welt kennt Papagenos Lied und die Rachearie der Königin der Nacht. So gesehen und in zeitgemäßen Worten ausgedrückt ist die„Zauberflöte“ der bedeutendste Blockbuster der klassischen Musik.

Wie hebt sich ihre Inszenierung von den anderen ab?

Als mir Christian Geyerhofer, der Veranstalter auf der Aiserbühne in Schwertberg, die Lokation gezeigt hat, sagte ich augenblicklich zu. Diewunderbare Burganlage schreit förmlich nach der „Zauberflöte“, ein Ort der Magie und des Verzauberns. Ich inszeniere für Schwertbergeine leicht gekürzte Fassung mit zweimal 50 Minuten, in märchenhaften Kostümen, mit den besten jungen Sängern aus vielen Ländern, die sich seit fünf Monaten darauf intensiv vorbereiten. Mit Matthias Achleitner habe ich einen jungen, so motivierten Dirigenten und dazu ein wunderbares Original Mozart Orchester das wird etwas ganz Besonders.

Die Zauberflöte ist ja ein wahres Meisterwerk der Fantasie. Wie wichtig ist die Fantasie Ihrer Meinung nach in unserem Alltag?

Die Fantasie und die Empathie sind ständige Schlagwörter in unserer Gesellschaft. Leider spiegelt die Realität das anders. In den Schulen werden gerade diese Fächer beschnitten-jedoch hoffe ich auf eine Wendung, ein Erkennen, dass diese Zauberträume und im Falle der Oper Zaubertöne unsere Gesellschaft inspirieren und aus den täglichen Sorgen entführen. Immerhin ist die Oper ja seit mehr als 200 Jahren dafür ein Garant.

Welche Fragen, die in der Zauberflöte behandelt werden, beschäftigen uns auch noch heute?

Themen wie Liebe, Toleranz, Humanität, Vergebung und auch grenzenloser Humor und Spaß das zeichnet die „Zauberflöte“ aus. Dies all sind Themen, welche die Menschen im Jahr 1791 genau so beschäftigt haben wie 2023. Das ist auch der große und beständige Erfolgsgarant dieser Oper. Neu brauchen wir dies nicht zu deuten, sondern auf diese Themen zu vertrauen ist angesagt - zwei Stunden dem Alltag „verzaubert“zu begegnen ist Erholung und Labsal.

Welche ist die meist unterschätzte Rolle der Zauberflöte?

Das ist mit Sicherheit die Rolle der „Ersten Dame“. Sie tritt immer im Trio mit den beiden An-deren auf und hat enorme stimmliche Herausforderungen zu erfüllen. Wir haben für die Aiserbühne eine Traumbesetzung aller Rollen, speziell aber auch von der „Ersten Dame“ mit Elena Dadajova (Bruckneruni) und Michaella Ciprianni (Berlin).

ZUR PERSON

Thomas Kerbl, 1965 in Kirchdorf an der Krems geboren, schloss bereits 1984 sein Klavierstudium am Brucknerkonservatorium mit „Auszeichnung“ ab und führte darauf in einem 16teiligen Zyklus das gesamte Klavier-, Lied- und Kammermusikwerk von Claude Debussy auf. Von 2009 bis 2017 war Thomas Kerbl Dekan für künstlerische Studien an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz. Von 2017 bis 2021 übernahm er das Amt des Vizerektors für künstlerische Projekte.

Seit Oktober 2021 leitet Kerbl das Musiktheaterstudio der Bruckneruniversität und betreut dort die Masterklasse für Lied/Oratorium und Oper. Zeitgleich wurde ihm die Intendanz der Operetten- und Musicalfestspiele des Stadttheaters von Bad Hall anvertraut.